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Das Elend der Flüchtlinge bekümmert viele nicht

Man kann Angela Merkel trotz ihrer offi­zi­el­len Haltung in der Flüchtlingskrise vor­wer­fen, dass sie trotz­dem mit allen gebo­te­nen poli­ti­schen Mitteln ver­sucht, die Zahl der Flüchtlinge zu redu­zie­ren. Aber das wird

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Man kann Angela Merkel trotz ihrer offi­zi­el­len Haltung in der Flüchtlingskrise vor­wer­fen, dass sie trotz­dem mit allen gebo­te­nen poli­ti­schen Mitteln ver­sucht, die Zahl der Flüchtlinge zu redu­zie­ren. Aber das wird nicht gemacht. Die Stichwortgeber der Hass-​Parolen gegen die deut­sche Kanzlerin im eige­nen Land und in Europa bemü­hen sich, die Widersprüchlichkeit ihrer Politik zu ent­lar­ven. Und es gelingt ein ums ande­re Mal. Ein Beispiel: Warum soll­te es nicht mög­lich sein, die Binnengrenzen unse­res Landes zu schlie­ßen, wenn auf der ande­ren Seite der Türkei viel Geld für die Abschottung ihrer Grenzen bezahlt wird? Ebenso ver­hält es sich mit der Forderung an die Griechen. Formal ver­hält es sich zwar so, dass Schengen den Schutz der Außengrenzen gebie­tet, wir wis­sen jedoch, dass ins­be­son­de­re die Griechen mit ihrer sehr spe­zi­el­len geo­gra­fi­schen Lage damit gar nicht klar kom­men kön­nen. Viel schlim­mer als die­se Widersprüchlichkeit, die ich Merkel kei­nes­wegs nach­se­hen möch­te, sind jedoch Bemerkungen, wie wir Sie ges­tern vom öster­rei­chi­schen Außenminister Kurz in der ARD-​Talkshow „Anne Will” hör­ten: „Wir soll­ten nicht den Fehler machen zu glau­ben, dass es ohne die­se Bilder gehen wird.” Ach, soweit sind wir nun also?! Es kann nur dar­an lie­gen, dass ich als Gutmensch in die­sen Debatten mei­nen letz­ten Rest Klarsicht auf­ge­ge­ben habe und ich mir – trotz allem, was ich im Internet von den Menschenfeinden gele­sen habe – immer noch nicht vor­stel­len kann, dass es Menschen geben könn­te, die „die­se Bilder” tat­säch­lich aushalten. Mir ist bewusst, dass die Verlagerung der Aktionen gegen die Flüchtlinge (nicht gegen Schlepper, wie immer gesagt wird) aus PR-​Gründen betrie­ben wird. Merkels Regierung ist dar­an betei­ligt, was ich per­sön­lich abscheu­lich fin­de. Aber viel schlim­mer sind in mei­nen Augen die, die fast von Beginn an, die Möglichkeit von Gewalt zur Abwehr von Flüchtlingsmassen im Kopf gehabt haben. Und natür­lich hat es die­se Leute schon gege­ben, als ande­re noch dar­an geglaubt haben, ihr Mitgefühl mit ande­ren Menschen noch zei­gen zu dür­fen, in dem sie Flüchtlingen einen herz­li­chen Empfang berei­tet haben. Dass die­se Menschen auf vie­len Websites und in den „sozia­len” Netzwerken sowie­so, heu­te als kom­plet­te Idioten dar­ge­stellt wer­den, ist lei­der nur noch eine Randnotiz. Wenn es der euro­päi­schen Politik gelin­gen soll­te, dass uns kei­ne Bilder von gequäl­ten Flüchtlingen mehr errei­chen, wer­den wir die Not die­ser Menschen ver­ges­sen und zur Tagesordnung über­ge­hen. So sieht das Kalkül der­je­ni­gen Politiker aus, die kei­nen ande­ren Weg mehr sehen, als uns mit­tels sol­cher mie­sen Tricks ruhig zu stel­len. Eine win-​win-​Situation. 🙁 😈 Eine ganz ande­re Frage ist aller­dings, wie wir uns dar­auf ein­stel­len wer­den, dass die Flüchtlinge sich dar­auf­hin schon in naher Zukunft ganz ande­re Fluchtwege suchen wer­den? Und dass sie die­se – mit oder ohne Hilfe von Schleppern – fin­den wer­den, soll­te auch jedem klar sein. 

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