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Angriff auf Syrien: Wo versteckt sich die Wahrheit?

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Kann mir jemand erklären, was man angesichts des Wahnsinns der us-amerikanischen, französischen und englischen Regierungen glauben soll? Trump, Macron und May haben ihre Bomben abgeworfen. Eine Stunde lang. Wird jetzt alles gut?

Nun hoffen wir mal, dass Putin nicht dieser Irre ist, den manche gern aus ihm machen und vernünftig bleibt. Würde er – gesichtswahrend – agieren, wie dieser blonde Kerl im Weißen Haus, wäre die Welt im Arsch.

Trumps Twitter-Kriegserklärung konnte nicht folgenlos bleiben. Schließlich hat selbst dieser Irre im Weißen Haus einen Ruf zu verlieren. Dass Europäer diese Mordslaune des US-Präsidenten unterstützen, ist nicht neu. Frühere Präsidenten-Darsteller sprachen von einer „Koalition der Willigen“ und der „Achse des Bösen“.

Gut nur, dass unsere Militärwerkzeuge so schrottig sind, dass Merkel die Beteiligung am Angriff gleich mal abgesagt hat. Verbal jedoch unterstützt sie brav die Angriffspläne auf Syrien. Bloß keine eigene, deutsche Meinung in diesem Konflikt der Giganten äußern. Obwohl insbesondere wir Deutsche ein massives eigenes Interesse an einem vernünftigen Verhältnis mit Russland haben. Merkel legt sich selbst in dieser so überaus wichtigen Frage einseitig fest. Sie steht treudoof zum Bündnis.

Der BND hat vermutlich ähnliche Personalprobleme wie unsere Polizei und wird ihr erklärt haben, dass man nichts über den angeblichen Giftgasangriff und über mögliche Verantwortliche berichten könne, solange es nicht mehr Personal gäbe. Solche Erklärungen kennen wir sinngemäß aus anderen brenzligen Lagen.

Aus meiner Sicht ist das in der gegenwärtigen Krise für den Weltfrieden ein schlimmes Armutszeugnis für Deutschland. Es entspricht natürlich nicht den Sicherheitsinteressen der deutschen Bevölkerung. Aber hat das je gezählt, wenn die große Politik am Zuge ist?

Es haben eine Menge Menschen davor gewarnt, diese Angriffe durchzuführen. Mich hat vor allem ein Argument überzeugt. Es ist bisher nicht bewiesen, dass der Angriff, wenn es ihn überhaupt gegeben hat, von Assads Regime zu verantworten ist. Dazu hatte sich unter anderem der in Deutschland bei manchen Medien aus mir unerfindlichen Gründen nur noch selten vorkommende Nah-Ost-Spezialist Dr. Michael Lüders geäußert. Harald Kujats Einschätzung dazu (vom 12. April) stimme ich persönlich voll und ganz zu. Es gibt weitere Stimmen von Politikern, Experten und Journalisten, die vor einer Eskalation warnen. Nicht einmal die Ergebnisse der Untersuchungskommission wollten die Amerikaner, Briten und Franzosen abwarten. Die Bewertung eines solchen Verfahrens muss jeder für sich vornehmen.

Es zeigt sich heute sehr deutlich, dass die Menschen auf sich gestellt sind und auf keinerlei Hilfe bei der „Wahrheitsfindung“ vertrauen können.

Vielleicht kann man versuchen, sich dem Problem mit menschlicher Logik zu nähern? Lüders hat einen wichtigen Punkt im oben verlinkten Beitrag angesprochen. Welchen Grund sollte das Assad-Regime haben, angesichts seines in der fraglichen Region kurz bevorstehenden Sieges ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt Chemiewaffen einzusetzen? War das nicht übrigens schon einmal ein Argument gegen die letzte „Intervention“ dieses Irren aus Washington? Nun, damals hat das auch nichts genützt.

Jetzt können wir eigentlich, wie Kujat sagte , nur noch darauf hoffen, dass Putin besonnen bleibt. Ausgerechnet Putin! Er gilt vielen doch als die Inkarnation des bösen Narzissten. Ausgerechnet bei ihm liegt es jetzt, den Angriff des westlichen Bündnisses aus Schwachmaten nicht mit Waffen zu „beantworten“.

Nun hängt wohl alles davon ab, ob Putin den damit einhergehenden Gesichtsverlust irgendwie vermeiden kann. Hoffentlich ist die von ihm beantragte sofortige Einberufung des UN-Sicherheitsrates ein Schritt in diese Richtung.

Sonst hat Trump es mit der freundlicher Unterstützung der europäischen Alliierten geschafft, die Welt in einen Krieg hinein zu manövrieren. Das stand zu befürchten. Und zwar nicht erst, seit er seine letzten dumpfbackigen Personalentscheidungen getroffen hat. Donald Trump, Mike Pompeo als US-Außenminister und John Bolton (nationaler Sicherheitsberater) stehen für eine Politik der Eskalation. Dieses Triumvirat wird uns vielleicht den Jahrzehnte andauernden Frieden kosten. Dafür bedanken wir uns dann artig beim us-amerikanischen Volk, das diesen Mann demokratisch gewählt hat. Darauf legen die Neurechten in Deutschland ja immer so viel Wert.

Obama wurde viel Negatives nachgesagt. Dazu gehört auch die ihm zugeschriebene Verzagtheit, den mehrfach nach hinten verlegten roten Linien (Giftgasangriffe des syrischen Assad-Regimes) kein konsequentes Handeln (Militärintervention) folgen zu lassen.

Wie diejenigen heute darüber denken, am Vorabend einer möglichen militärischen Eskalation zwischen den beiden Großmächten?

Ist Trump in den Augen seiner Fürsprecher immer noch der Hero oder raffen sie es langsam? Menschen wie Julian Reichelt, Chefredakteur der Bild-Zeitung, lassen an ihrer Denkweise schon einmal keinen Zweifel.

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