Kickls FPÖ bekämpft die „Klimahysterie“???

Die österreichische FPÖ kämpft im Wahlkampf auch gegen die Klimahysterie und legt damit Hand an die ohne spärlichen Fortschritte bei der Bekämpfung der Klimakrise.

Horst Schulte

4 Minuten

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Heute scheint die Sonne. Man könnte denken, der Sommer wäre noch da. Aber draußen sind es nur 5 Grad. Morgen wird es, der Jahreszeit angemessen, kalt und regnerisch. Das Wetter ist auch für die nächsten Tage angesagt. Ich bin so eher der Frühlings-/Sommertyp. War ich immer schon. Nur als Fotograf hat der Herbst ein paar Seiten, die mich triggern, mit der Kamera draußen unterwegs zu sein.

Wahlen in Österreich – siegt die FPÖ?

Heute wird in Österreich gewählt. Die FPÖ ist seit Jahrzehnten in der Alpenrepublik erfolgreich politisch tätig. So gut kenne ich Österreich nicht, um beurteilen zu können, ob und wie sich das Land verändert hat. Die Wahlkampfthemen sind unseren eigenen sehr ähnlich. Migration, Klima, EU sind nur drei davon. Auch in der Schweiz sind sie dominant. Und das, obwohl Österreich und die Schweiz inzwischen signifikant gesunkene Flüchtlingszahlen vorweisen.

Wie hoch der Anteil der Rechtsaußenparteien ist (FPÖ, Österreich und SVP, Schweiz), die „notwendige Stimmung“ im Land zu erzeugen, kann man von außen schwer beurteilen. Ich nehme an, dass das allgemeine Antiklima von Rechtsaußen und den sie unterstützenden Medien maßgeblich erzeugt wurden.

Was Österreich angeht, würde ich sagen, dass die „Haltung“ der ÖVP und der Union hier in Deutschland vergleichbar ist. Auch dort haben sich die Konservativen dazu entschlossen, mit Stimmung gegen die Migranten für das Klima zu sorgen, das andere wiederum beklagen. Jedenfalls helfen sie mit ihrer Politik den Rechtsaußen.

Gegen Aktivismus

Die AfD-Leute arbeiten sich seit Jahren an den Klimaaktivisten ab. Je nach Aktion mag man für die kritische Position sogar Sympathie haben (Klimakleber etc.). Zu den Stilmitteln der Rechten zählen allerdings auch Narrative, die die Klimakrise für sich in Zweifel ziehen und die jedoch bei näherer Betrachtung nicht standhalten. Es läuft darauf hinaus, dass die eine Seite der Mehrheit der Experten vertraut und die andere genau dieses in Zweifel zieht. Argumente wirken nicht mehr, die Leute vertrauen eher ihren Emotionen, nicht mehr den zahlreichen Wissenschaftsexperten. Sie bewerten deren Aussagen je nach Gusto als falsch oder politisch gesteuert.

Die AfD hat ihre eigene Wissenschaft und Koryphäen, die der Öffentlichkeit ihre Sicht darlegen. Man muss ihren „Experten“ wirklich keine Aufmerksamkeit schenken, leider tun viele das dennoch.

Die Klimahysterie, die Herr Kickl bekämpft

FPÖ-Frontmann Herbert Kickl verdirbt, wie die hiesigen Politiker der AfD, den politischen Diskurs mit Aussagen, die zu allgemeinen Narrativen der Rechten und Konservativen passen. Die FPÖ verspricht im Wahlkampf, die Klimahysterie zu beenden. Bei Nehammer, dem amtierenden Kanzler der ÖVP, wird er mit einem solchen Kampfbegriff nicht zwingend auf Granit stoßen. Allerdings kann es wohl noch schlimmer kommen. Kickl redet im Wahlkampf von Remigration und von Befreiungskampf. Vorsorglich verbreiten die Rechten auch in Österreich die Mär von der Wahlmanipulation, denn von Trump (und der AfD) lernen, heißt ja, siegen lernen… Wenn Kickl gegen die vermeintliche Klimahysterie kämpfen will, frage ich mich, wie er unter diesen Umständen bei neuen Hochwassern auftritt. In Gummistiefeln – so viel ist klar. Das gehört zum guten Ton. Wohl auch bei den Rechtsextremen. Er würde also eine ebenso unglückliche Figur abgeben wie kürzlich der noch amtierende Bundeskanzler Nehammer.

Es ist gut möglich, dass die FPÖ heute (erstmals) die größte Partei in Österreich wird. Die SVP in der Schweiz hat diese Position bereits seit langer Zeit inne. Die Rechtsextremen im deutschsprachigen Raum kommen immer stärker in die Oberhand. In Europa insgesamt ist das fast schon die Normalität.

Der Liberalismus in seiner Gesamtheit gerät (weltweit) immer stärker ins Hintertreffen.

Der Klimaschutz ist aber ein Thema, das so eminent wichtig ist, dass es diesem insgesamt kritischen politischen Klima nicht immer stärker an den Rand gedrückt werden dürfte. Falls die Zeit noch zu neuen Einsichten führt, könnte es zu spät sein.

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 70 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt in Bedburg, nicht weit von Köln entfernt. Meine Themen sind Politik und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und ein wenig mehr.

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