Ein kleiner Junge (geschätzt 5 – 6 Jahre alt) läuft auf einem großen Platz. Er trägt eine palästinensische Flagge bei sich. Polizisten verfolgen ihn. Schließlich fangen sie ihn ein. Die Szene wirkt und genau diese Wirkung wird von denen, die solche Filmsequenzen aufnehmen und in den sozialen Netzwerken teilen, natürlich beabsichtigt.
Ich fragte mich auch bei anderen Szenen, die völlig offensichtlich eine brutale deutsche Polizei anprangern soll, was diesen Ereignissen wohl vorausgegangen ist. Linke und Palästinenser kämpfen bei der Propaganda gegen unseren Staat Seite an Seite. Ja, Propaganda. Ich war zwar nicht dabei. Aber ich lasse mir keine Meinung überstülpen, wenn ich nicht zumindest halbwegs den Kontext kenne.
Lässt sich das vertreten und durchhalten?
Ein weiterer heute bei „X“ veröffentlichter Tweet zeigt ein kleines Mädchen (um die zwei Jahre alt). Sie war wirklich süß, ging an der Hand eines Erwachsenen und lachte fröhlich während der ganzen Zeit, die der Clip dauerte. Mein Blick klebte an diesem Mädchen, und mir kamen die Tränen. Das ist bei mir (leider) nicht selten der Fall. Das ukrainische Mädchen trägt eine Beinprothese. Den Text dieses Tweets habe ich nicht gelesen. Die Botschaft war genauso klar wie erschütternd.
Ich finde, diese Beispiele zeigen, wie leicht wir zu beeinflussen sind. Nun, ich bin es jedenfalls.
Genau deswegen werden solche Filmchen oder Bilder erzeugt. Sie dienen nicht der Information, sondern der Manipulation im Sinne der Interessen derjenigen, die sie herstellen. Und der Plattform, für die sie diese Inhalte herstellen.
Zu diesem Zweck, und nur zu diesem, existiert X.
Und dieser ganze manipulative Müll wird so lange produziert, wie es willige Abnehmer gibt, die ihm Reichweite erzeugen.
Wird man denn mit Ignoranz dieser Medien etwas verändern? Sicher, man selbst belastet sich mit diesem Müll nicht und das ist an sich bestimmt ein Wert, aber das persönliche Verhalten ändert nichts an der Wirksamkeit der sozialen Medien. Der Staat würde in seiner augenblicklichen Konstitution solche Erzeugnisse gern verbieten. Wir wissen aber, dass dieser Weg auch nicht der Richtige ist. Verbote in diesen Zeiten vergrößern nur die „Allergien“ großer Gruppen in der Gesellschaft.