Die Gedanken sind frei, das Wort ist es auch

Wie kann der Staat mit den unter­schied­li­chen und zum Teil aus­ein­an­der­drif­ten­den Inter­es­sen der Bevöl­ke­rung umge­hen? Mit mehr Spiel­raum etwa?

HS230625

Horst Schulte

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Einer denkt, eine wehr­haf­te Demo­kra­tie exis­tiert in unse­rem Land schon des­halb nicht, weil die zustän­di­gen Instan­zen trotz exis­tie­ren­der Bele­ge für die demo­kra­tie­ver­ach­ten­de Hal­tung so man­cher AfD-Mit­glie­der und Anhän­ger davor zurück­schre­cken, ein Ver­bots­ver­fah­ren einzuleiten.

Ein ande­rer fin­det, dass extrem gegen­sätz­li­che Posi­tio­nen, sei­en sie noch so fremd oder inak­zep­ta­bel, zur Demo­kra­tie dazu gehö­ren und dass des­halb Par­tei­en­ver­bo­te noch Sprech- und Denk­ver­bo­te aus­ge­schlos­sen sein müssten.

Für die einen ist die huma­ni­tä­re Ver­pflich­tung gegen­über bedräng­ten, not­ei­den­den Men­schen so über­ra­gend, dass sie nicht ver­ste­hen, dass es über­haupt Men­schen gibt, die ihre eige­nen Inter­es­sen (vul­go: Ego­is­mus) höher gewich­ten, als Mit­mensch­lich­keit und Hilfs­be­reit­schaft.

Sie kon­su­mie­ren Ver­schwö­rungs­theo­rien (Umvol­kung) und machen die­se zu ihren Glau­bens­grund­sät­zen. Dass sich hin­ter den Über­zeu­gun­gen aller Sei­ten ein gesell­schaft­li­cher Spreng­satz ver­steckt, wird ignoriert. 

Moral, christ­li­che Über­zeu­gun­gen, Ego­is­mus, Zukunfts­angst oder was auch immer in die­sem Kon­text »Ori­en­tie­rung« geben mag, ste­hen dia­me­tral gegen­ein­an­der, aber oft auch neben­ein­an­der als Moti­va­ti­on für jede Position.

Man­che wol­len vom Kli­ma­wan­del und den dar­aus abge­lei­te­ten Hand­lungs­op­tio­nen nichts (mehr) wis­sen. Die Unbe­quem­lich­kei­ten könn­ten sich zur Über­for­de­rung, bis hin zur Ver­ar­mung Deutsch­lands aus­wach­sen. Für die Skep­ti­ker liegt es näher, den Kli­ma­wan­del zu leug­nen und sich dar­über zu freu­en, dass es (in die­sem Win­ter) hef­tig geschneit und sogar gefro­ren hat. Es bestä­tigt ihre Hal­tung, dass es den Kli­ma­wan­del nicht gibt. Nicht in ihrer Rea­li­tät jedenfalls.

Das waren drei The­men­fel­der. Sie haben gemein­sam, dass sie hoch­kom­plex und mit mora­li­schen Aspek­ten und mit gesell­schaft­li­chen Fall­stri­cken ver­se­hen sind. Vor allem aber haben sie Aus­wir­kun­gen auf unse­re gemein­sa­me Zukunft – nicht nur in Deutschland.

Ver­än­de­run­gen sind nicht unser Ding. 

Ich glau­be, pri­mär des­halb, weil wir zu den Natio­nen auf die­ser Erde zäh­len, in denen die Alten das Sagen haben. Der demo­gra­fi­sche Fak­tor beherrscht poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen, fürch­te ich. Der Ein­fluss der älte­ren Bevöl­ke­rungs­tei­le wird zuneh­men. Älte­re Men­schen sind weni­ger ver­än­de­rungs­be­reit als Jüngere. 

Sie ten­die­ren nicht nur zur Ängst­lich­keit, son­dern sie wol­len noch stär­ker als jün­ge­re Gene­ra­tio­nen am Erreich­ten fest­hal­ten. Nur kei­ne Ver­än­de­run­gen! Dass die­ses Ver­hal­ten dem Wir­ken kon­ser­va­ti­ver oder natio­nal­kon­ser­va­ti­ver und rechts­extre­mer Kräf­te ent­ge­gen­kommt, liegt nahe und wir sehen das an den Ver­än­de­run­gen, die sich in der Zusam­men­set­zung unse­rer Par­la­men­te dar­stel­len. Dem­nächst könn­ten zwei neue (kon­ser­va­ti­ve) Par­tei­en mit über­ra­schend hohen (pro­gnos­ti­zier­ten) Stim­men­an­tei­len im Bun­des­tag sitzen.

Bevor die Ampel ihre Arbeit ein­stellt, soll­te es eine Hoff­nung auf ver­nünf­ti­ge Alter­na­ti­ven geben. Scha­de. Ich sehe nicht eine. 

Ges­tern habe ich das Inter­view gele­sen, das die Zeit­schrift die „Zeit“ mit Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz geführt hat. Es ist ein wenig wie immer. Zuerst fühl­te ich mich alles in allem von sei­nen Aus­sa­gen posi­tiv ange­spro­chen. Aber rasch erhiel­ten mei­ne alten Vor­be­hal­te Ober­was­ser. Fazit: Der Mann kann es nicht. Was habe ich mir nur gedacht, die SPD zu wäh­len? Na, das wer­den sich vie­le fra­gen. Oder auch nicht. Immer­hin ist doch ein Trost, dass es ja ein­deu­tig Schul­di­ge für das alles gibt. Nicht wahr?

Wie sehr haben wir uns in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten auf „DIE“ Poli­tik ver­las­sen? Trotz­dem ist die soge­nann­te Poli­tik­ver­dros­sen­heit ja längst kein neu­es Phä­no­men mehr. Jetzt wird sie aller­dings von man­chen bereits Demo­kra­tie­ver­dros­sen­heit oder – noch schlim­mer – Demo­kra­tie­ver­ach­tung genannt. Ja, wir Deut­sche sind gründ­lich in unse­ren Ansa­gen und in der Art und Wei­se wie wir Kri­tik äußern. Wir ten­die­ren, das fällt sogar mir altem Nörg­ler auf, zum Schlecht­re­den unse­res Lan­des. Der Poli­tik ohne­hin. Kei­ner kann das Land bes­ser mies machen als die Deut­schen selbst. Ich glau­be, das hat Tra­di­ti­on im ehe­ma­li­gen Land der Dich­ter und Denker. 

Es gibt immer ver­schie­de­ne Sicht­wei­sen. Je mehr Kri­sen Men­schen aus­ma­chen, umso mehr. Sie ent­ste­hen nicht nur in Demo­kra­tien, son­dern auch in jedem ande­ren Land. Ich habe gele­sen, es gibt heut­zu­ta­ge mehr Auto­kra­tien als Demo­kra­tien auf der Welt. Was heißt das eigent­lich genau? 

Wir haben das Pri­vi­leg, mit­be­stim­men zu kön­nen. Da gibts aller­dings auch die, die schon lan­ge behaup­ten, Deutsch­land sei kei­ne Demo­kra­tie. Nicht nur Reichs­bür­ger, auch Lin­ke sagen so etwas. Wir sind drauf: Sei es durch lau­tes Mur­ren, Mau­len oder Schimp­fen oder sei es durch unse­re Teil­nah­me an Demons­tra­tio­nen für die eine oder ande­re Sei­te. Wir wis­sen, dass das nicht selbst­ver­ständ­lich ist. Wis­sen wir es auch zu schätzen? 

Fried­rich Merz sag­te im Kon­text der Groß­de­mos gegen rechts, dass er sich wün­sche, dass sich mehr Men­schen in den Par­tei­en enga­gie­ren wür­den. Ich weiß nicht, wie sich die Mit­glie­der­zah­len in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ent­wi­ckelt haben. Bei den Ampel-Par­tei­en soll es nicht so gut lau­fen – der­zeit. Dafür hört man von der AfD von ver­gleichs­wei­se gro­ßen Mit­glie­der­zu­gän­gen in den letz­ten Wochen. Angeb­lich 1.400 Men­schen. Ich glau­be, die AfD hat aktu­ell ca. 40.000 Mit­glie­der. Da ist das wahr­schein­lich gar nicht mal wenig. 

Ich sehe es kri­tisch, dass – ich pau­scha­li­sie­re – die Bevöl­ke­rung dazu »erzo­gen« wor­den wäre, sich so sehr auf den Staat zu ver­las­sen. Dass Kanz­ler Olaf Scholz in die­ser ange­spann­ten Zeit davon sprach, dass die Regie­rung alles im Griff habe und der ein­zel­ne Bür­ger nicht per­sön­lich belas­tet wer­de, war schon kurz nach­dem er dies gesagt hat­te, wider­legt. Wie kann man so dum­me, offen­sicht­lich fal­sche Din­ge sagen?

Viel­leicht haben wir es ver­lernt, uns nicht immer gleich zu bekla­gen, son­dern für uns ein­zu­ste­hen und dem Staat auf der ande­ren Sei­te klar­zu­ma­chen, dass wir genau die­ses Maß an Selbst­be­stim­mung und Risi­ko haben wol­len und nicht, dass der Staat (egal, wel­che Regie­rung am Ruder ist) sich auf­führt wie ein Kindermädchen. 

Ich will kei­ne Redu­zie­rung des Sozi­al­staa­tes, auch kei­ne Ren­ten­kür­zun­gen oder etwas in die­ser Art. Sol­che For­de­run­gen, wie ich sie for­mu­liert habe, ermun­tern erfah­rungs­ge­mäß ja die­je­ni­gen, die sol­che Absich­ten hin­ter dem Schlag­wort: »Weni­ger Staat« ver­mu­ten. Wir benö­ti­gen mehr Zutrau­en zu uns selbst und dafür müs­sen wir auch bereit sein, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Nicht auf par­tei­po­li­ti­scher Büh­ne, son­dern zunächst für uns selbst. Deutsch­land ist ein star­kes Land. 

Ich sage das ange­sichts mei­ner Über­zeu­gung, dass es zwar Deutsch­land (dem Land als Nati­on) in den zurück­lie­gen­den Jahr­zehn­ten (vor allem seit Beginn der Glo­ba­li­sie­rung) gut gegan­gen ist. Lei­der vie­len Deut­schen (ein­schließ­lich der Migran­ten) aber keineswegs.

Dass die Regie­run­gen trotz aller bestehen­den Mög­lich­kei­ten durch hohe Steu­er­ein­nah­men PLUS bil­li­ges Geld (Zins­po­li­tik der EZB) nicht in die auf Ver­schleiß gefah­re­ne Infra­struk­tur inves­tiert hat, hät­te längst poli­ti­sche Kon­se­quen­zen haben müs­sen. Aber da haben wir alle geschla­fen. Oder wir haben das hin­ge­nom­men, weil wir den Ver­spre­chun­gen von Uni­on und SPD glaub­ten. Der Sozi­al­staat wur­de immer teu­rer, die Effi­zi­enz scheint hin­ter­her­zu­hin­ken. Nun müs­sen wir das gemein­sam aus­ba­den. Es wird nicht leicht. 

Übri­gens soll­te es wirk­lich ein­mal eine Stu­die dazu geben, wel­che unheil­vol­le Wir­kung das Vor­ge­hen (Indok­tri­na­ti­on) vie­ler Medi­en­ver­tre­ter in den diver­sen Deka­den auf die Ent­wick­lung im Land gehabt hat. Der Blick auf die­se Fra­ge kommt mir viel zu kurz. Ändern oder nüt­zen wür­de das nichts am Zustand der Repu­blik. Aber immer­hin könn­te man so den Kreis der Ver­ant­wort­li­chen über die Poli­ti­ker hin­aus so auch erwei­tern. Schul­di­ge kann der Deut­sche an sich schließ­lich nie genug haben. Haupt­sa­che, er per­sön­lich ist fein raus.

Die Bewäl­ti­gung unter­schied­li­cher und zum Teil aus­ein­an­der­drif­ten­der Inter­es­sen in der Bevöl­ke­rung ist eine kom­ple­xe Her­aus­for­de­rung für jeden Staat. Es gibt ver­schie­de­ne Ansät­ze, wie Regie­run­gen mit die­ser Viel­falt umge­hen kön­nen, und der Spiel­raum, den der Staat dabei hat, kann davon abhän­gen, wie demo­kra­tisch, fle­xi­bel und offen für ver­schie­de­ne Mei­nun­gen das poli­ti­sche Sys­tem ist. 

Hier sind eini­ge mög­li­che Strategien:

  1. Demo­kra­ti­sche Pro­zes­se: Eine grund­le­gen­de Metho­de besteht dar­in, demo­kra­ti­sche Prin­zi­pi­en zu stär­ken und sicher­zu­stel­len, dass die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ihre Mei­nun­gen frei äußern kön­nen. Dies beinhal­tet fai­re Wah­len, Bür­ger­be­tei­li­gung, Mei­nungs­frei­heit und den Schutz von Minderheitenrechten.
  2. Dia­log und Kon­sens­bil­dung: Der Staat kann Mecha­nis­men schaf­fen, um den Dia­log zwi­schen ver­schie­de­nen Grup­pen in der Gesell­schaft zu för­dern. Kon­sens­bil­dung kann dazu bei­tra­gen, gemein­sa­me Inter­es­sen zu iden­ti­fi­zie­ren und Lösun­gen zu fin­den, die für die Mehr­heit akzep­ta­bel sind.
  3. Gleich­be­rech­tig­te Ver­tre­tung: Eine ange­mes­se­ne Ver­tre­tung ver­schie­de­ner Grup­pen in poli­ti­schen Insti­tu­tio­nen und Ent­schei­dungs­gre­mi­en ist wich­tig, um sicher­zu­stel­len, dass ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven gehört wer­den und in poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen einfließen.
  4. Par­ti­zi­pa­ti­on und Empower­ment: Bür­ger­be­tei­li­gung kann durch Infor­ma­ti­ons­zu­gang, Bil­dung und die För­de­rung von zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen gestärkt wer­den. Dies ermög­licht es den Men­schen, ihre Anlie­gen bes­ser zu ver­ste­hen und aktiv an poli­ti­schen Pro­zes­sen teilzunehmen.
  5. Poli­ti­sche Bil­dung: Die För­de­rung von poli­ti­scher Bil­dung ist ent­schei­dend, um die Bevöl­ke­rung in die Lage zu ver­set­zen, infor­mier­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Dies kann hel­fen, Miss­ver­ständ­nis­se zu redu­zie­ren und das Ver­ständ­nis für die Kom­ple­xi­tät poli­ti­scher Her­aus­for­de­run­gen zu fördern.
  6. Fle­xi­ble Poli­tik­ge­stal­tung: Staat­li­che Insti­tu­tio­nen kön­nen fle­xi­ble­re Poli­tik­an­sät­ze ver­fol­gen, um auf sich ändern­de Bedürf­nis­se und Inter­es­sen in der Gesell­schaft ein­zu­ge­hen. Hier­bei ist es wich­tig, dass Poli­tik auf wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen basiert und nicht aus­schließ­lich kurz­fris­ti­gen poli­ti­schen Inter­es­sen folgt.

Es ist wich­tig zu beach­ten, dass der Umgang mit unter­schied­li­chen Inter­es­sen oft eine kom­ple­xe und fort­lau­fen­de Auf­ga­be ist. Staat­li­che Insti­tu­tio­nen müs­sen offen für Ver­än­de­run­gen sein, um sich den sich wan­deln­den gesell­schaft­li­chen Dyna­mi­ken anzu­pas­sen. Der Grad des Spiel­raums kann stark von den poli­ti­schen, kul­tu­rel­len und wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen eines Lan­des abhängen.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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6 Gedanken zu „Die Gedanken sind frei, das Wort ist es auch“

  1. Juri Nello 470 26. Januar 2024 um 14:01

    Es wird aber kein Erlö­ser kom­men. Weder als Par­tei noch als Freak Show. Auch nach den nächs­ten Wah­len nicht.
    Das o. A. kann man als Gim­mick zubu­chen, vor­her bedarf es aller­dings einer Struk­tur­re­form auch des Parteiensystems. 

    Etwas in der Rich­tung wird natür­lich nicht pas­sie­ren. Zumin­dest, solan­ge noch was im Bud­get drin ist.

  2. Nein, bit­te nicht schließen!
    Dei­ne Zustands­be­schrei­bung fin­de ich sehr stimmig,
    Gra­de hab ich die Zusam­men­fas­sung eines Arti­kels bekom­men, der die Ängs­te der US-Ame­ri­ka­ner und Deut­schen vergleicht.

    „Laut Umfra­ge haben die Ame­ri­ka­ne­rin­nen und Ame­ri­ka­ner vor allem Angst vor kor­rup­ten Poli­ti­kern und Poli­ti­ke­rin­nen. 60 Pro­zent der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer fürch­ten sich davor. Wei­te­re gro­ße Ängs­te betref­fen einen mög­li­chen wirt­schaft­li­chen Zusam­men­bruch, einen Atom­waf­fen-Ein­satz durch Russ­land, einen wei­te­ren Welt­krieg, schwe­re Erkran­kun­gen oder den Tod nahe­ste­hen­der Per­so­nen, Trink­was­ser­ver­schmut­zung, bio­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung, Cyber­ter­ro­ris­mus und finan­zi­el­le Unsicherheit.“

    „Die größ­ten Ängs­te der Deut­schen sehen laut der Umfra­ge anders aus: An ers­ter Stel­le stan­den im letz­ten Jahr stei­gen­de Lebens­hal­tungs­kos­ten (65 Pro­zent), unbe­zahl­ba­res Woh­nen (60 Pro­zent) und erhöh­te Steu­ern oder gekürz­te Leis­tun­gen durch den Staat (57 Prozent). .….
    Im Ver­gleich zu 2022 sind zwei Ängs­te laut der Befra­gung beson­ders stark gestie­gen: Die Angst, dass Deut­sche und deut­sche Behör­den durch Geflüch­te­te über­for­dert sein könn­ten (plus elf Pro­zent­punk­te) und die Angst, dass das Zusam­men­le­ben in Deutsch­land durch einen wei­te­ren Zuzug von Migran­tin­nen und Migran­ten beein­träch­tigt wer­den könn­te (plus zehn Pro­zent­punk­te). Die Ängs­te bele­gen Platz vier und zwölf des Rankings.“

    Erstaun­lich, wie sehr unse­re Ängs­te sich auf die loka­le Ver­sor­gung bezie­hen! Wobei ich immer wie­der mer­ke, wie sehr der Blick auf grö­ße­re Zusam­men­hän­ge fehlt. Dass es also Ent­wick­lun­gen gibt (Zins­ni­veau, Infla­ti­on, Ukrai­ne-Krieg, geo­po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen), die auch durch „die Ampel“ (oder ande­re Regie­ren­de) nicht aus der Welt geschaf­fen wer­den können. 

    Immer­hin: die Demos zur „Ver­tei­di­gung der Demo­kra­tie“ sind ein Licht­blick! Das bedeu­tet ja, dass die ein­fa­chen „Ant­wor­ten“ der Rechts­extre­men bei der Mehr­heit nicht verfangen.

    Zuge­nom­men hat m.E. die Euro­pa-Skep­sis, z.B. auch durch die BSW-Grün­dung. (eines der kom­men­den Geset­ze hab ich im Dia­ry the­ma­ti­siert). Da zweif­le ich sogar selbst ein wenig, ob wirk­lich so vie­les EU-weit gere­gelt wer­den sollte.

  3. Juri Nello 470 27. Januar 2024 um 12:58

    Der Gim­mick bezog sich auf den 6‑Punkteplan bei der neu­en Regierung.
    Die neue Regie­rung wird indes auch nur mehr ver­wal­ten und irgend­ein Geset­zes­vor­ha­ben umset­zen. Es ist eigent­lich schon egal, wer an die Macht kommt. Das Bud­get lockt und mit den Kum­pels ne schö­ne Sau­se machen hat ja auch was. Der arme Teil der Bevöl­ke­rung muss halt selbst schau­en, wo er bleibt. Die Mit­tel­schicht wird es freu­en, zumin­dest am Anfang noch.

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