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Propaganda und Provokation: Die AfD und ihre Geschichtsbilder

Die Geschichtsklitterung der AfD, Nationalsozialismus als links zu bezeich­nen, dient gezielt der Provokation und Wahlkampfstrategie.

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Wir haben häu­fig erlebt, dass Provokationen des AfD-​Personals bzw. die Reaktionen der „ande­ren” aufs Stimmenkonto der AfD ein­zah­len. In dem Zusammenhang ist auch die gerin­ge Präsenz der Partei in ÖR Talkshows anzu­füh­ren. Solche Dinge sto­ßen auf, bei nicht weni­gen hat das womög­lich dazu geführt, dass sie all­mäh­lich Sympathien für die AfD ent­wi­ckel­ten. Ich ver­tre­te die Meinung, dass der bis­he­ri­ge media­le Umgang mit der AfD kon­tra­pro­duk­tiv war. Meine Meinung zum Nutzen der X‑generierten Reichweite für die AfD: Wer sich davon beein­flus­sen lässt, dem ist nicht mehr zu helfen!

Soweit mein küchenph­sy­cho­lo­gi­scher Exkurs.

Was Frau Weidel im Gespräch mit Musk ange­spro­chen hat, soll­te eigent­lich nie­man­den mehr über­ra­schen kön­nen. Insofern ist die Aufregung über die­ses „Event” eben nur, was es auch sein soll­te. Ein Teil des wider­li­chen AfD-Wahlkampfs. 

Die Aussage Weidels, Hitler und sei­ne Helfer sei­en Linke bzw. Kommunisten gewe­sen, ist eine über­haupt nicht neue, aber natür­lich geplan­te Provokation der Gesellschaft. Darauf fah­ren die Leute in die­sem Land ab und jeder kann sei­ne Erkenntnisse aus dem Geschichtsunterricht und spä­te­ren Lebens zu die­ser Weisheit irgend­wie unterbringen. 

Die von den #Nazis getö­te­ten Kommunisten und Sozialisten wer­den sich ange­sichts der Zuschreibungen #Weidels ange­ekelt im Grab herumdrehen.

Wäre es nicht klug, die­se elen­de und eben­so typi­sche Geschichtsklitterung des AfD-​Personals denen zu über­las­sen, von denen sie kommt und unmit­tel­bar wie­der zur Tagesordnung über­zu­ge­hen? Versucht erst gar nicht, euch mit die­sen Leuten über Geschichte aus­zu­tau­schen oder ihre Sicht auf den „Fliegenschiss” infra­ge zu stel­len. Die sind so in jeder poli­ti­schen Hinsicht der­art hart­lei­big, dass eure Argumente nicht ver­fan­gen werden.


Die Behauptung, dass die Nationalsozialisten links oder kom­mu­nis­tisch geprägt gewe­sen sei­en, wird von der über­wie­gen­den Mehrheit der Historiker als unzu­tref­fend zurück­ge­wie­sen. Dennoch gibt es ver­ein­zelt Personen, die die­se Ansicht ver­tre­ten. Diese gehö­ren meist nicht zum aner­kann­ten wis­sen­schaft­li­chen Konsens und stüt­zen ihre Thesen häu­fig auf ideo­lo­gi­sche Interpretationen oder eine selek­ti­ve Lesart his­to­ri­scher Fakten.

Die Nationalsozialisten führ­ten das Wort “sozia­lis­tisch” im Parteinamen (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, NSDAP). Dies wur­de jedoch pro­pa­gan­dis­tisch ver­wen­det, um Arbeiter anzu­spre­chen und ihre Bewegung brei­ter auf­zu­stel­len. Der Inhalt ihrer Politik hat­te mit sozia­lis­ti­schen oder kom­mu­nis­ti­schen Ideen im klas­si­schen Sinne wenig gemein. Ich glau­be, dass die­ser Namensbestandteil die Rechte im Land auf die bril­lan­te Idee gebracht hat, auch die­se Lüge in die Welt zu set­zen. An den Handlungen der Nazis des 3. Reiches wird man sich offen­bar nicht ori­en­tiert haben. 

Weidel führ­te aus, dass sie als Ökonomin die­se Behauptung anhand ihrer ein­schlä­gi­gen Erfahrungen über­zeu­gend fän­de. Dabei war die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten auf die Sicherung der Macht von Großindustriellen und des Kapitals aus­ge­rich­tet. Sie unter­drück­ten Gewerkschaften, zer­schlu­gen die Arbeiterbewegung und führ­ten eine Politik, die im Interesse pri­va­ter Großunternehmen stand – ent­ge­gen den Prinzipien des Kommunismus oder Sozialismus.

Der Nationalsozialismus war von einem radi­ka­len Antikommunismus geprägt. Kommunisten waren neben Sozialdemokraten, Gewerkschaftern und ande­ren lin­ken Gruppierungen die ers­ten Opfer der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Verfolgungspolitik.

Manche Autoren, die häu­fig kon­ser­va­tiv oder liber­tär geprägt sind, argu­men­tie­ren, dass bestimm­te Aspekte des Nationalsozialismus (wie der Fokus auf staat­li­che Kontrolle) Parallelen zum Sozialismus auf­wei­sen. Diese Argumentation ist jedoch unter Historikern umstrit­ten, da sie wesent­li­che Unterschiede igno­riert, ins­be­son­de­re den tota­li­tä­ren, ras­sis­ti­schen und auf Eroberung aus­ge­rich­te­ten Charakter der NS-Ideologie.

Der Nationalsozialismus wird von Historikern wie Ian Kershaw, Richard J. Evans oder Wolfgang Benz klar als rech­te, auto­ri­tä­re und extrem natio­na­lis­ti­sche Ideologie ein­ge­ord­net. Es gibt kei­ne nen­nens­wer­te Unterstützung für die These, dass die Nazis “links” oder “kom­mu­nis­tisch” geprägt gewe­sen seien.

Weidel sagt auch, der Antisemitismus gin­ge von Linken aus. Die jüngs­te Vergangenheit zeigt, dass Linke (vor allem jun­ge Unterstützer der Palästinenser) anti­se­mi­tisch und gewalt­tä­tig agie­ren. Allerdings gehen die meis­ten Straftaten mit poli­ti­schem Hintergrund, wie wir kürz­lich erst wie­der erfah­ren durf­ten, von rechts aus. Die pro­pa­gan­dis­ti­schen Vergehen über­wie­gen in der Statistik, trotz­dem sind Rechte gewalt­a­ffin und all­zeit bereit, Gewalt gegen Andersdenkende aus­zu­üben. Dazu sagt Weidel nichts.

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2 Gedanken zu „Propaganda und Provokation: Die AfD und ihre Geschichtsbilder“

  1. Zugrunde liegt da die Hufeisentheorie, wonach nan so weit links sein kann, dass man rechts wie­der herauskommt.
    Das mit den Straftaten mag für unser Land gel­ten. International sieht es ggf. anders aus.

    Das es bei der lin­ken auch mil­li­tan­te Aktivisten gibt ist lei­der wich­tig. Es schützt einen kei­ner sonst vor dem rech­ten Fussvolk, wenn es drauf ankommt.

    Due Argumrntation bezüg­lich der Diktaturen ist aller­dings dünn. Die meis­ten lin­ken Diktaturen erwie­sen sich nach der Machtübernahme schnell als eben­so rechts und men­schen­feind­lich. Selbst beim Stichwort eth­ni­sche Säuberungen.

    Der Mensch von heu­te ist lei­der nich immer ein extrem hier­ar­chisch ori­en­tier­tes Wesen, wo Extreme gut ando­cken können.
    Nicht umsonst hat die DDR die HJ ein­fach umvr­nannt und das Musikprogramm geändert.

    Wie Pispers schon sag­te, die Leute erwar­ten wirk­lich, dass die rech­tem Parteien lin­ke Politik umset­zen. Hauptsache es jommt nicht von links.
    Meiner Ansicht nach wol­len nur vie­le einen star­ken Nann in Brüllposition. 

    Dann muss man auch sehen, dass rechts wie links nach neu­en Formen gelebt wird. Wurde in den 90ern noch das Hirlerideal beschwo­ren, so ist die Rechte genau­so durch und durch ame­ri­ka­nisch geprägt ist, wue gro­ße Teile der linken.
    In NRW kann nan das gut am soge­nann­ten drit­ten Weg ablesen.
    Der Film Anerican History X hat vir über 25 Jahren zu dem Bullshit schon alles gesagt.
    Man soll­te aller­dings auch Wissen, dass es in den Juneited Steht’s ein wirk­li­ches Links nie gab. Darum sind angeb­lich lin­ke ame­ri­ka­ni­sche Umtriebe auch bes­ten­falls bour­geois und genau­so von oben her­ab, wie die Rechten.

    Nur ist das den Leuten herz­lich egal. Im Film sieht das alles so toll aus.

💬 Zuhören ist oft das schönste Geschenk.

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