Sorry, your browser does not support inline SVG. Horst Schulte

3 Minuten

Erzeugt die Existenz von Fälschungen Misstrauen? Oder: kann die Verbreitung von KI dabei helfen, die Skepsis der Leute ggü. Internet-Inhalten zu fördern?

Wie können wir unsere Gesellschaft auf die ohne Zweifel existierenden Schattenseite der KI vorbereiten?

Im besten Fall führt die zunehmende Verbreitung von KI zu einem erhöhten Bewusstsein der Menschen für Manipulationen, Fake News und Deepfakes. Könnte dies das Narrativ sein, das zur Beschwichtigung existierender Gefahren verbreitet wird?

der weg
Adobe Express / Der Weg

Leider sprechen die gegenwärtig gemachten Erfahrungen für das Gegenteil. Obwohl die Gesellschaft die Notwendigkeit einer skeptischen, medienkritischen Haltung schon gefühlte Ewigkeiten diskutiert, findet man sogar unter sogenannten Natives zu viele Beispiele dafür, dass sich die Sensibilität für Falschmeldungen und Manipulationsversuche kaum verbessert hat.

Dafür sprechen aus meiner Sicht Tausende von Klicks für Lügen-Memes. Diese werden freigiebig und erfolgreich veröffentlicht. Auch dann, wenn es sich um satirische Beiträge handelt, fehlen i.d.R. entsprechende Hinweise. Ich gehe davon aus, dass viele sie für bare Münze nehmen. Würden geneigte Konsumenten dieses Unsinns mit einer Frage danach konfrontiert, sie würden es nicht zugeben, ich vermutlich auch nicht.

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Wahrheitssuche / Fake News in der Schule

Wenn Robert Habeck in einer Talkshow den „subventionsgierigen“ Bauern reinen Wein einschenkt und ihnen bedeutet, dass sie ihre Kartoffeln künftig behalten dürften, ist das IMHO echt witzig und lässt sich noch leicht in den Kontext einordnen.

Ich glaube nicht, dass wir es bei dieser speziellen Fragestellung um ein Generationenproblem handelt. Ist es einleuchtend, wenn „Experten“ davon ausgehen, dass die Älteren die neuen Medien, einschließlich der Weiterungschancen durch KI, nicht verstanden haben, während die JUNGEN sich längst auf den Weg gemacht haben?

Das hieße, Ältere fielen häufiger auf Fake News und Deepfakes herein, während die bereits erwähnten Digital Natives schon aufgrund ihres (exzessiven) Umganges und ihrer (unterstellten) geistig höheren Flexibilität / grundlegende Fertigkeit dagegen gewappnet wären.

Die Erfahrungen im Land sprechen nicht dafür. Die hohen Klickzahlen für solche Aktivitäten sollten einmal dahin gehend untersucht werden – falls das nicht längst passiert ist. Studien zu dieser Frage scheinen nicht zu existieren.

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Quellenkritik und Recherchefähigkeit

Es gibt Beispiele dafür, dass Memes, neuerdings immer besser werdende KI-Videos, auch nach einer ganzen Weile noch „gefeiert“ werden, obwohl deren Aussage, gelinde gesagt, fragwürdigen und durchaus widerlegten Inhalts sind. Das mag daran liegen, dass einige echt witzig sind. Andere transportieren politische Inhalte und Aussagen, die sich ihre Fans im Handumdrehen zu eigen gemacht haben.

Mit anderen Worten: Sie glauben, dass sie es mit der Wahrheit zu tun haben oder können und wollen nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Hauptsache, die „Aussage“ geht gegen die Grünen oder andere etablierte Feindbilder.

In den USA hat man festgestellt, dass die Anhänger der Republikaner, vor allem die Unterstützer Donald Trumps, als besonders anfällig für Falschinformationen gelten.

Ich halte es für interessant, über wie verhältnismäßig wenig Klicks, Videos zum Thema Quellenkritik und Recherchefähigkeit verfügen. Vergleicht man diese mit den hoch konsumierten Angeboten bei YouTube, so kann man entweder mit dem Kopf schütteln und resignieren oder erkennen, wie hoch der Nachholbedarf für das Thema bleibt bzw. wie gering das Niveau vieler unterhaltungsorientierter Menschen ist. Sorry, wenn ich das so platt vortrage.

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Podcast Lanz / Precht
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