Menschenfreunde – Volksfeinde

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Ich werde mich nicht damit abfinden, dass Amtsträger von demokratischen Analphabeten verbal angegriffen und ihre Familien bedroht werden, weil ihnen politische Entscheidungen nicht passen.

Die für die Flüchtlingszuteilung zuständige Bezirksregierung hat dafür gesorgt, dass unser Bürgermeister von Bürgerinnen und Bürgern attackiert wird. Er hat angekündigt, die Bürgerhalle in unserem Dorf (keine 1900 Einwohner) vorläufig bis Ende dieses Jahres für Flüchtlinge freizuhalten. Er hat sich mit den Nutzern, hauptsächlich sind das wohl Vereine, in Verbindung gesetzt und die Notwendigkeiten besprochen.

In einem Brief an alle Haushalte im Ort erklärte er zudem ausführlich die Sachlage bzw. die damit notwendig gewordenen Schritte. In diesem Brief standen seine Telefonnummer und seine E-Mail-Adresse enthalten. Als ich ihn las, fand ich das mutig.

Bedrohte Bürgermeister /innen

Gestern Abend las ich in der Online-Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers, dass der Bürgermeister und seine Familie bedroht werden. Die Gefühle, die solche Nachrichten bei mir auslösen, lassen sich schlecht beschreiben. Ich tendiere dazu, schnell übers Ziel hinauszuschießen. Einerseits ist es nichts Neues, dass Amtsinhaber von verständnislosen Bürgerinnen und Bürgern verbal angefeindet und bedroht werden. Bei den Gründen sind wir rasch bei dem Thema, das unser Land wie nichts anderes spaltet und zu dem ich persönlich seit 2015 eine andere Einstellung entwickelt habe.

Wenn ich allerdings die Auswirkungen betrachte, muss ich mich fragen, was sich diese Pest von Hirnis eigentlich denkt, wenn sie gewählte Mandatsträger und deren Familien in einer solchen Art und Weise angehen. Ich verstehe, wenn man seine Meinung zur Migration klar verständlich macht, auch wenn sie ganz und gar nicht zu dem woken Einheitsbrei im Land passt.

Gemeinwesen

Wenn aber Bürgermeister, Landräte oder Volksvertreter, egal auf welchen Ebenen, und ihre Familien auf diese, ich finde, kriminelle Art angegangen werden, wird hoffentlich der Elan der zuständigen Stellen im Staat dazu ausreichen, die Täter dingfest zu machen und dafür zu sorgen, dass sie einer Strafe zugeführt werden, die diesem Tatbestand angemessen ist.

Interessant wird auch sein, inwieweit sich die Bürgerschaft hinter dem Bürgermeister versammelt bzw. ihm den Rücken stärkt. Ganz egal, wie man über die Migration und ihre Auswirkungen auf den sozialen Frieden in unserem Land denken mag!

Erregung / Ärger

Die ansonsten bei geringeren Anlässen für emotionale Erregungszustände gut zählbaren Statements bei Facebook sind in diesem Fall IMHO überschaubar. Außerdem äußern sich dort Leute, die nicht einmal in der Nähe unseres Dorfes leben. Dass sich auch ein AfD-Mann vom anderen Ende unseres Kreisgebietes aufgerufen fühlt, sich zu Wort zu melden, ist vermutlich nicht überraschend. Ich habe ihm dazu etwas geschrieben und die übliche Antwort erhalten. Er bezeichnet mich daraufhin als linken Ideologen. Nun, immerhin tut das noch einer.

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4 Gedanken zu „Menschenfreunde – Volksfeinde“

  1. Man könnte meinen, dieser Artikel stammt von 1989/90. Es hat sich wohl nicht so viel geändert, wie man annehmen würde.

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  2. Die Leute werden nur immer radikaler. Damals war das in meiner Erinnerung noch eher harmlos. Damit meine ich die gesamte Atmosphäre, nicht die Vorgänge, die sich damals in unsere Köpfe eingebrannt haben.

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  3. Attentate gab es zu der Zeit auch. Schäuble kann davon ein Lied singen, Lafontaine auch.

    Bürgermeister allerdings wegen der Bundespolitik töten zu wollen ist eh dämlich.

    Politische Bildung will indes kaum jemand.

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