Wenn Sie wissen möchten, weshalb der Antisemitismus in Deutschland zugenommen hat, müssen Sie „Express am Sonntag“ lesen. Auf ⅓ Seite wird ausgeführt, wie sich diesbezüglich rechtsextremistische Aktivitäten entwickelt und niedergeschlagen haben.
In diesen Tagen hatte ich Gelegenheit, mich mit ein paar türkischstämmigen Menschen via Twitter über die „Umwidmung“ der Istanbuler „Hagia Sophia“ in eine Moschee zu „unterhalten“. Erfreulich war der Dialog schon deshalb nicht, weil ständig von der deutschen Lügenpresse und Regierungspropaganda die Rede war. Außerdem wurde über den Einfluss der Zionisten lamentiert und eine antisemitische Tirade nach der anderen losgelassen. Da diese Leute gut deutsch konnten, nehme ich an, Sie leben unter uns. Die Profile wiesen allerdings türkische Städte als Wohnort aus. 🙂
Importierter Antisemitismus
Viele der Flüchtlinge, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, stammen aus muslimisch geprägten Gesellschaften. Welche Meinung dort über Juden vorherrscht, ist bekannt. Die Auswirkungen, die diese Tatsache in Bezug auf die Entwicklung antisemitischer Tendenzen in Deutschland hat, wird zu wenig thematisiert. Im „Express“ wird die Problematik deshalb wohl nicht einmal erwähnt.
Dass Antisemitismus hier nicht geduldet wird. „Wie?“, fragt ein Syrer. „Will Deutschland uns etwa zwingen, die Juden nicht zu hassen?“ […]
Jetzt, wo er erscheint, wollen Politiker von SPD und Union Flüchtlinge zum KZ-Besuch verpflichten, wenn sie sich antisemitisch äußern, oder sie gar abschieben. Aber geht es ihnen darum, Juden zu helfen? Oder wollen manche nur Flüchtlinge möglichst laut kritisieren?
Antisemitismus: Warum hasst ihr mich? | ZEIT ONLINE
Stuttgarter Rassismus
Ich finde das ebenso skandalös, wie andere die Tatsache, dass die Stuttgarter Polizei jetzt ganz genau wissen möchte, welchen soziokulturellen Hintergrund und welche ethnische und nationale Zugehörigkeit die mutmaßlichen Täter der Stuttgarter Krawallnacht hatten. Für die Kritiker steht fest, dass sich hier einmal mehr polizeilicher Rassismus manifestiert. Das passt halt sehr gut zur momentanen Diskussion, die uns die Amis eingebrockt haben. Nun, von Polizeiarbeit muss man keine Ahnung haben. Aber dann sollte man sich etwas zurückhalten, finde ich.
Demnach hat die Polizei kein Rassismusproblem, sondern schöpft lediglich aus ihrer Berufserfahrung, wenn sie bevorzugt Männer im Auge hat, die nach Türke, Araber oder Libanese aussehen.
Streit um Racial Profiling: Warum es Polizisten manchmal schwerfällt, nicht rassistisch zu sein – Politik – Tagesspiegel
Es ist in diesem Zusammenhang von „Stammbaumforschung“ die Rede. Scheinbar will die Polizei über diese Recherche herausfinden, wie hoch der migrantische Anteil der Menschen war, die uns zunächst als Teil der Stuttgarter Partyszene „verkauft“ worden sind. Was Wunder also, dass einerseits sogleich RASSISMUS geschrieen als auch wiederholt wird, wie wichtig und dringend die Racial Profiling Studie sei, die Innenminister Seehofer mit der Begründung ablehnt, Racial Profiling sei ja in Deutschland verboten und werde deshalb nicht angewendet.
Hallo Herr Schulte,
ein hervorragender Artikel! Doch sagen Sie bitte, lieber Herr Schulte: wie schaffen Sie es, trotz Ihres gekündigten Kontos bei Twitter – wie vor kurzem geschildert – sich dort zu unterhalten? (ich kenne mich damit nicht so gut aus).
Sehen Sie, liebe Frau Neumann. Das bleibt mein Geheimnis. ༼ つ ◕_◕ ༽つ