Digitale Kompetenz: Wie Schüler mit Fakten und Falschmeldungen umgehen

HS230625

Horst Schulte

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Ich glau­be noch immer, dass vie­le sich manch­mal unsi­cher sind, ob sie den gan­zen Mist glau­ben sol­len, den man ihnen vor­setzt. Ich habe da so mei­ne Anhalts­punk­te. Ob nun gedruckt oder digi­tal, gelo­gen wur­de schon immer. Eine gewis­se Skep­sis war dem­nach auch frü­her ™ angebracht.

Ber­lin: Deut­sche Schü­ler fin­den pro­blem­los Infor­ma­tio­nen im Netz. Aber nur knapp jeder Zwei­te sieht sich in der Lage, die Qua­li­tät die­ser Infor­ma­tio­nen zu bestim­men, also ob es Fak­ten oder Fal­sch­nach­rich­ten sind. Das hat die neu­es­te PISA-Stu­die erge­ben. Zwar lesen dem­nach zwei Drit­tel der Jugend­li­chen Online-News skep­tisch und infor­mie­ren sich über meh­re­re Quel­len. Aller­dings über­prü­fen auch nur etwa zwei Drit­tel der deut­schen Schü­ler Nach­rich­ten, bevor sie sie wei­ter­lei­ten. Das ist im inter­na­tio­na­len Ver­gleich wenig.

Quel­le

Ich erin­ne­re mich an einen Vor­trag, den ein Leh­rer uns zum The­ma „Arti­kel­über­schrif­ten“ in Zei­tun­gen hielt. 

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Sei­ne Auf­for­de­rung an uns: Gleicht ein­mal die Aus­sa­ge der Titel mit den inhalt­li­chen Aus­sa­gen im Arti­kel ab. Ihr wer­det stau­nen. Und wir staun­ten. Das war Mit­te der 1960er Jah­re. Konn­te man sich sicher sein, nicht Fake News auf­ge­ses­sen zu sein? Sicher, denn den Begriff gab es damals doch sicher noch nicht…

„Das Wort Fake News bezeich­ne­te im Eng­li­schen schon Ende des 19. Jahr­hun­derts gele­gent­lich bewuss­te Falsch­mel­dun­gen in Zei­tun­gen. Zu einem ste­hen­den Aus­druck wur­de es aber erst ab dem Jahr 2000, vor allem zur Benen­nung sati­ri­scher Nach­rich­ten­ma­ga­zi­ne wie The Dai­ly Show oder The Onion.

Quel­le Wikipedia

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Die Flut an Infor­ma­tio­nen und ihre Red­un­danz sind der Fluch unse­rer Zeit, könn­te man wohl sagen. Und es ist gera­de­zu unglaub­lich, auf wie vie­len ver­schie­de­nen Wegen, uns die Lügen die­ser Welt erreichen. 

Die Bezeich­nung Digi­tal Nati­ves wur­de ins­be­son­de­re 2001 von Marc Pren­sky geprägt. Man ver­steht dar­un­ter jene gesell­schaft­li­chen Gene­ra­tio­nen, die in die digi­ta­le Welt hin­ein­ge­bo­ren wor­den ist. Dabei waren die ers­ten, die Gene­ra­ti­on Y, auch Mil­len­ni­als genannt, die­je­ni­gen, die zwi­schen 1980 und 2000 gebo­ren wur­den. Für die zu Deutsch digi­ta­len Urein­woh­ner ist die Ver­schmel­zung der rea­len und vir­tu­el­len Welt kom­plett normal.

Quel­le

Ist es ange­sichts die­ser Aus­gangs­la­ge ein Wun­der, wenn selbst unser IT-affi­ner Nach­wuchs die Über­sicht ver­liert? Ich glau­be, alles ande­re wäre eine Über­ra­schung. Die Fest­stel­lung der PISA-Stu­di­en-Macher, dass nur 2⁄3 der deut­schen Schü­ler wei­ter­ge­lei­te­te Posts vor­her auf ihren Wahr­heits­ge­halt hin che­cken, ist kei­ne Überraschung. 

War­um sol­len sich die ande­ren nicht eben­so über den Quatsch freu­en, ärgern oder fürch­ten? Schließ­lich muss­te man sich selbst auch kri­tisch damit aus­ein­an­der­set­zen. Viel­leicht hat das sogar etwas Gutes, weil sich die Auf­merk­sam­keits­span­ne ver­grö­ßert oder die Adres­sa­ten zum Mit­den­ken ani­miert. Dafür spricht ja die mathe­ma­ti­sche Überlappung. 

Ich fands auch immer schön, wenn ich auf qua­si-kura­tier­te News zurück­grei­fen konn­te. Der Köl­ner Stadt-Anzei­ger, die Tages­schau und Heu­te lie­fer­ten mir die. Ob ich denen alles geglaubt habe? Klar! Und am nächs­ten Mor­gen habe ich mei­ne Kol­le­gen gefragt, ob sie die­ses oder jenes auch gele­sen oder gese­hen hät­ten? Ja, jeder hat­te die­ses oder jenes gele­sen oder gese­hen. Heu­te schaut und liest halt jeder was ande­res. So ent­ste­hen viel­leicht auch die unter­schied­li­chen Wahr­hei­ten und Sicht­wei­sen, über die wir uns nicht mehr ver­stän­digt bekom­men. Aber die Kids sind doof.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: FakeNews Medienkompetenz

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