E‑Mobilität in Deutschland: Begeisterung, Zweifel und die Macht des Marketings

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ChatGPT Image 20. Apr. 2025, 17 16 54

Ein persönlicher Blick auf E-Autos, Marketingfehler der Industrie und warum viele ältere Menschen bei 70.000-Euro-Wagen aussteigen.

Wenn man nach­sieht, wie teu­er das der­zei­ti­ge E‑Auto von Thomas Knüwer ist, könn­te man glau­ben, dass man­che Leser sei­nen Artikel erst gar nicht lesen. Nicht aus Neid, son­dern rein wegen der Preisklasse. Er fährt einen Mercedes EQE und ist begeis­tert. Das Auto kos­tet in der Grundausstattung ca. 70 TEUR. Das ist mal ein Wort bzw. es ist ziem­lich genau dop­pelt so teu­er wie mein alter Škoda Octavia von 2007.

Ich emp­feh­le drin­gend, sei­nen Artikel voll­stän­dig zu lesen, da er eini­ge Wahrheiten auf­deckt, die, wenn man sie akzep­tiert, vie­le inter­es­san­te Aspekte im Kontext der Probleme offen­ba­ren, die vor allem in Deutschland mit der E‑Automobilität ver­bun­den sind. 

Es sind offen­bar weni­ger tech­no­lo­gi­sche oder öko­no­mi­sche Defizite, die das E‑Auto ins Hintertreffen brin­gen, son­dern – kei­ne Überraschung – vor allem Fehler im Marketing der Autohersteller. 

Es ist kom­plex und das deu­tet auch die Länge des Artikels an. Die nomi­na­le Lesezeit beträgt 27–32 Minuten. 

Ich glau­be, dass mich als 71-jäh­ri­gen Rentner Marketing-Defizite kaum umstim­men kön­nen, mir noch ein sol­ches Auto leis­ten zu sol­len. Weder auf emo­tio­na­ler noch sach­li­cher Ebene. Ich ver­mu­te, die Altersstruktur in unse­rem Land spielt eine Rolle, und ganz vie­le Menschen ver­mut­lich ähn­lich über die­se Investition den­ken wie ich. 

Ich habe vor einer Weile mal gele­sen, dass jün­ge­re Menschen eine ganz ande­re Einstellung zum Auto haben, als das noch zu mei­ner Jugendzeit der Fall war. Es wird erheb­lich weni­ger Wert auf Größe, Ausstattung oder Status gelegt. Dieser in mei­nen Augen sym­pa­thi­sche Zugang führt logi­scher­wei­se ja auch zu ande­ren Kaufentscheidungen als zu ande­ren Zeiten. Ob das empi­risch zu bele­gen ist, ver­mag ich nicht zu sagen. 

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Mich haben damals sol­che Videos wie von Audi auch begeis­tert. Und obwohl ich in mei­nem Leben zwei wirk­lich tol­le Audis gefah­ren habe, ließ ich mich von den Botschaften sicher nicht beein­flus­sen. Ich kann das sagen, weil bei­de Firmenfahrzeuge waren. Ich konn­te zwi­schen BMW und Audi wäh­len. Mir gefiel Audi aus ganz bestimm­ten Gründen bes­ser. Werbung, genau­er gesagt deren Wirkung, zähl­te ehr­li­cher­wei­se nie dazu. Dabei gehö­re ich nicht zu denen, die die Wirkung von Werbung und deren mani­pu­la­ti­ve Kraft nicht unter­schät­zen würde.

Ich hof­fe, dass die sehr posi­ti­ve Einschätzung der E‑Mobilität, wie sie im Artikel von Thomas Knüwer zum Ausdruck kommt, auch in unse­rer oft skep­ti­schen Gesellschaft auf frucht­ba­ren Boden fällt.

Neuzulassungen 12 Monate per 03 2025
Neuzulassungen 12 Monate per 03 2025

Wenn sei­ne Sichtweise Gehör fin­det, könn­te das hel­fen, die aktu­el­len Probleme der Autoindustrie abzu­mil­dern – Probleme, die nicht nur auf eige­ne Fehler zurück­ge­hen, son­dern auch auf den Druck durch dis­rup­ti­ve Entwicklungen und die all­ge­mei­ne wirt­schaft­li­che Unsicherheit.

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4 Gedanken zu „E‑Mobilität in Deutschland: Begeisterung, Zweifel und die Macht des Marketings“

  1. Ich habe für mei­ne Citan Diesel (gebraucht) 13000 Euro bezahlt. Ich fah­re 30000km im Jahr- einen elek­tro- Hundefänger könn­te ich mir zwar finan­zie­ren, aber der Akku wäre tot, bevor ich das Auto bezahlt hät­te- und schon wäre ich wirt­schaft­lich am Ende.
    Ich woh­ne auf dem Land und fah­re den Citan (LKW Ausführung) pri­vat. Als Ultraschaller für Druckgasbehälter bin ich ziem­lich gebun­den, wenn ich nicht für Mindestlohn arbei­ten will. Den Kastenwagen fah­re ich, um Material für Haus und Hof beför­dern zu kön­nen, oder mit Hund und Frau an den See fahren…
    Im Sommer fah­re ich oft mit dem Motorrad zur Arbeit- aus Spaß an der Sache und der CO2 Bilanz- aber elek­tro- das ist nicht drin. 

    Antworten
  2. Wir fah­ren seit etwas mehr als zwei Wochen mit einem Wagen elek­trisch und ich schrei­be ja auch im eige­nen Blog dar­über. Und wir haben – nicht pri­mär in das E‑Auto – inves­tiert, trotz mei­nes fort­ge­schrit­te­nen Alters: In eine PV-Anlage auf dem Dach, in eine Wallbox (deren Lieferung sich ver­zö­gert) und in ein geleas­tes E‑Auto weist weg vom Mercedes EQE (des­sen Lieferung sich ver­zö­gert). Und wir den­ken, dass es sich rech­nen wird, denn mei­ne Frau fährt täg­lich nach Frankfurt. Und die­se Fahrten hof­fen wir mit dem E‑Auto und eige­ner Solarenergie künf­tig kos­ten­güns­tig zu bestrei­ten, so dass sich die Anlage schnell rech­net und wir auch öko­lo­gisch unse­ren Beitrag leis­ten. Ja, unse­re Rahmenbedingungen sind gut und ich glau­be, es macht Sinn. 

    Und … E‑Auto fah­ren macht Spaß, gefällt mir bes­ser wie das Verbrenner fah­ren. Und ich habe lan­ge, lan­ge Jahre vie­le, vie­le Kilometer mit Diesel-PKW geschrubbt. Die gan­ze Diskussion gehört ein­fach weni­ger Diesel-Dieter gehen Elektro-Eddie, weni­ger emo­tio­nal, mehr sach­lich geführt. 

    Antworten

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