Glamourfaktor ist nicht bloß ein weißes Hochzeitskleid, sondern überraschender Weise immer noch die Kirche

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Die Hoch­zeit von Chris­ti­an Lind­ner und Fran­ca Leh­feldt hat uns viel zu kurz von den ech­ten Kri­sen abge­lenkt. Trotz­dem soll­ten wir dem Gla­mour­paar dank­bar sein für die will­kom­me­ne Abwechslung. 

Die­ser Fall bestand aus ver­schie­de­nen Kom­po­nen­ten, die jede für sich nicht das Zeug dazu hat­te, die erreg­te Öffent­lich­keit län­ger als 3 Tage zu beschäftigen. 

Jeden­falls folg­ten die ansons­ten für ihre Schnel­lig­keit bekann­ten aso­zia­len öffent­li­chen Urtei­le einem durch ana­lo­ge Recher­che lang­sam ange­füt­ter­ten Kenntnisstand.

  1. Hoch­zeit in Kam­pen auf Sylt in der Sansibar
  2. Auf Kos­ten der All­ge­mein­heit wird der Schutz der hoch­ran­gi­gen Polit­gäs­te sichergestellt
  3. Die Hoch­zeit des Gla­mour­paars fin­det in einer Kir­che statt und das, obwohl bei­de längst aus­ge­tre­ten sind. 

Bei Twit­ter schrieb Kachelm­ann: „Lie­ber nicht in der Kir­che sein, als falsch in der Kir­che sein.“ Hach, das war wit­zig. Lind­ners Kre­do von 2017 hallt nach. Dabei hat er die­sem längst abgeschworen. 

Sei­ne Par­tei wäre nicht Mit­glied der Ampel und lie­fe nach aktu­el­len Umfra­gen nicht Gefahr, bei den nächs­ten Wah­len auf Bun­des­ebe­ne erneut raus­zu­flie­gen. Aber man siehts an man­chem Bun­des­li­ga-Club. Man kann immer wie­der auf­stei­gen – selbst aus der 3. Liga.

Man­che plap­per­ten den Jour­na­lis­ten nach, dass die Hoch­zeit auf Sylt instinkt­los sei. So von wegen Infla­ti­on, Mie­ten und Gas­prei­sen. Da möch­ten man­che einem hart arbei­ten­den Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter also echt vor­schrei­ben, dass die­se Zeit nichts zum Hei­ra­ten wäre, weil Tei­le der Bevöl­ke­rung Panik schie­ben und man­che vor sich hin darben? 

Die Mit­glie­der der Bun­des­re­gie­rung müs­sen beschützt wer­den. Das ist jeden Tag der Fall. Ob sie sich nun zu Hau­se befin­den, auf Rei­sen oder auf der Hoch­zeit eines Minis­ter­kol­le­gen. Das kos­tet Geld. Man nennt so was in der Wirt­schaft, glau­be ich, Oppor­tu­ni­täts­kos­ten. Es sind Kos­ten, die immer da sind, die also nicht ent­fal­len, nur weil Lind­ner unver­hei­ra­tet geblie­ben wäre. Bis­te bereit, noch mal dar­über nach­zu­den­ken? I wo, bei Twit­ter kor­ri­giert nie einer sei­ne Meinung. 

Das ist dazu da, dass geschimpft wird und man sich empört und dann ist auch gleich wie­der Ruhe… In man­chen Medi­en befin­den die Jour­na­lis­ten, dass die Lind­ner Hoch­zeit eine Kli­schee­ka­no­ne sei. Rich­tig. Näm­lich eine sol­che, die eben­die­sen Medi­en einen wun­der­ba­ren Vor­wand lie­fer­ten, auf Poli­ti­ker­krei­se zu schimp­fen und ordent­lich Dreck auszukübeln. 

Mich als Mit­glied der katho­li­schen Kir­che, das gar nicht weiß, wes­halb es nicht wie die meis­ten mei­ner Fami­lie, Freun­den und Bekann­ten die­se längst ver­las­sen hat, stört es aus Grün­den schon, dass eine Kir­che ihr Haus für die­sen Scha­ber­nack zur Ver­fü­gung gestellt hat. Mich erin­ner­te das an eine lie­be Kol­le­gin, die mich vor 40 Jah­ren dafür kri­ti­sier­te, immer noch Mit­glied in die­sem Ver­ein zu sein. Sie lern­te bald danach einen Mann ken­nen, trat wie­der in die Kir­che ein, um in Weiß hei­ra­ten zu kön­nen. Das erin­ner­te mich an das Thea­ter, das Lind­ner und Gat­tin auf Sylt abge­zo­gen haben. 

Der Arti­kel ist ver­däch­tig lang gewor­den. Eigent­lich hät­te ich die Hoch­zeit in einem Satz abhan­deln wollen. 

Die Lind­ners sol­len das so machen, wie sie den­ken. Die Ver­ant­wor­tung für das Thea­ter rund um die­se Hoch­zeit liegt bei den Medi­en und denen, die sich bei Twit­ter aus einem der drei genann­ten Punk­te in die Front­li­nie zwi­schen Volk und Poli­tik gewor­fen haben. 

Mei­ne bes­ten Glück­wün­sche gehen an das Brautpaar. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Kirche Lindner

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