«Rassismus gegen Weiße» ist ein Kniff

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 1 Kommentar

74

3 Min.

Standardbild

Ist die Aussage "Rassismus gegen Weiße" Whataboutism oder ein berechtigter Vorwurf, dem Rechnung werden sollte?

Es gibt die­sen Begriff vom «Rassismus gegen Weiße». Heute hat er es mal wie­der in die Twitter – Trends geschafft. Er ist offen­bar als Antipode zur hit­zi­gen Rassismus-Debatte gedacht, die in Deutschland zur­zeit geführt wird. Weiße bzw. Bio-Deutsche sol­len also die­je­ni­gen sein, die vom Rassismus betrof­fen sind. Die Lust sich mit Definitionen zu befas­sen, ist nicht vorhanden.

https://​horst​schul​te​.com/​2​0​2​0​/​r​a​s​s​i​s​m​u​s​-​u​n​d​-​a​n​t​i​s​e​m​i​t​i​s​m​u​s​-​d​u​e​r​f​e​n​-​n​i​c​h​t​-​s​e​in/

Wir reden hier von einem Begriff, unter dem wir, die Weißen, uns zu wenig Konkretes vor­stel­len kön­nen. Das kommt daher, weil wir per­sön­lich mit Rassismus nichts zu tun haben. Die meis­ten sagen, sie sei­en nicht ras­sis­tisch. Uns trifft Rassismus nicht, son­dern schwar­ze Menschen und POC. Es ist aber nicht alles in Ordnung, nur weil wir nicht die Leidtragenden sind, wenn es um Rassismus in sei­nen vie­len Facetten geht. 

Mit dem, was die Älteren von uns bei «Roots» mit­ge­nom­men haben, hat das nichts mehr zu tun.

Wir soll­ten des­halb zuhö­ren. Sinnvollerweise wären wir erst ein­mal still und däch­ten anschlie­ßend über das nach, was wir gehört haben. Nachdem wir das aus­ge­hal­ten haben, ergibt sich wahr­schein­lich ein neu­er Zugang zu dem, was mit so vie­len Emotionen auf­ge­la­den ist. 

Ich nei­ge auch dazu, so zu reagie­ren, wie ande­re es unter dem Hashtag #RassismusGegenWeiße getan haben. Da ich zu den Spontan-Bloggern zäh­le, sind die Belege mei­ner Ambivalenz hier abrufbar. 


In unse­ren Schulen, in denen bio-deut­sche Schüler von «MitschülerInnen» ande­rer Herkunft phy­sisch gequält und psy­chisch unter­drückt wer­den (die­se Fälle sind doku­men­tiert), wird dar­über nicht laut genug gere­det! Auch nicht in der Gesellschaft, son­dern haupt­säch­lich in den Kreisen, die als rechts­extrem oder rechts gel­ten. Es sind ech­te Probleme, die nicht gelöst wur­den! Wenn jugend­li­che Migranten älte­re BürgerInnen auf dem Trottoir bedrän­gen bzw. nicht dar­an den­ken, etwas Platz zu las­sen, ist so eine wei­te­re Erfahrung und ‑eigen­ar­ti­ger­wei­se- viel Schlimmer, als wenn es bio-deut­sche Jugendliche gewe­sen wären. 

Wenn Migranten sich an deut­schen Frauen ver­ge­hen ist (Köln, Freiburg u.s.w.) emp­fin­den nicht nur wei­ße, alte Männer Abscheu und Ekel. Sie äußern ihn. Unter lin­ken Aktivisten wird es nicht anders sein. Aber sie drü­cken das nicht so aus, wenn sie sich (aus Gründen) über­haupt dazu äußern. 

Wenn wir Kommentare wie «Eure Heimat, unser Alptraum» von schwar­zen Aktivisten lesen, wer­de ich wütend. Wenn es in einem Text eines Journalisten mit Migrationshintergrund heißt: «Etwas Besseres als Deutschland fin­det sich alle­mal» oder «Der bal­di­ge Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von sei­ner schöns­ten Seite».

Besonders erfreu­lich: Die Einwanderer, die jah­re­lang die Geburtenziffern künst­lich hoch­ge­hal­ten haben, ver­wei­gern sich nicht län­ger der Integration und leis­ten ihren (frei­lich noch stei­ge­rungs­fä­hi­gen) Beitrag zum Deutschensterben.

Kolumne Geburtenschwund: Super, Deutschland schafft sich ab! – taz​.de

Es war Satire. Sie war als sol­che aber nicht gekenn­zeich­net und des­halb nur für Menschen erkenn­bar und «geeig­net», die mit einem spe­zi­el­len (lin­ken) Humor und die mit einem höhe­ren IQ aus­ge­stat­tet sind. So wird das behan­delt in Deutschland. Das weckt Widerspruch, der auch nach Jahren trägt.

Solche Beispiele sind es, die vie­le an der Diskussion stören. 

So etwas als Rassismus gegen Weiße ist aber so krass dane­ben, dass ich emp­feh­len möch­te, sich die guten ein­schlä­gi­gen Artikel und TV-Beiträge zum Thema anzu­se­hen. #Rassismus ist etwas ganz ande­res. Wir dür­fen nicht so tun, als sei­en die Diskussion zum Alltagsrassismus unnö­tig und des­halb uner­wünscht. Obwohl sie ab und an Blüten treibt, die zu kri­ti­sie­ren und zu beden­ken sind. 

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


1 Gedanke zu „«Rassismus gegen Weiße» ist ein Kniff“

  1. Doch, auch wei­ße Menschen wer­den Opfer von Rassismus – zuge­ge­ben, meis­tens trotz und nicht wegen ihrer Hautfarbe, aber es kommt vor, und das gar nicht mal so sel­ten. Ebenso kön­nen Schwarze ras­sis­ti­sche Täter sein, sogar gegen ande­re Schwarze. Rassismus ist eine anthro­po­lo­gi­sche Konstante – kein „wei­ßes Privileg“. Darüber soll­te offen gespro­chen wer­den – aber ohne dabei selbst in iden­ti­tä­re Muster zu ver­fal­len, wie es aktu­ell die „woken“ Pseudo-Antirassisten tun.

    «Rassismus umfasst Ideologien und Praxisformen auf der Basis der Konstruktion von Menschengruppen als Abstammungs- und Herkunftsgemeinschaften, denen kol­lek­ti­ve Merkmale zuge­schrie­ben wer­den, die impli­zit oder expli­zit bewer­tet und als nicht oder nur schwer ver­än­der­bar inter­pre­tiert wer­den.» (Johannes Zerger, Was ist Rassismus?, Göttingen 1997, S.81).

    „Rassismus” bedeu­tet die Überzeugung, dass ein Beweggrund wie Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, Staatsangehörigkeit oder natio­na­le oder eth­ni­sche Herkunft die Missachtung einer Person oder Personengruppe oder das Gefühl der Überlegenheit gegen­über einer Person oder Personengruppe recht­fer­tigt. (Begriffsdefinition der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz) 

    Antworten

Mehr lesen aus dieser Kategorie

Spielräume statt Dogmen: Der Versuch einer sachlichen Kritik.
existenzminimum debatte verfassungsgericht

Flüchtlinge, Gesellschaft, Politik

Spielräume statt Dogmen: Der Versuch einer sachlichen Kritik.

Wenn Vertrauen erschüttert wird: Migration, Verantwortung und Zusammenhalt
sicherheit und spaltung.

Flüchtlinge, Gesellschaft

Wenn Vertrauen erschüttert wird: Migration, Verantwortung und Zusammenhalt

Zwischen Schutz und Kontrolle: NGOs unter Beobachtung
ngos verfassungsschutz kontrolle vertrauen

Gesellschaft

Zwischen Schutz und Kontrolle: NGOs unter Beobachtung

🧡 Danke, dass du hier warst.