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Die Kanzlerkandidaten im Wahlkampf 2025: Ich werde die SPD wählen.

Ein Blick auf die Kanzlerkandidaten 2025: Scholz, Merz, Habeck und Weidel. Wer über­zeugt im Wahlkampf, und wie beein­flus­sen Unentschlossene das Ergebnis?

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Die Bundestagswahl 2025 steht unmit­tel­bar bevor, und die vier pro­mi­nen­tes­ten Kanzlerkandidaten – Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU/​CSU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) – wer­den die Deutschen inzwi­schen halb­wegs gut ein­schät­zen kön­nen, denn sie prä­gen den Wahlkampf mit ihren indi­vi­du­el­len Stärken, Schwächen und Strategien. Mehr TV-​Sendungen mit den Bewerbern hat es in der Vergangenheit wohl nie gegeben. 

Ich ver­su­che hier, die Präsenz der Kandidaten im Wahlkampf, ihre Botschaften sowie die Reaktionen der Öffentlichkeit halb­wegs über­schau­bar darzustellen:

Olaf Scholz (SPD): Der Amtsinhaber unter Druck

Olaf Scholz tritt erneut als Kanzlerkandidat der SPD an, doch sei­ne Ausgangslage ist alles ande­re als ein­fach. Nach dem Scheitern der Ampel-​Koalition und inter­nen Diskussionen über mög­li­che Alternativen wie Boris Pistorius hat sich Scholz durch­ge­setzt, jedoch mit ange­schla­ge­ner Autorität.

Kritische Aspekte:

  • Scholz wird vor­ge­wor­fen, im Wahlkampf wenig Dynamik zu zei­gen. Seine Botschaften wir­ken oft tech­no­kra­tisch und distan­ziert, was ihn für vie­le Wähler unnah­bar macht.
  • In den TV-​Debatten konn­te er zwar Sachkompetenz demons­trie­ren, blieb jedoch bei emo­tio­na­len Themen wie Migration oder Sozialpolitik blass.

Positive Aspekte:

  • Als amtie­ren­der Kanzler kann Scholz auf Erfahrung und Stabilität set­zen. Er betont sei­ne bis­he­ri­gen Erfolge, etwa bei der Reduzierung irre­gu­lä­rer Migration.
  • Seine ruhi­ge Art wird von einem Teil der Wählerschaft als ver­läss­lich wahr­ge­nom­men, auch wenn er in Umfragen hin­ter sei­nen Konkurrenten zurückliegt.

Friedrich Merz (CDU/​CSU): Der Herausforderer mit klarer Linie

Friedrich Merz geht als Spitzenkandidat der Union ins Rennen und führt die Umfragen an. Seine Partei prä­sen­tiert sich geschlos­sen hin­ter ihm, was nach den inter­nen Querelen um die K‑Frage in frü­he­ren Jahren ein stra­te­gi­scher Vorteil ist.

Kritische Aspekte:

  • Merz wird oft als pola­ri­sie­rend wahr­ge­nom­men. Seine har­te Haltung in der Migrationspolitik stößt auf Kritik, ins­be­son­de­re bei mode­ra­te­ren Wählern.
  • In Debatten wirkt er gele­gent­lich steif und weni­ger nah­bar als sei­ne Mitbewerber.
  • Bei vie­len Frauen kann er nicht punk­ten. Seine dies­be­züg­li­chen Werte haben sich ggü. der Anfangszeit kaum verändert.

Positive Aspekte:

  • Merz punk­tet mit einem kla­ren wirt­schafts­po­li­ti­schen Profil und sei­ner Forderung nach Reformen. Viele sehen ihn als kom­pe­tent in Fragen der Wirtschaftswende und Haushaltsdisziplin.
  • Seine Angriffe auf die ande­ren Kandidaten – ins­be­son­de­re auf Alice Weidel – zei­gen ihn als ent­schlos­se­nen Gegner rechts­extre­mer Positionen.

Robert Habeck (Grüne): Der Pragmatiker mit Visionen

Robert Habeck tritt für die Grünen an und ver­folgt das Ziel, der ers­te grü­ne Kanzler Deutschlands zu wer­den. Er setzt auf eine Mischung aus Prinzipientreue und Pragmatismus.

Kritische Aspekte:

  • Habeck steht unter Druck, da sei­ne Partei in den letz­ten Jahren an Zustimmung ver­lo­ren hat. Zudem wird ihm vor­ge­wor­fen, in wirt­schafts­po­li­ti­schen Fragen zu unkon­kret zu sein.
  • In Debatten wird er oft von sei­nen Mitbewerbern über­tönt, ins­be­son­de­re bei kon­tro­ver­sen Themen wie Migration oder Außenpolitik.

Positive Aspekte:

  • Habeck über­zeugt durch eine kla­re öko­lo­gi­sche Agenda und sei­ne Fähigkeit, kom­ple­xe Themen ver­ständ­lich zu vermitteln.
  • Sein Auftreten wirkt authen­tisch und empa­thisch, was ihm Sympathien bei jün­ge­ren Wählern einbringt.

Alice Weidel (AfD): Die Außenseiterin mit polarisiertem Profil

Alice Weidel ist die ers­te Kanzlerkandidatin der AfD und tritt mit einer klar rechts­po­pu­lis­ti­schen Agenda an. Sie nutzt den Wahlkampf geschickt, um ihre Kernwählerschaft zu mobilisieren.

Kritische Aspekte:

  • Weidel wird von den ande­ren Kandidaten scharf ange­grif­fen, ins­be­son­de­re wegen ihrer Haltung zur Migration und ihrer Nähe zu rechts­extre­men Positionen.
  • Ihre Chancen auf das Kanzleramt sind gering, da alle ande­ren Parteien eine Koalition mit der AfD ausschließen.

Positive Aspekte:

  • Weidel spricht gezielt Themen an, die vie­le Bürger bewe­gen, wie Migration oder inne­re Sicherheit.
  • Ihre rhe­to­ri­sche Schlagfertigkeit ver­schafft ihr Aufmerksamkeit in Debatten, auch wenn sie oft iso­liert dasteht.

Ein Wahlkampf voller Gegensätze – Wir haben es leichter, eine Entscheidung zu treffen. 

Der Wahlkampf 2025 zeigt ein brei­tes Spektrum poli­ti­scher Positionen und Persönlichkeiten. Während Olaf Scholz auf Erfahrung setzt, ver­sucht Friedrich Merz mit Reformideen zu punk­ten, die mit dem gesell­schaft­li­chen Klima in man­cher­lei Hinsicht bes­ser kom­bi­niert als die Vorstellungen aus dem links-​grünen Lager. 

Robert Habeck bringt öko­lo­gi­sche Visionen ein, wäh­rend Alice Weidel pola­ri­siert wie kei­ne andere.

Die ent­schei­den­de Frage könn­te sein, wer die Unentschlossenen über­zeu­gen wird. Die Kandidaten müs­sen über ihre Kernwählerschaft hin­aus über­zeu­gen. DIE Antwort dar­auf wird am 23. Februar gege­ben – ein Datum, das die poli­ti­sche Landschaft Deutschlands nach­hal­tig ver­än­dern wird.

Angeblich sol­len noch ca. 30 % der Wähler unent­schlos­sen sein. Ich ver­ste­he das einer­seits sehr gut. Andererseits fra­ge ich mich, wie sich die­se hohe Zahl unent­schie­de­ner Bürger schluss­end­lich auf das zu erwar­ten­de Ergebnis (Umfragen) aus­wir­ken wird. Angeblich gibt es Wähler, die der Union ihre Stimme geben wol­len, allein des­halb, weil sie ger­ne mal bei den »Gewinnern« sein möch­ten. Gibt es echt Leute, die so denken? 

Die hohe Zahl an Unentschlossenen macht den Wahlausgang 2025 schwer vor­her­seh­bar und birgt Potenzial für Überraschungen. Meinungsforschungsinstitute ver­su­chen, die­se Unsicherheiten durch brei­te Schätzbereiche und geziel­te Analysen abzu­fe­dern. Dennoch bleibt der Einfluss kurz­fris­ti­ger Ereignisse enorm – was zeigt, wie dyna­misch und vola­til das Wahlverhalten in Deutschland gewor­den ist.

Ich habe mich gefragt, war­um im Vergleich zu ande­ren Bundestagswahlen so vie­le TV-​Wahlveranstaltungen mit den Spitzenpolitikern statt­ge­fun­den haben. Die Erklärung liegt auf der Hand: Die vie­len Unentschlossenen kön­nen auf die­se Weise direkt erreicht wer­den, was bei 30 % Unentschlossenen von eini­ger Bedeutung sein könnte.

Für mich ist klar, dass ich erneut mei­ne Stimmen der SPD gebe. In der Familie ergibt sich ein dif­fe­ren­zier­tes Bild. Da gibt es wel­che, die die Union wäh­len, ande­re die Grünen. Gestern Abend kam einer die­ser eif­ri­gen Wahlhelfer der SPD vor­bei, über­reich­te mir einen Kugelschreiber und zwei Prospekte. Da füh­le ich mich halt ver­pflich­tet. Außerdem gibt es für mich kei­ne Alternativen. Nicht zuletzt der Wahl-​O-​Mat und auch die Umfrage bei Abgeordnetenwatch konn­ten mir kei­ne Hilfestellung bie­ten. Also ver­las­se ich mich auf mei­ne Intuition. Wenn es eine Partei gibt, die den sozia­len Zusammenhalt im Land stär­ken kann, dann die SPD. Alle ande­ren zeig­ten und zei­gen neo­li­be­ra­le Tendenzen, die mir schon seit den Siebzigern des letz­ten Jahrhunderts unheim­lich und unsym­pa­thisch gewe­sen sind. Die Linkspartei käme infra­ge, wenn sie in der Migrationsfrage nicht so blau­äu­gig wäre und einen aus­ge­präg­te­ren Sinn für wirt­schaft­li­che Opportunitäten hätte.

Ich habe an ande­rer Stelle behaup­tet, dass die nahe­lie­gends­te Koalition die »alte gro­ße« Koalition (Union/​SPD) wäre. Es ist depri­mie­rend, dass die­se poli­ti­sche Konstellation erneut die bes­te Machtoption zu haben scheint. Die ande­re Variante, also schwarz/​grün, wür­de poli­tisch viel­leicht inter­es­san­ter wer­den. Allerdings ist mir in die­ser Zeit nicht nach Experimenten. Ich sage das, obwohl schwarz-​/​grüne Koalitionen sich auf Länderebene bewährt haben. Dass bei­de Koalitionen rech­ne­risch nur funk­tio­nie­ren, wenn FDP und BSW nicht in den neu­en Bundestag kom­men, ist eine Unsicherheit, mit der wir auch zu rech­nen haben.


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7 Gedanken zu „Die Kanzlerkandidaten im Wahlkampf 2025: Ich werde die SPD wählen.“

  1. Ich wür­de mich ja die­bisch freu­en, wenn die Wahl, ana­log zu der in Rumänien, annu­liert wird.
    Die nächs­ten Wahlen könn­ten dann tech­nisch erst nach der Sommerpause pas­sie­ren. Bis dahin wür­de nich so man­che Sau durchs Dorf getrieben.

  2. Es gibt sehr vie­le Deutsche die im Ausland leben und eigent­lich wäh­len kön­nen. Leider wird es wohl zu knapp mit der Briefwahl. 

    Ich den­ke nicht, dass die alle AFD wählen 😉

    P.S. Scheinbar gibt es hier noch eine piri. Doof, dann nen­ne ich mich etwas um. Könnte ja sein das die Dame (?) Namensrechte gesi­chert hat oder pro­mi­nent ist.

  3. Das war dies­mal sehr knapp. Wir hät­ten auch gern per Briefwahl gewählt, haben uns dann jedoch für die nor­ma­le Wahl ent­schie­den. Wir gehen dies­mal nicht in die Bürgerhalle, son­dern ins Pfarrhaus, um unse­re Stimmen abzu­ge­ben. Hoffentlich „lohnt” sich das. 🙂

  4. Es wäre tat­säch­lich gut, wenn Lerneffekte ein­tre­ten. Mehr vom Gleichen, wenn das Vorherige sich schon als fatal erwie­sen hat, wäre eher schlimm.
    Was das mit der AfD zu tun hat, erschliesst sich mir nicht. Die wil­len auch nur an due Fleischtöpfe, denn mehr als Budgetverwaltung bringt der Haufen auch nicht zustande.

    Mein alter Herr war über 40 Jahre bei den Sozen und hat auch ger­ne jeden in die rech­te Ecke gestellt, der nicht auf Linie des Vorwärts war. Selbst Marc Uwe Kling. Damit hat er sich nicht viel Freunde gemacht.

    Bei der Annullierung wür­de sich gar nicht so viel ändern, Cum Ex Olaf, auch bekannt für die Folter von mög­li­chen Drogenkurieren, blie­be also zumin­dest kom­mis­sa­risch im Amt, wäh­rend sein Genosse Steinmeier,vauch bekannt für die Folter von Bundesbürgern durch ame­ri­ka­ni­sche Dienste die Geschäfte abseg­nen kann.
    Das müss­te Dich dann doch freuen?

    Das die lus­ti­gen Koalitionäre sich auf­grund der Budgetsituation „Keiner hat mehr 100 Milliarden für mich…Schluchz…Heul…” sich dann lie­ber gegen­sei­tig auf die Krawatten spu­cken, anstatt noch irgend­wo Produktivität zu heu­cheln, steht doch auf einem ganz ande­ren Blatt.

    Dann blie­be noch das Ösimodell: Wählen bis der Arzt kommt.

    Warten wir also auf den Lerneffekt!

  5. Ich habe mal die 5 Nasen mit ihren Handys in der Kabine der OSZE wei­ter­ge­lei­tet. Man ist ja schließ­lich Kumpel. Vielleicht bekom­me ich die Wahl ja doch noch gekippt.

💬 Zuhören ist oft das schönste Geschenk.

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