Warum die Serie „Call the Midwife” ein weltweiter Erfolg ist

Die Serie Call the Midwife begeis­tert welt­weit durch his­to­ri­sche Authentizität, star­ke Charaktere und emo­tio­na­le Geschichten, die gesell­schaft­li­che Veränderungen und mensch­li­che Stärke beleuchten.

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> Keine Kommentare

Die bri­ti­sche Serie Call the Midwife – Ruf des Lebens hat sich seit ihrer Premiere 2012 zu einem inter­na­tio­na­len Phänomen ent­wi­ckelt. Sie kom­bi­niert his­to­ri­sche Authentizität, star­ke Charaktere und emo­tio­na­le Geschichten, die Zuschauer auf der gan­zen Welt berüh­ren. Doch was macht die­se Serie so beson­ders, und war­um kommt sie auch in Deutschland so gut an?

Im Zentrum der Serie ste­hen die Hebammen und Nonnen des Nonnatus House, die im Londoner East End der 1950er und 1960er Jahre Geburtshilfe leis­ten. Die Charaktere sind viel­schich­tig und spie­geln die Herausforderungen und Hoffnungen die­ser Ära wider:

  1. Schwester Julienne (Jenny Agutter): Die wei­se und mit­füh­len­de Leiterin des Nonnatus House balan­ciert zwi­schen Tradition und Fortschritt.
  2. Jenny Lee (Jessica Raine): Die jun­ge Hebamme aus gut­bür­ger­li­chem Haus ist zu Beginn der Serie scho­ckiert von den ärm­li­chen Lebensbedingungen in Poplar, wächst aber schnell an ihren Aufgaben.
  3. Trixie Franklin (Helen George): Eine gla­mou­rö­se, aber ver­letz­li­che Hebamme, die mit per­sön­li­chen Problemen wie Alkoholismus kämpft.
  4. Camilla „Chummy” Noakes (Miranda Hart): Die toll­pat­schi­ge, aber lie­bens­wer­te Hebamme aus wohl­ha­ben­dem Elternhaus bringt Humor und Wärme in die Serie.
  5. Schwester Monica Joan (Judy Parfitt): Als älte­re Nonne mit exzen­tri­schen Zügen lie­fert sie tief­grün­di­ge Einsichten und sorgt für emo­tio­na­le Momente.

Diese Figuren, aber eigent­lich alle rund ums Team, ver­kör­pern Mut, Mitgefühl und Solidarität in einer Zeit des gesell­schaft­li­chen Wandels. 

In der Serie spie­len auch männ­li­che Akteure bedeu­ten­de Rollen:

  1. Dr. Patrick Turner (gespielt von Stephen McGann): Er ist der Allgemeinarzt, der eng mit den Hebammen zusam­men­ar­bei­tet und eine zen­tra­le Figur in der medi­zi­ni­schen Versorgung der Gemeinde darstellt.
  2. Frederick “Fred” Buckle (gespielt von Cliff Parisi): Fred ist der Hausmeister des Nonnatus House und bringt oft eine humor­vol­le Note in die Geschichten.
  3. Peter Noakes (gespielt von Ben Caplan): Er ist ein Polizeisergeant und hat eine wie­der­keh­ren­de Rolle in der Serie.
  4. Tom Hereward (gespielt von Jack Ashton): Er ist ein Pastor, der in der Gemeinde aktiv ist und eine roman­ti­sche Beziehung zu einer der Hauptfiguren entwickelt.

Diese Charaktere tra­gen zur Dynamik und den emo­tio­na­len Geschichten der Serie bei, indem sie die Herausforderungen und Veränderungen im Leben der Frauen im East End Londons unter­stüt­zen und begleiten.

Vanessa Redgrave spielt eine zen­tra­le Rolle als Erzählerin der Serie. Sie spricht die Gedanken der älte­ren Jenny Lee, was den Episoden eine retro­spek­ti­ve Tiefe ver­leiht. Ihre Erzählstimme (in Deutschland von Judy Winter syn­chro­ni­siert) ver­bin­det die ein­zel­nen Geschichten und gibt ihnen eine per­sön­li­che Note. Diese Reflexionen erin­nern dar­an, dass es sich bei den Ereignissen um wah­re Begebenheiten han­delt, basie­rend auf den Memoiren von Jennifer Worth. Ich glau­be, kei­ner könn­te schö­ner und anrüh­ren­der Jenny Lee’s Gedanken vor­tra­gen als Judy Winter. Ich hal­te es manch­mal für selt­sam, wenn ich beim Klang von Judy Winters Stimme zuerst an Vanessa Redgrave den­ke. Das ist ver­mut­lich des­halb so, weil ich Vanessa Redgrave als Darstellerin in allen Filmen, die ich ken­ne, als eben­so prä­sent wie über­zeu­gend gese­hen habe. Natürlich schät­ze ich die dar­stel­le­ri­schen Leistungen von Judy Winter außer­or­dent­lich. Das zu erwäh­nen, darf ich nicht vergessen.

„Sentimental, rüh­rend und oft herz­zer­rei­ßend.“
San Francisco Chronicle

„Dieses immens ver­ein­nah­men­de Drama ist jede Mühe wert, sei­nen Einzelvergnügen zu fol­gen.“
The Wall Street Journal

„Die Besetzung ist her­vor­ra­gend, die kar­ge Realität der Nachkriegsjahre akri­bisch nach­emp­fun­den.”
The Washington Post

Call the Midwife bet­tet das klas­sen­lo­se Wunder der Geburt in ein glän­zend dar­ge­stell­tes sozi­al­his­to­ri­sches Milieu ein und wickelt die Zuschauer ins Wohlgefühl der guten alten Zeit ein.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung


Die Serie ist aus meh­re­ren Gründen so beliebt. Sie zeigt his­to­ri­sche Authentizität, indem sie das Nachkriegs-​London in all sei­ner Härte dar­stellt – von Armut bis hin zu medi­zi­ni­schen Fortschritten wie Lachgas wäh­rend der Geburt. Zudem greift Call the Midwife uni­ver­sel­le Themen wie Frauenrechte, Rassismus, Abtreibung und häus­li­che Gewalt auf, die auch heu­te noch rele­vant sind. Jede Episode erzählt bewe­gen­de Geschichten von Geburt und Tod, Hoffnung und Verlust – stets mit einer Grundstimmung mensch­li­cher Wärme. Weiterhin stellt die Serie Frauen in den Mittelpunkt, die trotz schwie­ri­ger Umstände Großes leis­ten – viel­leicht ein femi­nis­ti­scher Ansatz, der welt­weit Anklang findet?

Auch in Deutschland hat Call the Midwife eine treue Fangemeinde gefun­den. Der Erfolg zeigt sich unter ande­rem an den Quoten bei AXN White sowie an der Begeisterung der Zuschauer im Pay-​TV-​Bereich. Allerdings wer­den neue Staffeln oft erst mit Verzögerung aus­ge­strahlt. Dies liegt dar­an, dass Synchronisationen zeit­auf­wän­dig sind und deut­sche Sender häu­fig auf bereits abge­schlos­se­ne Staffeln war­ten, bevor sie die­se ins Programm auf­neh­men. Mir dau­ern die Pausen zu lang. Erst jetzt kam wie­der ein Weihnachtsspecial und die Staffel 11 star­te­te soeben. Weil nicht jeder einen Sender wie AXN White ver­folgt, bekommt man u.U. mit Verspätung mit, dass neue Folgen in der Pipeline sind. Ich emp­feh­le bei Interesse an die­sen Infos sol­che Websites wie „Wer streamt es?” oder auch TV-​Wunschliste.

In Großbritannien gehört Call the Midwife zu den erfolg­reichs­ten Serien des BBC-​Programms seit 2001. Durchschnittlich schal­ten Millionen Zuschauer ein – ein Beweis für die brei­te Beliebtheit. Auch in Deutschland ver­zeich­net die Serie sta­bi­le Quoten im Pay-​TV-​Segment bei AXN White. Eigentlich wäre die Serie etwas für die „Öffentlich-​Rechtlichen” gewe­sen. Aber die Dinge sind halt, wie sie sind.

Call the Midwife ist mehr als nur eine his­to­ri­sche Dramaserie – sie ist ein Spiegel gesell­schaft­li­cher Veränderungen und eine Hommage an mensch­li­che Stärke. Mit ihren authen­ti­schen Charakteren, tief­grün­di­gen Geschichten und Vanessa Redgraves unver­gess­li­cher Erzählstimme bleibt sie ein zeit­lo­ses Werk, das sowohl bri­ti­sche als auch deut­sche Zuschauer begeistert. 


Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

Diesen Beitrag teilen:

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


🧡 Danke, dass du hier warst.

Entdecke mehr von Horst Schulte

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Share to...
Your Mastodon Instance