Merkwürdige Prozesse und Reaktionen laufen in diesem Land ab. Einerseits beklagen sich alle über mangelnde Fortschritte, und zwar immer die gleichen (Klimaschutz, Digitalisierung, Entbürokratisierung, Migration, Bildung, neuerdings Deindustrialisierung und Aufarbeitung der Corona-Pandemie), andererseits werden solche Fortschritte, von denen ich ausgehe, dass es sie tatsächlich gibt, nicht oder kaum aufgezeigt. Das könnte auch daran liegen, dass die Medien aus Gründen so wenig Interesse an positiven (langweiligen) Tatbeständen zeigen.
Wir haben im Hinblick auf die technischen Möglichkeiten doch gewiss Tools zur Verfügung, die uns Fortschritte, von mir aus im Sinne einer Projektarbeit, also Meilensteinen, oder ähnlichem Erlernten, aufzeigen könnten.
Ich meine, wir reden uns penetrant einen Wolf darüber, welche Dinge in diesem Land nicht funktionieren und kennen die Details mehr oder weniger bereits seit vielen Jahren. Wir reden darüber, welche Defizite zu beklagen sind, freilich ohne selbst irgendwelche klaren Vorstellungen davon zu haben, wie diese zu beheben wären. Ich meine also nicht solche Ansagen wir: Keine Migration, weniger Geld ausgeben oder vergleichbar simple Rezepte. Ja, mehr kommt ja oft auch nicht.
Die Regierung sollte genau das schnellstens implementieren. So schwer kann das nicht sein. Es wurden doch zu Beginn der Corona-Pandemie viele gute Projektideen „angedacht“, die kommunikative Aufgaben für eine breite Basis von Interessierten zur Verfügung stellen sollten. Nun, geworden ist auch daraus nichts, soweit ich weiß.
Transparenz – einmal nicht als Schlagwort
Wir brauchen Überblick und Orientierung und nicht nur das penetrante Meckern über bestehende, besser gesagt, weiter existierende Defizite! Die Fortschrittsüberblicke müssen klar strukturiert, permanent begleitet und aktuell gehalten werden. Sie dürfen nicht einer Alibifunktion gleichen oder zu einer solchen mutieren.
Der Mann, der hier das Wort führt, heißt Klaus Grewe.
Klaus Grewe, Senior Project Manager, lebt mit seiner fünfköpfigen Familie seit 2005 in England und arbeitete dort seit 2007 für das Olympic Delivery Authority (ODA) in London. Er war verantwortlich für die Gesamtkoordination aller Projekte der Olympischen Spiele 2012.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir unsere existierenden Ressourcen nicht nutzen und uns lieber in Selbstzweifeln und Selbstzerfleischung üben.
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„Positive Nachrichten“, war da mal etwas?
Noch immer haben es diese nicht in die Mainstreamnachrichten gebracht, wieso eigentlich nicht?!
Leider sind positive Nachrichten für unsere Medien ein unterbelichtetes Thema. Dabei dürsten die Menschen im Moment gerade danach.
Die Versuche zu vermelden sind alle gescheitet, sie sind mittlerweile dürr wie vertrocknete Äste und gelangen nicht zu den Ohren der hungrigen Bevölkerung.
Aber vielleicht will man eher klagen, darin fühlt man sich wohl.
@Gerhard: Da ist etwas dran. Die Leute müssten auch empfangsbereit sein. Das scheitert oft am fehlenden Vertrauen für die „Verlautbarungen“ der Politik. Schimpfen und Klagen ist einfach in. Und das wohl fast überall auf der Welt. Und da wir Deutschen zum Perfektionismus tendieren (war jedenfalls mal so), sind wir im Schimpfen und Klagen wohl immer noch erste Wahl.