Die Tat ist verabscheuungswürdig und darf durch nichts relativiert werden

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…übri­gens auch nicht durch Ignoranz der Medien. Aber die wer­den wohl ihre Gründe haben, sol­che Taten ange­sichts der schlim­men Nachrichten aus aller Welt auch mal auszulassen.

In den letz­ten Tagen bin ich mehr­fach über Feeds gestol­pert, die alle von der Bild-​Zeitung kamen und die eine Gruppenvergewaltigung in Leer zum Thema hat­ten. Eben habe ich nach­ge­se­hen, wel­che Medien sich noch mit die­sem schlim­men Ereignis befasst haben. Es waren auf­fal­lend weni­ge. Ein schwei­ze­ri­scher Blog geht in einem lan­gen Artikel auf den Fall ein. 

Ein 16-​jähriges Mädchen soll von zwei Syrern und einem Iraker ver­ge­wal­tigt wor­den sein. Die mut­maß­li­chen Täter sind zwi­schen 18 und 21 Jahren alt. Zunächst ent­ließ der Untersuchungsrichter die Männer aus der Untersuchungshaft mit dem wirk­lich unglaub­li­chen Hinweis, es bestehe kei­ne Fluchtgefahr. Bild mel­de­te, die Entscheidung sei zügig wider­ru­fen wor­den. Die drei Verdächtigen sit­zen in Untersuchungshaft.

Weimer als Faktenlieferant der Bild-Zeitung

Der Journalist und „European”-Herausgeber Wolfgang Weimer kam bei Bild eben­so zum Fall zu Wort wie das kon­ser­va­ti­ve Urgestein der CDU, Wolfgang Bosbach. Die Stellungnahme von Bosbach war kurz und nach­voll­zieh­bar. Dass fast zeit­gleich die Information durchs Netz wabert, dass sich Bosbach mit Hans-​Georg Maaßen „Open Air” in Zella-​Mehlis am 1. August zum Talk ver­ab­re­det hat, färbt aus mei­ner Sicht nicht nega­tiv auf das ab, was Bosbach zu die­sem erneu­ten Vergewaltigungsfall durch Flüchtlinge aus­ge­führt hat. Sicher wer­den ande­re das ganz anders sehen. Schon die sofort hin­ein­in­ter­pre­tier­te Nähe zu Leuten, die als Rechts gel­ten, führt im Allgemeinen zur sozia­len Ächtung jeder Person, die es wagt. Was über Bosbach in die­sem Zusammenhang bei Twitter geschrie­ben wur­de, bestä­tigt mei­ne Haltung.

Wolfgang Weimer jeden­falls hol­te zu einem län­ge­ren Beitrag aus und bemüh­te Zusammenhänge, die wie­der­um den BILD-​Blog zu einem län­ge­ren Artikel her­aus­for­der­te. Weimer macht das, was Rechte in sol­chen Fällen gern tun. Sie ord­nen einen aktu­el­len Fall in eine (angeb­li­che) Gesamtschau ein, die aller­dings einer nähe­ren Überprüfung nicht immer standhält. 

Esken liegt falsch /​Wir brauchen (auch) Anpassung

Gestern Abend sprach die SPD-​Vorsitzende Esken in einer ZDF-​Sendung zum Thema Migration davon, dass man von Migranten nicht ver­lan­gen sol­le, sich anzu­pas­sen. Vielmehr sol­le die Mehrheitsgesellschaft ihre Bereitschaft zei­gen, die Migranten auf­zu­neh­men. Mich erin­ner­te das an Erdoğans Auftritt in Köln, der vor Jahren sei­nen „Landsleuten” zurief, dass Assimilation eine Todsünde sei. Nun gibt es einen Unterschied zwi­schen Anpassung und Assimilation. Ich hal­te es für ziem­lich aus­weg­los, Migranten die­sen Unterschied, der zudem in einem gro­ßen Teil seman­ti­scher Natur ist, zu erklären. 

Klar soll­te nur wer­den, dass die Folgen einer sol­chen Tat sich nicht auf das Selbstverständliche beschrän­ken. Die Freiheitsstrafe ist zu ver­bü­ßen und danach sind sol­che Täter ohne Verzögerung in ihre Heimatländer abzuschieben. 

Leider zeigt sich jedoch an die­sem Punkt die Schwäche unse­res Rechtsstaates. Wir wol­len sol­che Abschiebungen seit Jahren durch­füh­ren und schei­tern noch immer dar­an, dass die ursprüng­li­chen Herkunftsländer ihre BürgerInnen nicht zurück­neh­men. Das ist ver­ständ­li­cher­wei­se ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn es sich um sol­che Kreaturen han­delt, die die kras­ses­ten Verbrechen bege­hen, denen sich ein Mensch über­haupt schul­dig machen kann. Eine Massenvergewaltigung gehört für mich zwei­fel­los dazu. Und mir ist es egal, wie häu­fig Täter ermit­telt aber dann aus Gründen nicht ver­ur­teilt wer­den. Statistik lie­fert halt nicht immer pas­sen­de Daten. Sorry, lie­ber Bild-​Blog. So sehr ich euch schät­ze, die­se Arbeit hal­te ich in die­sem Fall für kon­tra­pro­duk­tiv. Erstens wird es die rech­ten Hetzer nicht davon abhal­ten, ihre Tiraden zu brin­gen und zwei­tens ist jedes Verbrechen die­ser Art so schlimm, dass ihr es nicht her­un­ter­spie­len soll­tet. Ich lese die­sen Beitrag als Relativierungsversuch einer Tat, die bei mir nur Abscheu und Wut auslöst.

Ungleiche Sicht?

Es ist so, dass ich die­sen Artikel nicht geschrie­ben hät­te, wenn die Täter deut­sche Herkunft gewe­sen wäre. Aber nicht, weil ich die­se Tat nicht für genau­so schlimm gehal­ten hät­te, son­dern weil ich weiß, dass sie nach den Regeln unse­rer Gesetzes behan­delt bzw. bestraft wer­den. Wenn ich lese, dass eine Staatsanwaltschaft bzw. ein Untersuchungsrichter sol­che ekel­er­re­gen­den Taten qua­si noch belohnt, in dem den Tätern attes­tiert wird, dass kei­ne Fluchtgefahr bestehe und sie des­halb zunächst auf frei­en Fuß kom­men, räu­me ich ein, dass das auch bei deut­schen Tätern pas­sie­ren könn­te. Vor Gericht und hoher See ist man bekannt­lich in Gottes Hand. Oder in der von irgend­wel­chen lin­ken Spinnern, die sich dazu ver­an­lasst sehen, bei jun­gen Flüchtlingen aus Gründen ein Auge zuzudrücken. 


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