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Benötigen die Menschen in Gaza eine Pause oder eher Pausen?

Die EU kann nur ver­lie­ren. Das poli­ti­sche Personal ist eitel, unfä­hig und ver­ur­sacht durch sei­ne elen­de Politik eine Größenordnung von poli­ti­schem Frust, dass es kaum noch aus­zu­hal­ten ist. Deutschland soll­te Konsequenzen ziehen.

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Ich habe einen Sinn für Politik. Sie inter­es­siert mich. Und zwar auch, weil ich davon über­zeugt bin, dass ein stän­di­ger Interessenausgleich für moder­ne Gesellschaften ele­men­tar ist. Wenn der Eindruck ent­steht, dass Diskussionen aus Eitelkeit geführt wer­den, ver­lie­re ich mein Vertrauen in die han­deln­den Personen.

Umso mehr könn­te in die­sen unru­hi­gen und als bedroh­lich emp­fun­de­nen Zeiten ein Bündnis über Nationalgrenzen hin­aus von beson­de­rer Bedeutung sein. Im posi­ti­ven Sinne. Dass dies nicht der Fall ist, frus­triert mich.

Was die EU-​Verantwortlichen im Rat und der Kommission wie­der und wie­der machen (Ungarn, Polen) jetzt auch im Hinblick auf die Eskalation im Nahen Osten voll­füh­ren, ist nicht das, was ich mir als Ausdruck einer Bündnispolitik vor­stel­le. Politik ist oft auch Streit um Kompromissfindungen. Man sucht den bes­ten Weg. 

Dass Streit gera­de in unse­rem Land nicht gera­de popu­lär ist, wis­sen wir. Wir haben es lie­ber gern kusche­lig und ruhig. Deshalb haben es die Populisten leicht, wenn sie unse­re poli­ti­schen Eliten (wer ist das eigent­lich genau?) her­un­ter­ma­chen. Das gilt für die Chrupallas eben­so wie für die Wagenknechts unse­res Landes, ja ver­mut­lich auch für die radi­ka­len Entsprechungen in ande­ren Ländern.

Das eins­ti­ge Friedensprojekt EU wur­de IMHO längst ad absur­dum geführt. Ich fin­de, Politiker wie Victor Orbán oder Mateusz Morawiecki haben die EU der Lächerlichkeit preis­ge­ge­ben. Mit unse­ren viel­leicht zu häu­fig beton­ten Werten haben die­se Menschen nichts am Hut. Umso mehr mit ihren hei­mi­schen Agenden und ihrem Verhalten. Sie kön­nen nicht ein­ge­bun­den wer­den in die Gemeinschaft und ver­fol­gen häu­fig ande­re Ziele, als die, die Grundlage für alles sind. Solche Tatbestände wir­ken in 27 Mitgliedsstaaten mit ca. 450 Mio. Menschen. Sie wir­ken in unse­ren stark medi­al beein­fluss­ten Gesellschaften. 

Der Eindruck der Zerrissenheit und der Ohnmacht lässt sich kaum mehr übertünchen. 

Dass sich erwach­se­ne Menschen über ein Wort in einer Abschlusserklärung zum Krieg Israels gegen die Hamas über Stunden unei­nig blei­ben, weil sie kei­ne Verständigung dar­über fin­den, ob dar­in von „Pause“ oder „Pausen“ die Rede ist, ist ein ernüch­tern­der, bit­te­rer Beweis für eine gro­tes­ke Verantwortungslosigkeit. Es zeigt die Lage der EU, die von der Erneuerung wei­ter denn je ent­fernt ist. Wir erin­nern uns an die voll­mun­di­gen Versprechungen füh­ren­der Politiker nach dem Brexit-​Entscheid. Nichts ist geschehen!

Dass sich Kommissionspräsidentin von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel öffent­lich bekrie­gen, kann bei die­sem ohne­hin so kom­pli­zier­ten Konstrukt nur schäd­lich sein. Ich tip­pe auf Auswüchse typi­scher Eitelkeiten in sol­chen Kreisen.

Ich ver­lie­re mein Vertrauen in eine Lösungskompetenz der EU-​Führungsebene. Das hat nicht nur mit dem Personal zu tun. Bald wer­den wir gemein­sam erken­nen, dass die EU-​Asylreform nichts ändert. Die Maßnahmen der Regierung wer­den inner­halb Deutschlands trotz einer viel­leicht poli­tisch gese­hen posi­ti­ven Signalwirkung, eben­falls wir­kungs­los verpuffen. 

Viele Bürger dürf­ten raten, die­sen Verein auf­zu­lö­sen und in Erwägung zu zie­hen, etwas Neues zu begin­nen. Die Statuten soll­ten nicht mehr das Ziel ent­hal­ten, wich­ti­ge Entscheidungen nur ein­stim­mig zu fäl­len. Entweder es gel­ten demo­kra­ti­sche Grundsätze oder man lässt es. Je mehr Mitgliedsstaaten, das ist eine Binse, des­to mehr Unbeweglichkeit auf­grund erfor­der­li­cher ein­stim­mi­ger Beschlüsse. Nur sol­che wie Orban oder Morawiecki konn­ten davon profitieren.


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8 Gedanken zu „Benötigen die Menschen in Gaza eine Pause oder eher Pausen?“

  1. Als Wirtschaftskonstrukt ist die EU nicht als Lösungskompetenz bekannt. Siehe auch Butterberge.

  2. Ach schön, ich bin nicht der ein­zi­ge, der Überlegungen anstellt, ob es nicht wün­schens­wert wäre, eine ganz neue Idee von EU auf­zu­bau­en, um aus die­ser tota­len Sackgasse herauszukommen.

    Kleiner, über­schau­ba­rer, ein­fa­cher struk­tu­riert, mit weni­ger und klei­ne­ren Institutionen. Zweckgerichtet straff dort, wo man so etwas braucht. Vor allem nach außen. Locker orga­ni­siert dort, wo mehr nicht nötig ist.

    Meinetwegen mit Anteilen direk­ter Demokratie, ist alles dis­ku­tier­bar. Auch Statuten, die das Aufkommen jeg­li­cher Despoten-​Kasperles nebst ihrer auto­kra­ti­schen Begehrlichkeiten kom­plett ausschließt. 

    Schön wär’s…

  3. Nun bei den eta­blier­ten Parteien sind kei­ne Strukturreformen zu erwar­ten. Unabhängig von der Führung. Von den ande­ren aller­dings auch nicht.

🫶 Freundlichkeit ist Revolution im Kleinen.

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