Sorry, your browser does not support inline SVG. Horst Schulte

4 Minuten

Die Tat ist verabscheuungswürdig und darf durch nichts relativiert werden

…übrigens auch nicht durch Ignoranz der Medien. Aber die werden wohl ihre Gründe haben, solche Taten angesichts der schlimmen Nachrichten aus aller Welt auch mal auszulassen.

In den letzten Tagen bin ich mehrfach über Feeds gestolpert, die alle von der Bild-Zeitung kamen und die eine Gruppenvergewaltigung in Leer zum Thema hatten. Eben habe ich nachgesehen, welche Medien sich noch mit diesem schlimmen Ereignis befasst haben. Es waren auffallend wenige. Ein schweizerischer Blog geht in einem langen Artikel auf den Fall ein.

Ein 16-jähriges Mädchen soll von zwei Syrern und einem Iraker vergewaltigt worden sein. Die mutmaßlichen Täter sind zwischen 18 und 21 Jahren alt. Zunächst entließ der Untersuchungsrichter die Männer aus der Untersuchungshaft mit dem wirklich unglaublichen Hinweis, es bestehe keine Fluchtgefahr. Bild meldete, die Entscheidung sei zügig widerrufen worden. Die drei Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft.

Weimer als Faktenlieferant der Bild-Zeitung

Der Journalist und „European“-Herausgeber Wolfgang Weimer kam bei Bild ebenso zum Fall zu Wort wie das konservative Urgestein der CDU, Wolfgang Bosbach. Die Stellungnahme von Bosbach war kurz und nachvollziehbar. Dass fast zeitgleich die Information durchs Netz wabert, dass sich Bosbach mit Hans-Georg Maaßen „Open Air“ in Zella-Mehlis am 1. August zum Talk verabredet hat, färbt aus meiner Sicht nicht negativ auf das ab, was Bosbach zu diesem erneuten Vergewaltigungsfall durch Flüchtlinge ausgeführt hat. Sicher werden andere das ganz anders sehen. Schon die sofort hineininterpretierte Nähe zu Leuten, die als Rechts gelten, führt im Allgemeinen zur sozialen Ächtung jeder Person, die es wagt. Was über Bosbach in diesem Zusammenhang bei Twitter geschrieben wurde, bestätigt meine Haltung.

Wolfgang Weimer jedenfalls holte zu einem längeren Beitrag aus und bemühte Zusammenhänge, die wiederum den BILD-Blog zu einem längeren Artikel herausforderte. Weimer macht das, was Rechte in solchen Fällen gern tun. Sie ordnen einen aktuellen Fall in eine (angebliche) Gesamtschau ein, die allerdings einer näheren Überprüfung nicht immer standhält.

Esken liegt falsch / Wir brauchen (auch) Anpassung

Gestern Abend sprach die SPD-Vorsitzende Esken in einer ZDF-Sendung zum Thema Migration davon, dass man von Migranten nicht verlangen solle, sich anzupassen. Vielmehr solle die Mehrheitsgesellschaft ihre Bereitschaft zeigen, die Migranten aufzunehmen. Mich erinnerte das an Erdoğans Auftritt in Köln, der vor Jahren seinen „Landsleuten“ zurief, dass Assimilation eine Todsünde sei. Nun gibt es einen Unterschied zwischen Anpassung und Assimilation. Ich halte es für ziemlich ausweglos, Migranten diesen Unterschied, der zudem in einem großen Teil semantischer Natur ist, zu erklären.

Klar sollte nur werden, dass die Folgen einer solchen Tat sich nicht auf das Selbstverständliche beschränken. Die Freiheitsstrafe ist zu verbüßen und danach sind solche Täter ohne Verzögerung in ihre Heimatländer abzuschieben.

Leider zeigt sich jedoch an diesem Punkt die Schwäche unseres Rechtsstaates. Wir wollen solche Abschiebungen seit Jahren durchführen und scheitern noch immer daran, dass die ursprünglichen Herkunftsländer ihre BürgerInnen nicht zurücknehmen. Das ist verständlicherweise insbesondere dann der Fall, wenn es sich um solche Kreaturen handelt, die die krassesten Verbrechen begehen, denen sich ein Mensch überhaupt schuldig machen kann. Eine Massenvergewaltigung gehört für mich zweifellos dazu. Und mir ist es egal, wie häufig Täter ermittelt aber dann aus Gründen nicht verurteilt werden. Statistik liefert halt nicht immer passende Daten. Sorry, lieber Bild-Blog. So sehr ich euch schätze, diese Arbeit halte ich in diesem Fall für kontraproduktiv. Erstens wird es die rechten Hetzer nicht davon abhalten, ihre Tiraden zu bringen und zweitens ist jedes Verbrechen dieser Art so schlimm, dass ihr es nicht herunterspielen solltet. Ich lese diesen Beitrag als Relativierungsversuch einer Tat, die bei mir nur Abscheu und Wut auslöst.

Ungleiche Sicht?

Es ist so, dass ich diesen Artikel nicht geschrieben hätte, wenn die Täter deutsche Herkunft gewesen wäre. Aber nicht, weil ich diese Tat nicht für genauso schlimm gehalten hätte, sondern weil ich weiß, dass sie nach den Regeln unserer Gesetzes behandelt bzw. bestraft werden. Wenn ich lese, dass eine Staatsanwaltschaft bzw. ein Untersuchungsrichter solche ekelerregenden Taten quasi noch belohnt, in dem den Tätern attestiert wird, dass keine Fluchtgefahr bestehe und sie deshalb zunächst auf freien Fuß kommen, räume ich ein, dass das auch bei deutschen Tätern passieren könnte. Vor Gericht und hoher See ist man bekanntlich in Gottes Hand. Oder in der von irgendwelchen linken Spinnern, die sich dazu veranlasst sehen, bei jungen Flüchtlingen aus Gründen ein Auge zuzudrücken.

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Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com...

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