Der übelste Zeitgeist von allen

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Wisst ihr noch, als wir uns hin und wie­der über den momen­ta­nen Zeitgeist lus­tig gemacht haben? Still und heim­lich hat er sich ver­än­dert. Er ist geprägt von Zukunftsängsten und dem Gefühl, dass uns die Gestaltungsoptionen für unser Leben ent­glei­ten. Die ent­stan­de­ne Unsicherheit könn­te dafür ver­ant­wort­lich sein, dass Hass und Häme aus der Gesellschaft empor­quel­len. Ich las­se mich nicht damit beru­hi­gen, dass Empörung auch ihre guten Seiten haben soll. Ich füh­le mich mit­ver­ant­wort­lich für all die­se Probleme, die wir gro­ßen­teils kom­men sahen, aber auf die wir kei­ne Antworten gege­ben haben. Vorwürfe an die zu rich­ten, von denen wir glau­ben, sie sei­en allein dafür ver­ant­wort­lich, die rich­ti­gen Antworten zu lie­fern, ist ziem­lich arm.

Ich glau­be, die meis­ten ängs­ti­gen die Entwicklung. Ich kann nicht glau­ben, dass dies ein spe­zi­fisch deut­sches Problem (German angst) wäre. Sehr vie­le von uns betrach­ten die Entwicklung mit Sorge und dem Wunsch, den Herausforderungen wirk­sa­me Lösungen ent­ge­gen­zu­set­zen. Es gibt unzäh­li­ge Studien, Dokumentationen und noch mehr Essays. Beschreibungen, Optionen und Ideen lie­gen auf dem Tisch. Sogar sehr kon­kre­te Handlungsanweisungen gibt es zuhauf. Leider sind vie­le umstrit­ten, man­che hochumstritten. 

Sind Menschen in der Lage, glo­ba­le Antworten auf den Klimawandel zu for­mu­lie­ren und in der Praxis umzu­set­zen? Zu Beginn des Weltklimagipfels in Glasgow herrscht Pessimismus. Gestern erhielt ich eine E‑Mail von Greta. Darin wur­de die Forderung erho­ben, den Staats- und Regierungschefs ordent­lich Feuer zu machen. Ich sol­le dazu bit­te­schön eine Petition unter­zeich­nen. Wie ver­zwei­felt ist der Stand der Bewegung, wenn vor die­sem Event bereits die wei­ße Flagge gezeigt wird?

Die Lenker Chinas und Russlands sind nicht ange­reist bzw. „nur” per Video zuge­schal­tet. Nun, schö­ne Worte kann man auch per Video sagen. Die ers­ten Berichte vom Gipfel sind depri­mie­rend. Es kommt, wie es kom­men muss­te. Alles, was für einen Minimalkonsens hin­aus­geht, wäre eine posi­ti­ve Überraschung. Das 1,5 Grad-​Ziel wird nicht erreicht. 

Dass manch einer sich dar­über freut und es posi­tiv über die aso­zia­len Medien hin­aus­schreit, ist kei­ne Überraschung. Der Frust über die Lage bestimmt die Reaktionen der­je­ni­gen, die ein­mal mehr ent­täuscht wer­den. Ich rech­ne damit, dass die Militanz der FFF – Bewegung wach­sen wird. In Lützerath (Rheinisches Braunkohlerevier) hör­te ich einen Aktivisten im TV sagen: „Wenn die Kohle von Lützerath noch geför­dert wird, errei­chen wir das 1,5 Grad-​Ziel in Deutschland nicht mehr.” Dieser Satz macht die Verzweiflung deut­lich und den dar­aus wohl ent­ste­hen­den Hang zu Übertreibungen. Es han­delt sich zwar um vie­le Tausend Tonnen Braunkohle, die dort noch geför­dert wer­den soll­ten. Vielleicht ist es mein Fehler, weil ich es mir nicht vor­stel­len kann, wie der Abbaustopp (2030!) zur Zielerreichung bei­tra­gen könnte. 

Was uns eint, ist viel­leicht die Massivität, denen wir uns den viel­fäl­ti­gen und zum Teil wirk­lich gewal­ti­gen Problemen (ich mag den Begriff Herausforderung nicht mehr benut­zen) kon­fron­tiert und denen wir uns aus­ge­lie­fert fühlen. 

Kaum jemand hat noch das Gefühl, dass unse­re Politiker den Aufgaben gewach­sen sind. Dass wir selbst mit unse­ren oft­mals klein­li­chen und bes­ser­wis­se­ri­schen Kommentaren zur Arbeit von Politikern mit dazu bei­getra­gen haben, dass auch unser eige­nes Vertrauen ver­schwin­det, erken­nen vie­le nicht. Alles immer nur schlecht­zu­re­den, ist ein dum­mes Konzept. Aber – mache ich es besser?

Informationen

Ich lese seit ein paar Jahren kaum noch Zeitung. Ich sehe, wie frü­her, Nachrichten und bin stän­dig in einem Maße emp­fangs­be­reit, auch für red­un­dan­te und über­flüs­si­ge Informationen, dass ich mir schon des­halb vor­stel­len kann, wie es denen geht, deren Smartphone bereits mit ihrem Ohr ver­wach­sen zu sein scheint. Wie wirkt die Penetration mit die­ser Art von nied­rig­schwel­li­gen Angeboten, oft genug lei­der auch unqua­li­fi­zier­ten Nachrichten und Informationen auf unse­re Psyche und wie kön­nen wir uns vor einer Form der Überforderung schüt­zen, bei der auch Quellenkritik oder ein kri­ti­scher Geist kaum mehr hel­fen werden?

FFF, S4F sowie die vie­len Unterstützer ver­wei­sen auf wis­sen­schaft­li­che Gutachten sowie Expertisen und bekla­gen, dass die Politik den Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen nicht in dem Maße nach­kommt, wie es sein müss­te. Die Klimaschutz-​Aktivisten argu­men­tie­ren mit Begriffen, die nicht nur ihren Gegnern nahe­le­gen, ein merk­wür­di­ges Verständnis von demo­kra­ti­schen Prinzipien zu haben. Der Ruf nach der Intensivierung von zivi­lem Ungehorsam machen nicht nur denen Sorgen, die in ihrem nähe­ren Lebensumfeld Ausschreitungen auto­no­mer Gruppen mit­er­lebt haben. Außerdem führt die Militanz bestimm­ter Gruppen der Sympathisanten zur Ablehnung vor­wie­gend durch die Menschen, die sich direkt betrof­fen füh­len. In eini­gen Orten des Rhein-​Erft-​Kreises erhiel­ten die Grünen höchst­wahr­schein­lich des­halb deut­lich weni­ger als 10 % der Stimmen bei der letz­ten Bundestagswahl, weil hier die Auswirkungen der Proteste gegen RWE (Rheinbraun) Folgen für vie­le tau­send Menschen haben. Gleichzeitig haben mehr Wähler die AfD gewählt. Solche Zusammenhänge gibt es genau­so in den Braunkohleabbaugebieten in Sachsen. 

Klimawandel

Die Militanz, zum Teil auch die Gewalt, die in den von FFF als Verbündete betrach­te­ten Aktivisten in ihren Baumhäusern aus­ging, haben für Ablehnung und Feindschaft gesorgt.

Ich neh­me auch die Reaktionen auf Beiträge von Wissenschaftlern Bezug, die trotz eines unter­schied­li­chen Wirkungsgrades nam­haf­te Mitstreiter von FFF sind. Es gibt über 20.000 Wissenschaftler, die die Anliegen des Klimaschutzes unter­stüt­zen. Herausgehobene Persönlichkeiten wer­den gleich­wohl eben­so hart ange­fein­det, wie die­je­ni­gen Wissenschaftler, die im Fall der Corona-​Pandemie expo­nier­te Positionen (Team Vorsicht) ver­tra­ten. Die Schwierigkeiten, vor die wir uns oft gestellt sehen, bestehen vor­wie­gend dar­in, die ver­schie­de­nen Argumente nicht gleich in Bausch und Bogen zu ver­dam­men, son­dern uns ein Bild zu machen. Das ist aber bei die­ser hoch­kom­ple­xen Materie alles ande­re als leicht. Es setzt wahr­schein­lich auch vor­aus, sich die Argumente der „ande­ren Seite” anzu­hö­ren und nicht (via Twitter u.s.w.) dafür zu sor­gen, dass die­se Position als ille­gi­tim gebrand­markt wer­den. Immer wie­der pas­siert es, dass man­che der Autoren gleich­sam sozi­al ver­nich­tet wer­den. Wie soll unter sol­chen Voraussetzungen eine frucht­ba­re Debatte ent­ste­hen? Monokulturen sind weder demo­kra­tie­theo­re­tisch wün­schens­wert, noch wer­den sie einen posi­ti­ven Einfluss auf nöti­ge gesell­schaft­li­che Veränderungen bewir­ken. Allerdings braucht es nicht „nur” pro­gres­si­ve Kräfte, son­dern auch das Pendant, das als kon­ser­va­tiv oder rechts dif­fa­miert wird.

Corona

Die Diskussionen ums Impfen kön­nen aus mei­ner Sicht nicht ver­sach­licht wer­den. Dabei gibt es nach der Ansicht von Fachleuten vie­le Menschen, die nicht als Impfgegner ein­zu­schät­zen sind. Angeblich hät­ten sich vie­le noch nicht imp­fen las­sen, weil die Regierung eine kata­stro­pha­le Kommunikation betrie­ben habe. Mir ist die­ser Vorwurf nicht neu. Ich hal­te ihn für falsch. Allen, die sich über die Impfung infor­mie­ren woll­ten, ste­hen die­se Informationen zur Verfügung. In allen Nachrichten wur­de berich­tet, vie­le Meldungen in regio­na­len und über­re­gio­na­len Sendern sind erfolgt. Auch die­je­ni­gen, die einen Migrationshintergrund haben, soll­ten auf­grund ihrer stän­di­gen Verbindungen zu ihrer ursprüng­li­chen Heimat in der Lage sein, sich über die Gefahr und Gefahrenabwehr zu infor­mie­ren. Außerdem gibt es im Land Ärzte und Personal im Gesundheitswesen, die in die­ser Hinsicht einen guten Job machen. Für mich klingt es nach Ausrede, wenn Leute behaup­ten, sie sei­en nicht rich­tig über die Wirkung der ver­schie­de­nen Impfstoffe infor­miert wor­den. Etwas mehr Sinn für Eigenverantwortung wäre nicht nur bei die­sem Thema nötig. Anstatt die­se Forderung zu erhe­ben, schie­ben man­che die Verantwortung allein dem Staat zu. 

Medien

Eine der wich­ti­gen Aufgaben der Medien besteht dar­in, gesell­schaft­li­che oder poli­ti­sche Missstände offen­zu­le­gen. Dass sich dies nicht aus­schließ­lich auf pure Information beschrän­ken lässt, ist ein­leuch­tend. Zu häu­fig emp­fin­de ich die Arbeit von Journalisten aller­dings als den Versuch, Politik zu machen. Journalisten füh­len sich beru­fen, wie Aktivisten zu reden und zu han­deln. Diese Eigenart ist nicht allein auf Boulevardmedien wie BILD etc. beschränkt. Auch die öffentlich-​rechtlichen Sender spie­len in die­ser Hinsicht oft­mals kei­ne gute Rolle. Dass ich dies haupt­säch­lich auf lin­ke Politikmagazine oder bestimm­te Sender (WDR) bezie­he, spricht dafür, dass die­je­ni­gen, die die­se Entwicklung pene­trant und laut­stark kri­ti­sie­ren, auch nicht ganz ver­kehrt lie­gen wer­den. Einseitige links-​grüne Positionen sind ein­deu­tig zu erken­nen. Dass die kon­kret behan­del­ten Punkte des­halb falsch sein müs­sen, ist damit aller­dings nicht gesagt. Trotzdem müs­sen wir sehen, dass die Medien oft genug Teil des Problems und sel­ten Teil einer Lösung sind. Es wäre etwas mehr Zurückhaltung wün­schens­wert. Solche Reportergrößen wie die kürz­lich ver­stor­be­nen Gerd Ruge und Peter Merseburger feh­len in die­sem Geschäft. Jedenfalls ver­mis­se ich sie schmerzlich. 

Selbst beim „Tatort” und ande­ren Krimiserien wird dem Publikum poli­ti­sche Korrektheit ver­mit­telt. Wenn das schon gemacht wird, könn­te das wenigs­tens etwas sub­ti­ler sein.

Migration

Wir schau­en auf die Vorgänge an den EU-​Außengrenzen und kon­zen­trie­ren unse­ren Zorn auf Lukaschenko (Belarus) und auf die pol­ni­sche oder unga­ri­sche Regierung. Wir möch­ten nicht dar­über nach­den­ken, ob die EU und ihre Mitgliedsländer ins­ge­samt nicht ein hohes Interesse dar­an haben, dass bei­spiels­wei­se an der kroa­ti­schen Grenze Pushbacks an der Tagesordnung sind und ob die Handlungsweise nicht sogar auf inof­fi­zi­el­len Absprachen beruht. Ich hal­te das jeden­falls nicht für aus­ge­schlos­sen. Und auch unse­re Bevölkerung ist mehr­heit­lich viel­leicht nicht damit ein­ver­stan­den, wie dort mit Menschen umge­gan­gen wird. Nur – lau­te Proteste hören wir nicht, weil die Abwehr von Flüchtlingen in dem Sinne funk­tio­niert, ohne dass wir uns für die eine oder ande­re Seite ent­schei­den müs­sen. In mei­nen Augen ist das ein schwe­res Versäumnis der euro­päi­schen und deut­schen Politik.

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Bei Markus Lanz war die­ser Tage eine jun­ge Frau zu Gast, die der dor­ti­gen Redaktion auf­ge­fal­len ist, weil sie wäh­rend einer Ratssitzung der Grünen durch eine Kritik an den Sondierungsgesprächen für die Ampel „auf­ge­fal­len” ist. Cansin Köktürk (Alter: Mitte zwan­zig) ist Sozialarbeiterin. 

Sie hielt auch ein flam­men­des Plädoyer für mehr sozia­le Gerechtigkeit. Mich hat ihr Idealismus impo­niert. Dazu zähl­te auch, wie sie sich für die Interessen von Migranten ein­ge­setzt hat. Sie fand oft die rich­ti­gen Worte, manch­mal lag sie IMHO dane­ben. Das pas­siert aller­dings im Eifer des Gefechtes schnell ein­mal. Dass sie in den deut­schen Twitter-​Trends am nächs­ten Tag zeit­wei­se auf Platz eins ran­gier­te, war ver­mut­lich pri­mär einer Bemerkung geschul­det. Sie beschrieb die Tatsache, dass bei der Bundestagswahl in der Gruppe der Jungwähler die Mehrheit FDP gewählt hat, als „Skandal”. Alles, was sie dar­über hin­aus in die­ser tol­len, lei­den­schaft­li­chen Art vor­ge­tra­gen hat­te, schien im Vergleich unwich­tig und wur­de schein­bar kaum wahrgenommen.

Arbeitswelt

Kürzlich erwähn­te der Vorstandschef von VW, Herbert Diess, dass allein in sei­nem Konzern bis zu 30.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz ver­lie­ren könn­ten. Das wur­de vom Aufsichtsrat und vom Betriebsrat ein­hel­lig zurück­ge­wie­sen. Die Nachricht fand in den Nachrichten eher wenig Widerhall, fand ich. Was der Umbau unse­rer Industriegesellschaft (Digitalisierung, KI, Elektromobilität, Energiewirtschaft) im Hinblick auf die Sicherheit von Arbeitsplätzen und über­haupt auf deren Anzahl anlangt, sind wir völ­lig im Unklaren. Wie mein­te Greta in ihrer oben erwähn­ten E‑Mail doch gleich? 

Wir brau­chen muti­ge, visio­nä­re Persönlichkeiten, die end­lich das Nötige tun, um uns vor dem Abgrund zu bewahren.

Ein Notruf

Ja, das gilt für Wirtschaftsbosse nicht weni­ger, für Politiker und für Medienleute eben­so. Es fehlt an Mut und Visionen. Das wür­de ich auch bezo­gen auf Deutschland so sehen. Es zieht aller­dings noch mehr run­ter, wenn man sich klar dar­über wird, dass es mit sol­chen Persönlichkeiten lei­der auf der gan­zen Welt nicht gut steht. Und so ist die­ses Zitat wohl auch zu lesen. Natürlich bezieht sich die­ser Wunsch auf die glo­ba­le Situation. 

Ich habe ges­tern einen recht lan­gen Artikel im Spiegel (💲 Bezahlschranke) gele­sen, der lei­der als Mutmacher so über­haupt nicht taugt. Titel: Raubbau für die Rettung des Planeten. Es geht dar­um, wie schi­zo­phren die Menschen han­deln, weil sie sich nicht ein­ge­ste­hen kön­nen, dass die Menschheit (unser Teil jeden­falls) die Zerstörung der eige­nen Lebensgrundlagen auf die­sem Planeten nur damit (viel­leicht) stop­pen kön­nen, in dem wir VERZICHTEN ler­nen! Das wie­der­um kann nur gelin­gen, wenn PolitikerInnen dazu in der Lage sind, uns struk­tu­rel­len Verzicht in einer Art und Weise abzu­ver­lan­gen, die vor allem per­sön­li­chen und sozia­len Überzeugungen folgt. Wie weit sind wir davon ent­fernt? Der erwähn­te Spiegel – Artikel zeigt gna­den­los auf, wel­che neu­en Baustellen und Zumutungen für unse­re Erde wir Menschen im Peto haben, um eine von vie­len als lebens­ge­fähr­lich erkann­te Wunde zu hei­len. Diese haben nur lei­der sehr viel von einer Chemotherapie, die wahr­lich schwer zu über­ste­hen ist und von der man über­haupt nicht weiß, ob sie unse­re Lebensfähigkeit erhal­ten kann.

Damit der rei­che Norden öko­lo­gisch kor­rekt leben kann, wird der arme Süden aus­ge­beu­tet: Konzerne zer­stö­ren gan­ze Landstriche, um Rohstoffe für Windräder und Solarzellen zu fördern.

Energiewende: Wie Bodenschätze für grü­ne Technologien aus­ge­beu­tet wer­den – DER SPIEGEL

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17 Gedanken zu „Der übelste Zeitgeist von allen“

  1. Ich grei­fe mal einen Punkt her­aus, der mir vor­ran­gig auf­ge­fal­len ist. Du schreibst: 

    Allen, die sich über die Impfung infor­mie­ren woll­ten, ste­hen die­se Informationen zur Verfügung. In allen Nachrichten wur­de berich­tet, vie­le Meldungen in regio­na­len und über­re­gio­na­len Sendern sind erfolgt.

    Natürlich hast du völ­lig recht damit, ich sehe das genau­so wie du. Trotzdem scheint mir, dass es falsch ist. Warum?

    Ich kom­me immer mehr zu der Überzeugung, das eine deut­li­che Mehrheit der Bürger unse­res Landes (egal, ob jung oder alt) nicht in der Lage ist, sich ohne gro­ße Mühe selbst und aus eige­nem Antrieb aus­rei­chend und dif­fe­ren­ziert über Zusammenhänge zu infor­mie­ren, deren Komplexität über drei Zeilen Twitter-​Gekrähe hinausreicht.

    Ich erfah­re immer wie­der, dass für erschre­ckend vie­le Menschen der Horizont des eige­nen Smartphones nicht über das Telefonieren, SMS, WhatsApp, Instagram und Facebook hin­aus­reicht. Sie sind nicht ein­mal in der Lage, einen bestimm­ten Ort in einer Stadt zu fin­den. Geschweige denn, via Webbrowser (was ist das?} irgend­et­was zu recherchieren.

    Ich fürch­te viel­mehr, als Wissen, das man zu Kenntnis zu neh­men bereit ist, wer­den ledig­lich Informationen aner­kannt, die einem genuss­fer­tig frei Haus gelie­fert wer­den von Instanzen, denen man zur gege­be­nen Zeit vertraut.
    Dabei wer­den aller­dings kon­se­quent alle Bestandteile aus­sor­tiert, die nicht dem eige­nen Horizont bzw. Weltbild ent­spre­chen. Wahrheit und Wirklichkeit fin­den ihre Grenze an der Innenhaut der eige­ne Daseinsblase.

  2. „Diese haben nur lei­der sehr viel von einer Chemotherapie, die wahr­lich schwer zu über­ste­hen ist und von der man über­haupt nicht weiß, ob sie unse­re Lebensfähigkeit erhal­ten kann.”

    Das sieht bei Bauchspeicheldrüsenkrebs eher schlecht aus. Den haben wir aber weltweit. 

    Verzicht klappt nicht mit unse­rem System. Andere Systeme sind zwar vor­stell­bar, sind aber nicht gewollt. Denn fast jeder will maxi­ma­len Luxus für sich.

    So eine wie Greta hät­ten wir vor 35 Jahren gebraucht, als es noch gegen FCKW (etc.) ging. Wäre die Bewegung seit damals aktiv, hät­ten wir gute Chancen gehabt an der Klimaproblematik noch eini­ges zum Guten zu drehen. 

    Bzgl. der Impfung muss ich aller­dings ent­schie­den widersprechen.
    Information & Propaganda gehen da Hand in Hand.
    Seit über einem Jahr weiß man, dass es eine ste­ri­le Impfung bei Corona genau­so wenig geben wird, wie bei der Grippe. 

    Prominentestes Beispiel ist dafür zur Zeit der säch­si­sche MP Kretschmer. Rein prak­tisch müss­te man sich also auch als Geimpfter immer wie­der testen. 

    Jetzt, wo die Tests jedoch nicht mehr kos­ten­frei sind und auch nicht mehr für den Einlass garan­tie­ren (2G), wird davon natür­lich kaum Gebrauch gemacht werden. 

    In Deutschland ist es offen­sicht­lich mal wie­der nur wich­tig, das pas­sen­de Zertifikat zur Hand zu haben. Wenn man sich mit JayJay sprit­zen lässt, braucht man auch nur ein mal dafür hin.

    Dafür hat man dann den Freibrief als Megaspreader aktiv wer­den zu dürfen.

  3. Das war mir vor­her klar. Der Lindner ist nicht doof (auch wenn er eine Politik ver­tritt, die ich nur zum Teil ver­ste­hen kann). 

    SPD und Grüne haben dem ent­we­der nix ent­ge­gen­set­zen kön­nen oder wol­len das schlicht nicht. Der Außenseiter bestimmt die Mehrheit. 

    Eigentlich soll­te mich das zumin­dest freu­en, da ich es so nicht ken­nen gelernt habe, aber in die­sem Fall über­wie­gen die schlech­ten Gefühle.

    Vom Klimagipfel ver­spre­che ich mir auch nix, doch hält er das Thema präsent.

    In Deutschland ist Klimapolitik Geschäftsmodell. Schau ein­fach nach den gan­zen IT-​Buden, die sich schon jetzt mit Klimaneutralzertifikaten schmü­cken. Es fehlt nur noch, dass Bitcoin jetzt als kli­ma­neu­tral und Bio hoch­ge­jazzt wird. Das ist defi­ni­tiv der fal­sche Weg.

  4. Ich war schon immer Außenseiter. Der Arsch mit dem kei­ner was zu tun haben woll­te. Ja. Daran bin ich natür­lich auch selbst schuld. Der „nor­ma­le” Weg war für mich nie denkbar.

  5. Klar. Ich bin mit 48 auch kein Jungspund mehr. Freundschaften pfle­gen ist so eine Sache. Das muss schon bei­der­sei­tig gewünscht sein.

  6. …in dem wir VERZICHTEN lernen!

    Harald Welzer nann­te eine ande­re Vokabel „Ausstieg”, die aber das­sel­be meint.
    Ausstieg aus Produktionsweisen und Konsum ect.
    Er führ­te dazu in sei­nem Buch als Beispiele eini­ge Personen auf, die in ihrem Leben aus per­sön­li­chen Vorhaben mit Verlust aus­ge­stie­gen sind. Weil sie erkann­ten, daß ihre Vorhaben zu nichts führen.

  7. Gerade ein auto­ri­tä­rer Staat unter­liegt dem Kapital. Die fran­zö­si­sche Revolution mahnt das an.

🌻 Freundlichkeit kostet nichts – bringt aber viel.

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