Jeder könnte das wissen! Social Media ist in Deutschland die Spielwiese des weniger gebildeten Bevölkerungsteiles. Nur hier bei uns sind die Menschen, die Facebook, Twitter & Co. benutzen (52%), unterdurchschnittlich gebildet.
Wie kann ich mich unter dieser Voraussetzung bloß noch darüber wundern, so häufig auf konzentrierte Dummheit zu stoßen?
Mensch, Horst!, wie bist du denn drauf?
***
Den wenigsten wird es egal sein, wenn andere sie in irgendwelche Schubladen stecken. Die Ära des Individualismus schreit geradezu danach, pauschale Zuweisungen mit Entschiedenheit abzulehnen.
Blöd! Das wird nämlich nicht so einfach werden, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bekannte Schubladen wie rechts/links unzeitgemäß sind.
Die kontroversen Kernthemen der Gegenwart entwickelten sich entlang der Globalisierung. Unsere Streitereien über Migration oder europäische Integration werden nicht mehr vom klassischen Rechts-Links-Gegensatz bestimmt, sondern vom Grad unserer Bildung und den daraus resultierenden Unterschieden.
***
Ich zweifle die Ergebnisse dieser Untersuchung nicht an. Wie käme ich dazu?
Dennoch, die Beispiele, die angeführt werden, stören mich. Ich finde, manches klingt wie die Aneinanderreihungen ewig gepflegter Klischees. Was soll neu daran sein, dass dumme Menschen mehr Fehler machen als kluge? Aber von dumm und klug hat doch keiner was gesagt. Ich bin wieder zu empfindlich. Und das nur deshalb, weil ich zu den Ungebildeten zähle. Aber dass ich kaum Privatfernsehen gucke und nie die Bildzeitung lese, muss doch nichts heißen!
Wenn ich manche meiner Diskussionspartner (vor allem in den Sozialen Netzwerken) fragen würde, passte zwischen das Klischee und der Bewertung meiner Positionen in diesem Geschehen kein Blatt Papier.
Auf Basis einer breiten Definition des englischen Begriffes cleavage (Spaltung, Kluft) stellen wir eine Vertiefung der Bildungskluft fest, die sich in drei Bereichen manifestiert: in einer neuen soziodemographischen Spaltung, in Gegensätzen der politischen Präferenz und in einer neuen Aufspaltung der politischen Landschaft.Quelle: Die feinen Unterschiede | Internationale Politik und Gesellschaft – IPG | LINK
Es klingt versöhnlich, dass deshalb alles gut werden soll, weil die Zahl der Ungebildeten in Europa rückläufig ist. Die Dummen sterben aus?!
Dieser enorme Anstieg der Zahl gut ausgebildeter Bürgerinnen und Bürger bildet die demographische Grundlage für die Entstehung einer Bildungskluft.Quelle: Die feinen Unterschiede | Internationale Politik und Gesellschaft – IPG | LINK
***
Vorerst bleibt die Besorgnis aktuell: Die Zwischenüberschrift: „Kosmopolitisch hier, nationalistisch dort“ finde ich dennoch so krass daneben, dass ich lachen musste, als ich die nachfolgenden Zeilen im Artikel gelesen hatte.
Am einen Ende dieser neuen Konfliktlinie stehen Bürgerinnen und Bürger, die soziale und kulturelle Heterogenität akzeptieren und den Multikulturalismus gutheißen oder zumindest billigen. Das sind Menschen mit höherer Bildung.
Am anderen Ende befinden sich Bürgerinnen und Bürger, die dem Multikulturalismus überaus kritisch gegenüberstehen und sich eine homogenere nationale Kultur wünschen. Das sind überwiegend Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau.Quelle: Die feinen Unterschiede | Internationale Politik und Gesellschaft – IPG | LINK
Ich gehe davon aus, dass die Untersuchungsergebnisse seriös sind. Ob ich allein ein Problem mit diesen „einfachen“ neuen Klassifizierungen habe?
Wie können die mich aufgrund meines niedrigen Bildungsabschlusses genau dem „Lager“ zuordnen gegen das ich ständig zu Felde ziehe? Bei den speziellen Themen wie Migration und Multikulturalismus habe ich doch eine komplett andere Einstellung. Ich gehöre doch zu „den Gut(Menschen)en“!
Nur – die gibt es, statistisch gesehen, unter uns Schlechtgebildeten eigentlich ja gar nicht.
Das ist so ungerecht, dass ich plötzlich an all die denken muss, die ich (voreilig und ohne Not) im Lauf meiner zahlreichen Scharmützel über die Themen unserer Zeit in diese (also meine!) Ecke gestellt habe. Wenn nicht offen, so doch insgeheim.
Ich habe in letzter Zeit häufig den Eindruck, dass eine einfache Hausfrau über mehr Verstand verfügt als unsere Bildungs-Eliten.
Sie halten sich für Kosmopoliten, wollen in der ganzen Welt zuhause sein, aber haben keinerlei Wurzeln mehr. Es fehlt Ihnen an Geschichtswissen, guten Deutsch- oder Mathematik-Kenntnissen, Menschenkenntnis, der Fähigkeit, in Zusammenhängen und vorausschauend zu denken.
Sie wollen die anderen dominieren, sind das doch nur weniger Gebildete, dabei sind sie selbst nicht mehr als Fachidioten.
Es sind genau die Kreise, die nie verstehen werden, warum ein großer Teil der Bevölkerung Trump wählt oder den Brexit. Weil sie zu ungebildet und zu überheblich sind, um zu begreifen, dass die anderen ihre Vorstellungen von Multikulturalismus und New World Order nicht teilen.
Sie glauben an Weltklimarettung, bemerken aber nicht einmal, wenn die Energiewende in D scheitert. Weil sie sich gerne mal verrechnen und den Gesamtzusammenhang nicht verstehen.
Erst recht bemerken sie nicht, dass sie von Politik, Wirtschaft und Kapital benutzt werden und zu willigen Handlangern geworden sind.
Das Bildungsniveau in Deutschland ist in einem bedauernswerten Zustand. Ideologie und Gesinnung sind an vielen Bildungseinrichtungen an die Stelle von Wissen und Fakten getreten. Das Resultat ist überall zu besichtigen.
Abitur oder Studium sagen nicht mehr viel aus über den Bildungsgrad seiner Absolventen, weil die Anforderungen über Jahre gesenkt wurden.
Wenn nur 15 Mio. Nettosteuerzahler fast 83 Mio. Menschen in D finanzieren müssen, was ein sehr ungesundes Verhältnis ist, dann stelle ich mir die Frage: Wo sind sie, all die sogenannten Gebildeten und was tragen sie zur Finanzierung der Gesellschaft bei? Unter den 12 Mio., die von Steuergeldern, also den o. g. 15 Mio., leben (Staatsbedienstete, Verwaltungsbeamte, Politiker, Lehrer, Sozialwissenschaftler etc.)?
Damit beantwortet sich dann auch die Frage dieser „Gebildeten“, ob ich Angst um meinen Zweit-Jahresurlaub oder den Zweitwagen hätte, wenn ich mich gegen Asylmißbrauch durch ungebildete Kulturfremde ausspreche und der Kreis schließt sich wieder. Aber mit dem (Hoch-)Rechnen haben sie es ja nicht so.
Ach so, ich soll ja nicht immer so ernst und wütend sein. Etwas Lustiges habe ich auch gelesen: „Wenn Sie ein Universitätsstudium absolviert haben, konsumieren Sie öffentlich-rechtliches Fernsehen,…“ Ich lache jetzt noch über so viel Anspruch. Der Satz muß aus der Steinzeit sein, die kennen Viele nicht mehr, da saßen noch wirklich Gebildete in den journalistischen Redaktionen der ÖR.
Doch, das heißt immerhin, dass du zwei entscheidende Dinge nicht tust, die für sehr viele Menschen fortlaufend das Welt- und Menschenbild prägen. Bildung hat nämlich nicht notwendigerweise mit dem Schulabschluss zu tun.
Du bist nicht „ungebildet“, selbst wenn du ohne entsprechenden formalen Schulabschluss bist. Wirklich Ungebildete könnten nicht so schreiben, beobachten, anylysieren, hätten auch eher keine Lust da drauf. Dieser Artikel spricht in seiner Bewertung von Statistiken ja auch nur von „überwiegend“…
@Claudia: Es ist nett, liebe Claudia, dass du das schreibst. Im echten Leben kann man unter diesen Voraussetzungen allerdings Beobachtungen machen, die diese Unterscheidungen eher bestätigen. Weiß der Himmel wieso. In meinen letzten 8 Berufsjahren hatte ich auf meiner Ebene ausnahmslos mit Fachhochschul- oder Uniabsolventen zu tun. Es gibt in meinen Augen doch beträchtliche Unterschiede, die die formale Ausbildung mit sich bringt. Ich meine damit kein überhebliches Gebahren 🙂 , sondern Vorteile bei der Analyse von Zusammenhängen und der grundsätzlichen Herangehensweise an Problemstellungen. Die Untersuchungen auf die ich durch deinen Tweet aufmerksam wurde, finde ich in dieser „einfachen“ Trennung anhand des Bildungsgrades auch deshalb seltsam, weil wahrscheinlich doch jeder von uns auf gebildete Menschen gestoßen ist, die sehr eigene Vorstellungen in Bezug auf die Themen haben, die die Menschen in diesen Zeiten sehr bewegen. Dass individuelle Erfahrungen nicht die Realität widerspiegeln müssen ist mir zwar auch klar. Aber irgendwie passen solche einfachen Grenzziehungen nicht in meine Vorstellung.
@Boris: Nicht allein die Schulbildung prägt die Menschen. Das ist zum Glück wohl sehr wahr :-). Allerdings hebt dieser Beitrag ja genau auf diese formale Bildung ab und stellt sie sogar in den Mittelpunkt ihrer Argumentation. Das ist schon ärgerlich.
@Corinna Friedrich: Mich als Gutmensch könnte die Aussage des fraglichen Artikels doch glücklich machen. Mal abgesehen davon, dass ich mich quasi zwangshäufig in der „falschen Gruppe“ wiederfinde, muss ja nichts heißen. 😆 Ansonsten wäre es eben so, dass durch die wachsende Zahl von Uniabsolventen in ferner Zukunft alles gut würde. Die These würde das stützen, was wir immer lesen. Aber hilft Bildung wirklich gegen konkrete oder diffuse Ängste? Das glaube ich nicht. Und wer Angst hat, der wird immer einen gewissen Hang zur Irrationalität zeigen. Das ist ganz unabhängig davon, über welche Bildung er oder sie verfügen.
Ich bin einer von denen, die sich mit dem Begriff Elite immer schon etwas schwer getan haben. Das liegt sich daran, dass ich einerseits nicht dazu gehöre, an persönlichen Erfahrungen mit Eliten aber vor allem an meinem linken politischen Bewusstsein. Elite ist ein Begriff, der eine Gruppe von Menschen anhand von Kriterien heraushebt, die mir -sofern sie sich z.B. nur auf Bildung beziehen- unzureichend erscheinen. Andererseits sind linke Traditionen (Räte, Komitees) genauso von elitärem Denken geprägt wie andere auch.
Während meiner Berufszeit habe ich einige getroffen, die mir an Bildung weit überlegen waren. Als die Ära der E-Mails begann fand ich heraus, dass nicht nur jüngere, sondern auch gleichaltrige Chefs durchaus ihre Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hatte. Zuvor schrieben Sekretärinnen ihre Notizen und Briefe. Das änderte sich nun und es offenbarten sich Rechtschreibschwächen von einem Ausmaß, das ich mir bis dahin nicht vorstellen konnte. Ich hatte eine Mitarbeiterin, der ich einfachste Prozentrechnungen erklären musste, sie hatte keinen Schimmer, obwohl sie die höhere Handelsschule absolviert hatte.
Meine Einstellung zu Multikulti ist Ihnen vertraut. Ich fühle mich trotz fehlender Auslandserfahrungen als Kosmopolit. Nationalismus ist mir nicht nur fremd, ich mag ihn ganz einfach nicht. Dabei liebe ich trotzdem mein Land. Deutschland ist meine Heimat. Deshalb will ich, dass es ihm gut geht. Beim ständigen Kampf um die richtigen Entscheidungen hinsichtlich der neuen Wanderungsbewegungen finde ich mich dennoch oft auf der „anderen“ Seite wieder. Mir ist es ehrlich gesagt egal, welche Menschen hier mit uns leben. Hauptsache, wir schaffen das, unser Zusammenleben so zu organisieren, dass das beste für alle dabei herauskommt. Dass andere Menschen das völlig anders sehen, weiß ich. Mir fällt es schwer, die fiesen Kommentare, die dazu im Internet geschrieben werden, zu tolerieren. Deshalb stemme ich mich permanent dagegen. Das mache ich nicht, weil ich mich danach besser fühle. Das Gegenteil trifft zu. Aber ich finde, es muss sein. Wir müssen miteinander reden. Auch wenn es schon mal ruppig wird.
Vielleicht haben Sie ja Recht, wenn Sie beanstanden, dass zu viele Menschen nach Ihren Überzeugungen handeln. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass Sie theoretisch ja auch auf der falschen Seite stehen könnten. Es müssen nicht ideologische Dogmen sein, die die „anderen“ wie Monstranzen vor sich her tragen. Jede Bewegung führt zu Gegenbewegungen. Insofern hat es sein Gutes, wenn wir nach Jahrzehnten einer gefühlten Linksbewegung nun Schritte in die andere Richtung miterleben. Die Frage ist nur, ob wir im Rahmen des gesellschaftliche Diskurses, der in Teilen (Internet) Züge von kriegerischen Konflikten angenommen hat, nicht das Kind mit dem Bad ausschütten.
Den Hinweis darauf, dass lediglich ein „paar“ Nettozahler (Ihre Zahlen weichen von denen ab, die ich dazu sonst im Internet gelesen habe) für den Unterhalt von 83 Mio. Einwohnern aufkommen müssen, ist aus meiner Sicht nicht richtig. Sie haben die Lohn-/Einkommensteuer am Wickel. Diese mag ungerecht sein und ich bin dafür, das System zu vereinfachen und gerechter zu machen! aber das Steueraufkommen Deutschland setzt sich noch aus weiteren Steuern zusammen, die in Summe höher sind als der Bereich der Lohn-/Einkommensteuer. Addieren Sie bitte die Umsatzsteuer, die allein nicht viel geringer ist als die Lohn-/Einkommensteuer mit den anderen Steuerarten lockert das die Gesamtbetrachtung ein wenig auf. Der Hintergrund ist klar. Die neuen Münder müssen gestopft werden, obwohl sie auf Dauer als Quelle für Steuereinnahmen ausfallen. Das ist zwar überhaupt noch nicht ausgemacht aber bitteschön. Merkel sagte: Wir schaffen das. Ich weiß nicht, ob wir das können. Aber ich weiß auch nicht, wie viele von diesen Menschen in den kommenden Jahren unser Land wieder verlassen werden. Im Gegensatz zu manchen Kommentatoren im Netz glaube ich nicht, dass die Menschen sich hier in die soziale Hängematte legen, sondern dass sie entweder selbst etwas tun und erreichen wollen oder – auch aufgrund des Drucks, den diese Gesellschaft ausübt – wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Aber – wie ich sagte – das ist noch nicht ausgemacht.
Das mit der „Intelligenzia“ und dem öffentlich – rechtlichen Fernsehen bezog sich ja nicht nur auf Deutschland. Da war von BBC und anderen Qualitätssendern die Rede. Nicht von ARD und ZDF. 🙂
Die Umsatzsteuer kann ich in diesem Zusammenhang nicht addieren.
Umsatzsteuer wird von Unternehmen steuerlich verrechnet, vom Verbraucher als Mehrwertsteuer entrichtet.
Jeder, der etwas erwirbt, zahlt diese Mehrwertsteuer, gilt auch für Verbrauchssteuern auf Benzin, Strom etc.
Nettosteuerzahler nennt man die Menschen, die mehr von eigener Hände Arbeit einnehmen als sie den Staat kosten. Ein Rentner zählt also nicht dazu.
Jetzt die Gretchen-Frage: Wer zahlt letztlich die Mehrwertsteuer auf Anschaffungen, die ein Hartz IV-Bezieher oder Rentenempfänger tätigt? Meiner Meinung nach Diejenigen, die monatlich die Sozialkassen füllen. Für die vorerwähnten 12 Mio. auf Steuerzahlerkosten Beschäftigten entspricht das dem Prinzip „Linke Tasche – rechte Tasche“.
Die genannten Zahlen habe ich zuletzt einem Artikel entnommen ohne weiter zu recherchieren. Ich will nicht hoffen, dass sie falsch sind. Geb‘ Ihnen mal den Link:
https://juergenfritzphil.wordpress.com/2017/08/05/wer-zieht-eigentlich-den-karren/
Ob Einwanderer sich in die soziale Hängematte legen wollen?
Das Wollen ist nur ein Teilbereich. Das Können ein anderer, wesentlich größerer. Wenn ich als wesentliche Voraussetzung das Erlernen der deutschen Sprache annehme, sehe ich 3 Gruppen:
1. Die, die unmißverständlich sagen, dass sie daran nicht interessiert sind.
2. Die, die nach eigenem Bekunden deutsch lernen wollen, es aber an entsprechenden Taten fehlen lassen bzw. es nicht schaffen. Die hohen Abbrecherquoten der Deutschkurse zeugen davon.
3. Menschen, die mit vorhandener guter Ausbildung (entsprechend ihren Herkunftsländern, nicht unbedingt mit D zu vergleichen) sowie Kenntnis einer europäischen Sprache zu uns kommen.
Selbst diese Menschen haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die sie niemals erwartet hätten. So stellen sie fest, dass sie im Falle eines Arbeitsplatzes, der über die Jahre, die sie benötigen, gute dt. Sprachkenntnisse zu erwerben sowie eine berufliche Qualifikation, die dt. Maßstäben entspricht, nicht besonders gut bezahlt werden. Finanziell stehen sie damit zunächst schlechter da als vorher mit staatlicher Unterstützung. Wo bleibt der Anreiz?
Da sind viele Fehler bereits ursächlich in unserem System eingebaut.
Hinzu kommt, dass Deutschland gar nicht über so viele unqualifizierte Arbeitsplätze verfügt. Der Kampf macht sich bereits jetzt unter Paketboten u. ä. bemerkbar. Das Qualifizieren andererseits wird – falls überhaupt erfolgreich – sehr, sehr viele Jahre in Anspruch nehmen; hier variieren die Zahlen.
Alles in allem eine Lose-lose-Situation für beide Seiten, Deutschland UND die Einwanderer.
Falls Sie sich jetzt fragen: aber wie können wir den Menschen, denen es in ihren Heimatländern so viel schlechter geht als uns, denn helfen? dann kann man antworten:
Wenn wir diese Hilfe hier vor Ort leisten wollen, dann geht das nur unter Aufgabe aller Errungenschaften der letzten Jahrzehnte.
Wir müssen lediglich auf Freiheit, Wohlstand, unser Sozialsystem, Bildungssystem, Frieden – halt alles, wofür D einmal stand – verzichten.
@Corinna Friedrich: Wir können sehr wohl das Umsatzsteueraufkommen hinzuaddieren. Es zeigt nämlich auf vortrefflichsteweise, dass die Einkommensteuer durchaus nicht allein für den Unterhalt des Staates sorgt. Im Gegenteil. Die Umsatzsteuer trifft jeden Bürger, ganz unabhängig davon, was er verdient. Mit anderen Worten: Auch die ganz Armen im Land bezahlen ordentlich Steuern. Werfen Sie nochmal einen Blick auf die Zahlen. Dass die Umsatzsteuer für Firmen ein durchlaufender Posten ist, heißt doch nicht, dass sie für diese Gesellschaft nicht relevant wäre. Das Gegenteil ist richtig!
Was Nettozahler sind, weiß ich, liebe Frau Friedrich. Aber Ihren Gedanken habe ich trotzdem nicht verstanden. Sie versuchen aus ideologischen Gründen einen Spalt in die Gesellschaft zu treiben. Hier die wertvollen Bürger, die ihren Beitrag für unseren Staat leisten und da die „Hungerleider“, (namentlich) die Flüchtlinge, die nichts im Schilde führen, als unseren Sozialstaat auszuplündern. Ich hab Sie schon verstanden!
Bemerkenswert, wie Sie die Unterteilung von Flüchtlingen vornehmen. Dass Sie sich auf den rechten Publizisten Fritz, der u.a. ja für die Epochtimes schreibt und kürzlich über Martin Schulz gehetzt hat, finde ich nicht so prall. Aber bitte. Ich sage aber dazu, dass ich mich mit dieser Quelle ungern befasse.
Alle 3 Kategorien zeugen von einem Menschenbild, das nicht das meine ist. Es gibt zweifellos Menschen, die dazu passen. Aber für Sie gibt es ja offensichtlich nicht ein positives Beispiel. Kann das sein? Gibt es keine gelungene Integration? Was frage ich? Integration ist ja seit Jahren längst gescheitert. Deshalb leben im Land auch so viele Migranten, die bestens integriert sind. Ich sage damit ja nicht, dass es nicht die Probleme gibt, von denen Sie sprechen. Aber Sie sehen alles irgendwie so negativ. Ich halte es für möglich, dass Leute wie Fritz oder Heinsohn (ob ein Bremer Prof. die Dinge überhaupt anders sehen kann?) mit ihrem „ansteckenden Optimismus“ die Realität im schlechten Sinn verändern können. Mit Zahlen muss man so umgehen, wenn man die Menschen in seinem Sinne manipulieren will. Das haben vorher schon andere getan. Unsympathisch und destruktiv wirkt das auf mich. Und deshalb werden Menschen wie ich auch fortlaufend als naive Gutmenschen diffamiert. Dabei bringe ich den von der anderen Seite als Skepsis gepriesenen Durchblick ebenso auf – nur von der anderen Seite aus.
Wissenschaftler wie Thomas Straubhaar werden nicht so gehört, weil ihre Botschaften wohl zu positiv klingen: https://www.welt.de/wirtschaft/article153557276/Das-sind-die-Folgen-der-Rekord-Zuwanderung.html
https://makronom.de/die-positiven-und-negativen-oekonomischen-effekte-von-migration-12623
https://www.welt.de/wirtschaft/article156792481/Folgen-der-Zuwanderung-werden-von-allen-ueberschaetzt.html
Kürzlich habe ich einen „Beitrag“ der JF bei Youtube über die Flüchtlingssitutation in Italien (Sizilien) gesehen. Es wird insinuiert, dass die EU ihre Bevölkerung hinsichtlich der Zahl von Flüchtlingen hinter die Fichte führt. Das passt zu den Bildern, die im rechten Lager gezeichnet werden. Das Thema mit den nächtlichen Flügen, mit denen Unmengen von Flüchtlingen nach Deutschland gebracht werden, ist einfach nicht tot zu kriegen. Berichte wie der von der JF fördern diese Verschwörungstheorien aufs Vortrefflichste. Das Innenministerum geht davon aus, dass wir in diesem Jahr einen Zugang von weiteren 170.000 Flüchtlingen haben (Quelle aus Juli 17), das auswärtige Amt spricht davon, dass wir 300.000 Menschen über Familiennachzug aus Syrien und dem Irak zu erwarten haben. Ein Zeitraum wird nicht genannt, es ist von „bald“ die Rede. Nun wissen wir, welche Maßnahmen die Regierung vor wenigen Monaten beschlossen hat, um diesen Familiennachzug wirksam zu verhindern. Dennoch lassen die Medien es sich nicht nehmen, zu zündeln. Welt-Online beginnt einen Artikel damit, dass 300.000 Menschen kommen, im Text ist dann von 200-300.000 Leuten die Rede. Das ist so typisch – gerade für diese Springer-Hetzer. Diese Information „erfuhr“ die Zeitung durch Nachfrage in Gabriels Außenministerium. Wie einfach seriöse Recherche ist…
Einmal ganz abgesehen davon, dass man unter soziologischen Aspekten lange über die restriktive Handhabung des Familiennachzuges streiten könnte, es finden sich keine gesicherten Quellen oder Angaben zu konkreten im Netz. Sie beziehen sich auf Fritz, weil er „Informationen“ liefert, die ihre Ängste befeuern. Wie schrecklich wird denn alles noch werden?
Zum Glück haben Leute wie Fritz und Heinsohn nicht darüber zu bestimmen, was in unserem Land passiert und was nicht. Das ist Aufgabe einer frei gewählten Regierung und unserer Parlamente. Prognosen, auch sehr schlechte, sind erlaubt. Aber es ist auch erlaubt, solchen Prognosen die Absichten zu unterstellen, die man dahinter zu erkennen glaubt. Etwas mehr Optimismus würde mich gefallen.
Überdenken Sie das mit der Mehrwertsteuer noch einmal.
„Auch die ganz Armen im Land bezahlen ordentlich Steuern“.
Nur dann, wenn die Nettosteuerzahler vorher Steuersäckel bzw. Sozialkassen füllen, aus denen die ganz Armen ihre Unterstützung bekommen, um anschließend eine Anschaffung zu tätigen, auf die sie MwSt. bezahlen. Also auch hier: linke Tasche – rechte Tasche, der Staat gibt erst etwas, von dem er dann einen Teil über Verbrauchssteuern zurück erhält. Die sog. „ordentlich Steuern“ sind ein Nullsummenspiel!
Natürlich gibt es gelungene Integration. Das bedingt aber, dass man sich die Menschen, die man aufnimmt, vorher etwas genauer anschaut. Bei Fordernden, mit völlig überzogenen Ansprüchen an die dt. Gesellschaft Herantretenden oder religiös Verwirrten wird das nichts. Für Sie besteht die Mehrheit offensichtlich aus weltoffenen (haha, paßt zu D, nicht wahr?), gebildeten, GG-konformen, arabischen und afrikanischen Muslimen, die es gar nicht erwarten können, von deutschen Gender-Schwätzern integriert zu werden.
Für Sie scheinen die Daten eines Jürgen Fritz automatisch deshalb falsch und/oder unglaubwürdig zu sein, weil… ja, warum eigentlich?
Weil er für die Epochtimes schreibt, über Martin Schulz gehetzt hat?
Ich verstehe und wußte vorher, dass Ihnen das Inhaltliche nicht zusagt. Trotzdem existiert es.
Die durchaus differenzierten Beiträge von Straubhaar sind insofern überholt, als wir längst neue Kenntnisse haben.
Übrigens war es die Junge Freiheit, die an Flughäfen recherchierte und anschließend die Öffentlichkeit informierte, dass es diese Flüge nicht gibt.
Nein, meine Gedanken haben Sie wohl nicht verstanden.
Fragen Sie sich doch einmal selbst, welches Interesse ich daran haben könnte, ideologisch einen Spalt in die Gesellschaft zu treiben.
Ich bezog mich auf Fritz, weil er gerade greifbar war und die Kenntnis, die ich schon lange habe, mit Zahlen untermauert hat, ich also die Verantwortung für diese Zahlen auf ihn abwälzen kann, lol.
Von welchen Ängsten schreiben Sie eigentlich immer?
Ich habe keine Ängste, denn ich habe sowohl für mich als auch für nicht vorhandene Nachkommen wenig zu befürchten.
Mein Leben beinhaltet Zufriedenheit, finanzielle Sicherheit, schöne, zeitlich total ausufernde Hobbies; den politischen Kram brauche ich eigentlich nicht.
Wenn die Probleme richtig losgehen, bin ich (hoffentlich) schon weg.
Und eigentlich haben Sie Recht: Warum sich eigentlich diese Mühe machen, blauäugigen, das Risiko ihres Handelns nicht erkennenden Mitbürgern die Folgen ihres Tuns aufzuzeigen? Die nachfolgenden Generationen werden dafür bezahlen, niemals ich.
@Corinna Friedrich: Es ist eine interessante Theorie, dass ohne Besteuerung der Arbeit in einem Land nichts mehr läuft. Die Lohn-/Einkommensteuer als Mutter aller Dinge. Das hat was und macht mir deutlich, weshalb wir Deutschen uns so stark über Arbeit definieren. Wenn es aber so wäre, wie Sie meinen, dann könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen überhaupt nicht funktionieren, weil jene Steuerbasis fehlte. Es sei denn, ein Basissteueraufkommen würde auch auf dieses Grundeinkommen erhoben. Vielleicht ist das in den Plänen so vorgesehen? Ich weiß es nicht.
Die Konsumsteuern haben die Bedeutung der Einkommensteuer abgelöst. Das ist eine Tatsache. Die Tatsache, dass – im Sinne des Fritzchen Alarmismus – immer weniger Leute leisten und immer mehr profitieren, ist nicht neu. Er platziert ihn jedoch – passend zum Bild, das ich von ihm habe – zur Diskussion um Kosten für Flüchtlinge. Ich erinnere daran, dass die Klage, dass ein immer kleiner werdender Anteil von Menschen (nach einer Lesart die Leistungsträger dieser Gesellschaft) einen immer höheren Anteil am Steueraufkommen tragen. Das geht schon ewig so. Das zu benutzen, um den Leuten im Hinblick auf die Kosten für Flüchtlinge Angst zu machen, ist schon echt besonders. Heinsohn gibt in dieser Beziehung ja den Ton an und Fritz schmückt das Thema aus. So sehe ich das.
Es bleibt für mich (als Linkem) ein Unding, dass die Kapitalerträge weiter mit 25% besteuert werden, während die Einkommensteuer erheblich höher ist. Von den anderen Kosten, die auf die Arbeit abgewälzt wurden, einmal ganz zu schweigen. An solchen Stellen ist noch viel Luft. Aber das Kapital ist ja bekanntlich ein flüchtiges Reh, das man hätscheln und tätscheln muss.
Ich halte es für falsch, die Einkommensteuer in Ihrem Sinne als Mutter aller Steuern zu betrachten und konsumtive Steuern als Nullsummenspiel zu bezeichnen. Richtig ist allerdings, dass nach den gelernten Schema erst einmal das Geld verdient werden muss, das später für andere Aufgaben umverteilt und ausgegeben werden kann. Insofern bin ich bei Ihnen, wenn Sie beklagen, dass die Spielräume des Staates durch den Sozialstaat (inkl. der Leistungen an Flüchtlinge) stark eingeengt sind. Es obliegt ausschließlich der politischen Willensbildung, wie mit diesem Problem umgegangen wird. Für mich ist das keines so klar erkennbar. Wir sehen das auch an den derzeitigen Umfrageergebnissen.
Bei der Frage, wie wir Integration (hätten) steuern sollen, sind wir einer Meinung. Dazu wäre ein Einwanderungsgesetz hilfreich gewesen. Das haben Konservative bisher verhindert. Nicht nur, aber nicht zuletzt deshalb führen wir jetzt heftige Diskussionen über „illegale Einwanderung“. Die Menschen waren gezwungen „Asyl“ zu rufen, um ins Land zu kommen. Das ist Mist, aber unter diesen Umständen geradezu zwangsläufig passiert. Wir haben in der EU offene Grenzen und die Bestimmungen von Dublin III waren (dem EuGH zum Trotz) kein gangbarer Weg.
Ich habe nicht Sie gemeint, die die Gesellschaft spaltet, sondern Publizisten wie Fritz. Dabei geht es nicht um abweichende Meinungen, sondern um das Hantieren mit vermeintlichen Fakten, die letztlich einer Überprüfung nicht standhalten. Ich sage wieder Martin Schulz. Die Behauptungen, die Fritz über ihn aufgestellt hat, sind nicht neu aber sie sind – soweit ich weiß – bisher nicht belegt. Er ist nicht ohne Grund umstritten.
Es ist nicht so, dass Straubhaars Artikel zum Thema überholt sind, nur weil sie nicht aus diesem Jahr sind. Die Probleme haben sich gesetzt und entschärft. Es gibt immer noch genug Probleme. Aber die Art und Weise, in der sich damit auseinandergesetzt wird, haben wir in der Hand. Ich halte es für keinen konstruktiven Ansatz, permanent das zu betonen, was nicht funktioniert und zu beschreiben, welch schlimme Zukunft vor uns liegt. Das machen leider viele Wissenschaftler und zunehmend auch Journalisten. Sie instrumentalisieren die Angst in der Bevölkerung. Leider mit Erfolg.
Ich habe das Gefühl, dass viele Leute gerade im Internet Angst und Wut ausdrücken. Das Thema Flüchtlinge wird von Links begleitet, die ausschließlich negativer Art sind. Schauen Sie sich die Tweets von Frau Storch oder Frau Weidel an. Der Wahlkampf besteht darin, Flüchtlinge als mordende, vergewaltigende Masse zu präsentieren und die Schuld dafür, Frau Merkel in die Schuhe zu schieben.
Wie finden Sie das, wenn jedes Verbrechen von Migranten mit dem Zusatz „Danke Merkel“ versehen wird? Ist es richtig, den Vorwurf zu erheben, dass jedes Verbrechen eines Migranten nur deshalb passiert, weil Merkel für „offene Grenzen“ gesorgt hat? Der Fokus auf alle Verbrechen im Land hat sich verschoben. Was Deutsche tun spielt keine Rolle mehr, die Tat jedes Ausländers hingegen wird hochgejazzt. Welche Sache soll das sein, der solche Dinge dienen könnten?
Der investigative Journalismus der JF ist mir noch nicht aufgefallen. Es wäre nett, wenn Sie mir vielleicht einen Link zum Bericht über die nicht stattgefundenen Flüge zur Verfügung stellen würden. Danke.
Die Einkommenssteuer betrachte ich gar nicht als Mutter aller Steuern, darüber hatte ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht. Natürlich sind die Verbrauchssteuern sehr wichtig. Aber entscheidend ist halt, WER sie WOVON entrichtet. Richtig interessant für den Staat wird es dann, wenn die Leute mit ihren eigenen Händen ihr Einkommen erwirtschaften, dafür -zig mal steuerlich zur Kasse gebeten werden (Einkommenssteuer, Kapitalertragssteuer, Grunderwerbssteuer, Grundsteuer etc.) und zusätzlich noch tüchtig konsumieren.
Bei dem bedingungslosen Grundeinkommen wäre es so, dass Steuerzahlungen davon uninteressant sind, da das Grundeinkommen zuvor vom Staat bezahlt wurde. Ich gehe aber davon aus, dass die wenigsten Menschen sich mit diesem Grundeinkommen bescheiden würden, u. a. deshalb, weil der Deutsche sich stark über seine Arbeit definiert ?, und dann rechnet es sich wieder.
Unser Sozialsystem habe ich immer als ein solidarisches System für alle, ja wen? – sagen wir das deutsche Volk oder alle hier dauerhaft Lebenden? gesehen. Auf die Idee, daran Menschen aus fernen Ländern in größerer Anzahl partizipieren zu lassen, wäre ich nie gekommen. Ohne ein großer Rechenkünstler zu sein, wird klar, dass durch die Handlungen der Politik dieses Solidaritätsprinzip durchbrochen wurde und ein Ungleichgewicht zu entstehen droht. Zumal kein Ende dieses Zuflusses in unsere Sozialsysteme absehbar ist, letztendlich also keiner endgültige Zahlen hat.
Schon vor der großen Zuwanderung war bekannt, dass es hier ein Problem geben wird, eben wegen der immer weniger werdenden Nettosteuerzahler und der anstehenden Verrentung der Baby-Boomer, zu denen auch Sie und wir gehören.
Die meisten Menschen – und das wissen Sie auch – leben nach der Devise: wird schon irgendwie klappen, hat es doch immer. Ist das wirklich so? In Zeiten, wo Rentner immer knapper gehalten werden, Schulen und Straßen in teils bemitleidenswertem Zustand sind, soll dieses Außerkraftsetzen des inländischen Solidaritätsprinzips klappen? Sind die (in Bezug auf die Gesamtbevölkerung) relativ wenigen Menschen je gefragt worden, ob sie diese immensen Ausgaben überhaupt finanzieren WOLLEN? Denn nur sie sind es, die es letztendlich finanzieren müssen.
Sollte es schief gehen, wir werden es zu Beginn daran bemerken, dass die Beiträge für die Sozialversicherungen kräftig steigen werden, womit ich nach den Wahlen rechne, wird keiner unserer jetzigen Entscheidungsträger mehr im Amt sein, zur Verantwortung zu ziehen sowieso nicht.
Von daher bin ich für solche Zahlen wie bei Fritz aufgeführt sehr dankbar; auch das gehört zum Verständnis des Ganzen dazu.
Was er über Schulz gesagt hat, weiß ich gar nicht. Auch von der AfD bekomme ich wenig bis gar nichts mehr mit, da ich auf Facebook keinen Account habe und seit Wochen kaum auf Twitter war. Dieses Twitter verursacht bei mir Magenschmerzen, alle polarisieren und irgendwie ist es immer dasselbe.
Das „Danke Merkel“ greift mir deswegen zu kurz, weil Verbrechen durch vielfältige Ausländer verübt werden. Von solchen, die schon länger hier leben oder auf der Durchreise sind, also nicht nur die aktuellen Asylbewerber. Dass Politik bei denen, die wir hier aufgenommen haben, seit den 70ern nicht so genau hingeschaut hat, ist eine Tatsache, die nicht nur Frau Merkel anzulasten ist, sondern m. E. auf das Konto des rot-grünen Multikulti-Wahns geht.
Der Fokus auf alle Verbrechen hat sich deswegen verschoben, weil die Kriminalität im friedlichen D rückläufig war und das, was sich jetzt abzeichnet, vermeidbar war und so total überflüssig erscheint.
Je mehr wir von den Menschen aus diesen Kulturkreisen aufnehmen, desto öfter werden wir uns mit den Themen Religion, Kriminalität bzw. religionsspezifischer Kriminalität auseinander setzen müssen.
Da frage ich mich: Ging es uns zu gut? Haben wir Langeweile? Brauch(t)en wir das und wofür?
Verbrechen gab und gibt es immer, in allen Nationalitäten. Dass die Quoten bei Ost-Europäern oder denen, die neuerdings verstärkt zu uns kommen, höher liegen, ist nicht so neu.
Insofern haben wir sowohl für unsere europäische Freizügigkeit als auch für unsere Willkommenskultur einen Preis zu zahlen. Wie hoch in Menschenleben der sein wird, werden wir erleben. Und ob unser bis dato relativ sicheres Leben das wert war.
Seit aktiver Bekämpfung des IS im Nahen Osten sollen viele IS-Kämpfer nach Europa, auch Deutschland, gekommen sein und noch kommen. Die Zahlen variieren stark. Hätte man angesichts dessen nicht die Grenzen besser sichern sollen? Ich kann unsere Politiker überhaupt nicht mehr verstehen. Da ist nichts Vorausschauendes, für das Volk Fürsorgliches mehr zu erkennen.
Zuletzt noch die JF:
Im Original:
https://jungefreiheit.de/?p=176477
Gefunden hier (die kann ICH nicht ausstehen, trotzdem schnüffel ich da ‚rum ?):
http://www.bento.de/politik/fluechtlinge-kommen-nachts-im-flugzeug-was-hinter-der-rechten-hetze-steckt-789706/
Hallo Frau @Corinna Friedrich, Ihr Kommentar wurde aufgrund der Links in die Moderationsschleife gepackt. Ich habe ihn gerade erst gesehen und freigeschaltet. Später mehr. 🙂
Hallo Frau @Corinna Friedrich: Es stimmt, dass wir Deutschen uns sehr über unsere Arbeit definieren. Vielleicht ändert sich langsam an der Stelle etwas. Aber für unsere Generation wird das allemal gelten. Vielleicht nimmt die Einkommensteuer aus dem Grund so eine dominante Stellung ein?
Angesichts der Veränderungen ist die Frage danach, wie man die Sozialsysteme heute betrachten muss, sehr nachvollziehbar. Schließlich profitieren tausende von Menschen, die als Flüchtlinge oder Migranten gekommen sind, ohne überhaupt genau zu wissen, wie die Solidaritätsprinzipien entstanden sind und wie groß die Widerstände in der Bevölkerung sind, gegen genau diese Prinzipien zu verstoßen. Wer wird sich darüber Gedanken machen, solange er in Not ist? Dass er in dieser Phase nicht permanent mit gesenktem Kopf und größter Dankbarkeit auftritt, dürfte klar sein. Abgesehen davon, dass derartige Systeme durch die aktuellen Veränderungen sehr leicht zu überfordern sind, spielt die Akzeptanz der bisherigen Bevölkerung eine zentrale Rolle. Die Frage ist allerdings, ob die Sozialsysteme in der Art strapaziert wird, wie es bei dieser Sicht zugrundegelegt wird. Das Geld kommt so oder so aus einer Tasche. Die Unterbringung und Integrationsmaßnahmen kosten wahnsinnig viel Geld. Es gibt darüber sehr unterschiedliche Zahlen. Sie haben das verfolgt.
Die Gretchenfrage ist, wie man dazu steht, anderen zu helfen und wo die Grenzen für diese Hilfsbereitschaft effektiv liegen. Das hat noch keiner herausgefunden. Das trägt mit dazu bei, die Unsicherheit über Chancen für Deutschland, diese Herausforderung zu meistern, zu vergrößern. Keine Frage, ohne die Flüchtlinge wäre es leichter. Wir wissen allerdings aus der Vergangenheit, dass wirtschaftliche Rückschläge mit entsprechenden Wirkungen auf die Leistungsfähigkeit unseres Sozialstaates verbunden sind. Das war schon immer der Fall – auch ohne hohe Flüchtlingszahlen.
Es kann alles ganz schlimm werden. Es kann auch alles viel besser ausgehen, als wir heute denken. Das gilt sogar für die Auswirkungen der demografischen Entwicklung, die sie selbst angesprochen haben. Leider ist es viel einfacher, alles in schwärzestem Schwarz zu malen als zu versuchen, die positiven Seiten unseres Engagements zu betrachten. Wenn die Annahmen für die erfolgreiche Integration dieser großen Zahl von Menschen aufgrund ihrer bildungstechnischen und kulturellen Voraussetzungen so schlecht sind, wird das in der Realität doch auch ganz anders laufen können. Warum gehen wir davon aus, dass die Anstrengungen der Betroffenen nur soweit reichen, ihren regelmäßigen Hartz IV – Scheck in den Arbeitsagenturen in Empfang zu nehmen? Warum trauen wir diesen Menschen nicht mehr zu? Weil bestimmte Journalisten oder Wissenschaftler uns vor Augen geführt haben, dass insbesondere muslimische Einwanderer die problematischsten Voraussetzungen dafür mitbringen? Ja, ich kenne diese Abhandlungen, die im Internet immer wieder herumgereicht werden.
Sie haben recht mit dem, was Sie über Twitter und Facebook schreiben. Die Polarisierung der Meinungen hat eine Stufe erreicht, die die gegenseitige Annahme von Argumenten kaum noch zulässt. Es wird geschimpft und (positiv ausgedrückt) die 140 Zeichen bei Twitter begrenzen eigentlich fast nur noch die Wut der Leute.
Auch wir leben seit Jahrzehnten in einem Land, die sich durch die Globalisierung auch hinsichtlich der Zusammensetzung seiner Bevölkerung stark internationalisiert hat. In anderen Ländern Europas (EU) gibt es durchaus ähnliche Veränderungen. Wenn ich schon mal die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ angesehen habe, dachte ich, wie häufig darin osteuropäische Banden und Täter vorkommen, ist doch auffällig. Soll das der Preis sein, den wir für unsere offenen Grenzen innerhalb der EU zahlen müssen. Ganz ähnliche Fragen haben sich auch andere Länder (Schweiz inbegriffen) gestellt. Wäre es unter diesen Voraussetzungen nicht besser, die Grenzen wieder einzuführen und uns von diesem Zuwachs an Kriminalität durch Ausländer zu befreien? Ich traue mich nicht zu, diese Frage zu beantworten. Nicht deshalb, weil ich den Diskussionen über diese Möglichkeit ausweichen will, sondern weil ich nicht weiß, wie die gesamten Auswirkungen solcher Maßnahmen zu beurteilen sind.
Nun sind die vielen Migranten zusätzlich da und die Lage scheint sich weiter zu verschärfen. Was ist unter diesen Voraussetzungen die richtige Antwort? Mir ist klar, dass für Menschen, die den Veränderungen skeptisch gegenüber stehen, Begriffe wie Willkommenskultur wie der blanke Hohn klingen müssen. Ist es denn zutreffend, dass geschlossene Grenzen dazu führen, dass IS Mörder sich von ihren Taten abhalten lassen? Hätten wir die Attentate so nicht erlebt? Wahrscheinlich nicht. Aber können wir uns durch Abschottung vor dem schützen, was sich in der Welt ereignet und welchen Preis hätte das?
Ich bewundere all die Menschen, die darauf eine klare und kohärente Antwort geben können. Ich glaube, sie haben es in mancher Hinsicht einfacher als ich.
Danke für die Links. Die Sachen muss ich noch lesen.
VG Horst Schulte
Schauen Sie sich unser beider letzte Texte an. Da wird abgewogen, hinterfragt, Möglichkeiten ausgelotet.
Das genau ist es, was ich in der politischen Diskussion vermisse, worüber ich oft so ärgerlich bin. Diese Alternativlosigkeit, die mit der Regierung Merkel so auffällig wurde.
Ob es um die EU, den EURO, das Klima, die Energiewende, die offenen Grenzen oder die Migration geht: Es wird nicht mehr diskutiert, geschweige denn hinterfragt, nur noch eine einzige in eine bestimmte Richtung gehende Sichtweise ist akzeptabel. Die einzige Oppositionspartei, DIE Linke, geht in die gleiche Richtung, will nur von allem noch mehr. Auch die Medien sehen offenbar zu nichts mehr eine Alternative. Gegenthesen werden nicht aufgestellt.
Die wahren Angstmacher sitzen für mich in den Parteien, es wird Angst geschürt vor geschlossenen Grenzen, vor einem Crash der EU, vor einer Klimakatastrophe. Jüngere Menschen mögen das abkaufen, ältere aber, die Deutschland noch mit Grenzen und vor DIESER EU kannten, haben verständlicherweise eine andere Sichtweise. So habe ich Europa schon vor Jahrzehnten mit dem Auto munter bereist, manchmal 3 Grenzübertritte am Tag, ohne jegliche Probleme. Stellen Sie heute mal öffentlich eines der vorgenannten Themen infrage, dann sehen Sie, wo die heiligen Kühe grasen.
Wem nutzt es?
Einen schönen Wochenbeginn wünsche ich Ihnen.
Hallo Frau @Friedrich: Es gibt sie zum Glück schon noch. Aber selten. Leute mit abweichenden Positionen trauen sich vielleicht dort gar nicht mehr zu kommentieren, wo unterschiedliche Meinungen vorherrschen. Es gibt unter den großen Online-Angeboten (Welt ist eines davon), in denen meine Kommentare erst gar nicht mehr veröffentlicht werden. Das liegt manchmal bestimmt daran, dass meine Wortwahl unpassend war. Aber häufig hat es m.E. auch nur damit zu tun, dass meine Sichtweise nicht zu dem passt, was dort vertreten ist. Anders herum gibt es das auch. So verfestigt sich der Eindruck, dass kein Diskussionsbedarf oder kein Interesse mehr daran bestehen würde, was natürlich Quatsch ist.
Wenn ich jetzt behaupte, ich hätte immer gefürchtet, dass wir solche Zeiten mal erleben könnten, klingt das doof. Aber ich hab mir schon in den 80ern als junger Kerl Gedanken darüber gemacht, wann die Leute die Schattenseiten unseres aggressiven Wirtschaftssystems und der politischen Verblödungsmaschinerei durchschauen und sich entsprechend darauf einstellen werden. Dann begann sich der Arbeitsmarkt negativ zu entwickeln, die Kosten der Wiedervereinigung machten deutlich, das uns Schulden schwer zusetzen könnten und so weiter. Die Antworten der Politik waren schon damals knapp und nicht wirklich überzeugend. Aber es standen die alten „Feindbilder“, an die man gewöhnt war und die – mir zumindest – eine gewisse Sicherheit gaben. Jahrzehnte später sehe ich das alles anderen Augen. Ich will nicht behaupten, dass ich jetzt durchblicken würde. Überhaupt nicht. Aber meine Skepsis ist noch viel größer und scheinbar nicht mal ausgewachsen. Das scheint mit allerdings eine altersbedingte Erscheinung zu sein.
Ich bin nur heilfroh, dass meine Nichte, ihre Familie und die Kinder unserer Freunde sich von der Skepsis nicht leiten lassen. Sie sind in diese veränderten Bedingungen hineingewachsen und haben uns gegenüber so gesehen diesen natürlich Vorteil. Europa ohne Grenzen. Ich erinnere mich, dass wir bei der Ein- oder Durchreise in die Schweiz manchmal einigermaßen streng kontrolliert wurden. Ich fand es toll, als die Grenzkontrollen verschwanden – nach Spanien (theoretisch!) ohne Pass. Das hatte was. Als der Euro kam und wir „überall“ in der EU mit einer Währung zahlen konnten, war das auch eine schöne Sache. Nur – sind solche Vorteile so bedeutend, dass wir andere Überlegungen dazu (Sicherheit, Terrorismus, Wirtschaft) hintenanstellen sollten? Wie gesagt, ich traue mir da keine klare Haltung zu. Und solche Dinge zurückzunehmen hat ja irgendwie auch etwas Rückwärtsgewandtes – und das meine ich überhaupt nicht polemisch.
Ihnen auch eine schöne Woche. Das Wetter ist heute mal echt super hier bei uns. Hoffentlich wird es in der zweiten August-Hälfte mal etwas beständiger. Morgen soll es hier schon wieder Gewitter geben…
LG Horst Schulte