Meine Frau und ich wissen noch genau, was wir an diesem Tag gemacht haben. Übrigens war es ein schöner warmer Spätsommertag; hier bei uns im damaligen Kreis Bergheim (heute Rhein-Erft-Kreis). Auf Burg Hemmersbach in Horrem lebten die von Trips. Wolfgang Graf Berghe von Trips wurde nur 33 Jahre alt.
Auf den Tag genau vor 60 Jahren ist Graf Berghe von Trips in Monza tödlich verunglückt. In seiner kurzen „Automobilrennfahrer“ – Karriere fuhr er 27 Rennen, zwei davon konnte er gewinnen. Im Jahr seines Unfalles erhielt er posthum den Titel des Vizeweltmeisters in der Formel eins. Er wurde auf dem Friedhof in Horrem beerdigt.
Ich war damals erst sieben Jahre alt, meine Frau sogar noch ein Jahr jünger. Wir kannten niemanden aus der Trips-Familie und soweit wir uns erinnern, interessierten wir uns nicht für Autorennen.
Wie kommt es, dass wir beide nach so vielen Jahren noch genau wissen, wo wir an diesem Tag waren? Es ist ein wenig so wie mit der Erinnerung an den 11. September 2001. Diese Erinnerung wird noch bei vielen Menschen wach geblieben sein. Dieses schreckliche Ereignis, das vor zwanzig Jahren stattfand, hat sich vermutlich in die Erinnerung von Millionen Menschen überall auf der Welt eingebrannt. Ich kann auch heute die US-amerikanische Reaktion auf diesen barbarischen Angriff der Terrorbande Bin Ladens verstehen. Nur nicht, was daraus geworden ist.
Zurück zur gemeinschaftlichen Erinnerung meiner Frau und mir an den Todestag von Graf Berghe von Trips. Mein Vater war lange Jahre Gärtner bei einem ortsansässigen Industriellen. Dessen Sohn und ich waren ungefähr im selben Alter. Wir waren und sind befreundet.
So kam es, dass wir viel Zeit gemeinsam verbrachten. An diesem Tag, ich erinnere mich noch genau, gab es auf der Terrasse Kaffee und Kuchen. Währenddessen kam der Vater meines Freundes aus dem Esszimmer (offene Tür) und sagte seiner Frau, dass er nach Horrem fahren müsse. Er erklärte kurz die Situation. Die Eltern meines Freundes und die Eltern des Grafen waren eng befreundet.
Mir kommt es seltsam vor, welchen Eindruck diese Szene damals auf mich gemacht haben muss. Jedenfalls habe ich diese Szenerie bis heute nicht vergessen. Es mag daran gelegen haben, dass ich den Vater meines Freundes sehr mochte und ich ihm anmerkte, wie sehr ihn die Ereignisse nahegegangen sind.
Meine Frau weiß ebenfalls noch genau, was sie an diesem Tag gemacht hat.
Als sie, ihr Bruder und ihre Eltern von dem Unglück erfuhren, waren sie gerade auf dem Heimweg von der Kirmes in ihrem Heimatdorf Glesch.
Es gibt nicht allzu viele Ereignisse, von denen ich heute noch sagen kann, wo ich mich gerade fand, als sie stattfanden. Der Graf war damals sehr populär. Das wird jedoch nicht der Grund gewesen sein, dass wir uns so gut erinnern. Für Motorsport haben wir uns nie interessiert.
„Was mich mit ihm verbindet, ist der Kart-Club. Angefangen hat alles auf der Bahn in Horrem, wo der Klub zu Hause war“, sagte Schumacher mit Blick auf die noch vom Grafen geplante Kart-Strecke neben dem Familienstammsitz Burg Hemmersbach, wo sein Vater einst Platzwart war und er seine ersten Runden im Kart gedreht hatte. „Natürlich war ich immer dankbar für die Möglichkeiten, die sich mir dadurch geboten haben. Das ist eine ganz spezielle Sache, auf die ich heute noch stolz bin.“
Formel 1: Schumacher: Dank an Graf Berghe von Trips – FOCUS Online
Hihi… ich fürchte, heute vor 60 Jahren habe ich wohl neben anderen wesentlichen Dingen, für die sich knapp über Einjährige interessieren, ein- oder mehrmals in die Windel g… (wenn du weißt, was ich meine…)
🙂
Doch, das kann ich mir vorstellen. Gut sogar. Ich hatte gestern meine Großnichte auf dem Arm (mit voller Windel).