Free Speech in der Moderationsschleife

Zucker­bergs Plä­ne zur Dere­gu­lie­rung sei­ner Platt­for­men wer­fen die Fra­ge auf, wie Mei­nungs­frei­heit und Viel­falt im digi­ta­len Zeit­al­ter bewahrt wer­den können.

3 Minute/n


Merken

2

Auf den ers­ten Blick wir­ken Zucker­bergs „Ein­sich­ten“ kuri­os und oppor­tu­nis­tisch. Er will sei­ne Platt­for­men (Face­book, Insta­gram und Thread) dere­gu­lie­ren. Er möch­te nicht, dass sich eine Vor­macht des woken Teils der Com­mu­ni­ty eta­bliert. Dass dies aus­ge­rech­net nach einem Tref­fen mit Elon Musk und Donald Trump geschieht, ist ein mehr als deut­li­cher Hinweis.

Keine Aufsicht in asozialen Medien?

In Euro­pa wird Zucker­berg die­se Neue­rung noch nicht voll­zie­hen. Fürch­tet er etwa Krach mit Ursu­la von der Ley­en? In den USA will man die Domi­nanz der Alt­me­di­en und der besag­ten lin­ken Com­mu­ni­ty bre­chen. „Es ist an der Zeit, bei der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung zu unse­ren Wur­zeln zurückzukehren.“ 

Für mich klingt das eigent­lich ver­nünf­tig, falls es je Ein­schrän­kun­gen der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung gege­ben haben soll­te. Die­se Dis­kus­si­on wird über­la­gert vom Streit über Can­cel Cul­tu­re und dar­über, ob die eher von links oder rechts aus­geht. Wenn ich den deut­schen Streit über die Neu­be­set­zung der Mode­ra­ti­on von TTT in der ARD als jüngs­tes Bei­spiel die­ser Ent­wick­lung her­aus­pi­cke, weiß ich, wo die Geg­ner der Mei­nungs­frei­heit zu suchen sind. Die Art und Wei­se der Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Paläs­ti­na Pro­tes­te an unse­ren Unis passt dazu.

Linke Mediendominanz /​Altmedien

Man­che sagen, die lin­ke Medi­en­do­mi­nanz sei an ihr Ende gekom­men. Die Zeit kon­ser­va­ti­ver Sicht­wei­sen und deren Vor­herr­schaft habe nun Vor­rang. Appel­le, Mei­nungs­an­stö­ße, vor allem jedoch der Aus­gang der nach­fol­gen­den Debat­ten in der Öffent­lich­keit schei­nen das zu bestätigen.

In Deutsch­land tei­len sich meh­re­re Insti­tu­tio­nen die Ver­ant­wor­tung für die Über­wa­chung von Online-Inhal­ten. Neben der EU-Kom­mis­si­on und der Bun­des­netz­agen­tur spie­len vor allem die Lan­des­me­di­en­an­stal­ten eine wich­ti­ge Rol­le. Es ist unwahr­schein­lich, dass Deutsch­land dem US-Bei­spiel folgt und die Regu­lie­rung von Online-Platt­for­men lockert. Eva Fle­cken, die Vor­sit­zen­de der Direk­to­ren­kon­fe­renz der Lan­des­me­di­en­an­stal­ten, betont, dass eine sol­che Dere­gu­lie­rung hier­zu­lan­de recht­lich gar nicht mög­lich sei. 

Nimmt Hassrede und Desinformation zu?

Gleich­zei­tig räum­te sie ein, dass Regu­lie­rung allein nicht aus­reicht, um die Her­aus­for­de­run­gen im Umgang mit Online-Inhal­ten zu bewäl­ti­gen. Es brau­che wei­te­re Maß­nah­men und Stra­te­gien, um ins­be­son­de­re Hass­re­de, Des­in­for­ma­ti­on und ande­re pro­ble­ma­ti­sche Inhal­te effek­tiv zu bekämpfen. 

Mich erin­nert die Aus­sa­ge von Frau Prof. Dr. Fle­cken an ande­re Dis­kus­sio­nen. Etwa die über grund­ge­setz­lich ver­brief­te Rege­lun­gen. Natür­lich las­sen sich sol­che Regeln und Geset­ze ändern. Dazu braucht es „ledig­lich“ die erfor­der­li­chen poli­ti­schen Mehr­hei­ten. Wer sagt, dass es die nicht geben kön­ne? Also!

Vielfalt

Ich hal­te es für falsch, dass durch Regu­lie­run­gen die Viel­falt nicht beein­träch­tigt wer­de. Das bedeu­tet aller­dings trotz­dem nicht, dass ich mit all dem Schmutz, der uns heu­te u.a. auf Platt­for­men wie Trumps „X“ begeg­net, leben möch­te. Wie das aber ande­rer­seits in der Pra­xis läuft, ist auch nicht meins. 

Der Stern hat die Behand­lung der TTT-Mode­ra­ti­ons­neu­be­set­zung kri­tisch kom­men­tiert. Ich erach­te das für ein aktu­el­les und gutes Bei­spiel dafür, wie Viel­falt (viel­leicht von bestimm­ten Leu­ten offen­sicht­lich uner­wünsch­te), ein­ge­schränkt wird. 

Viel­leicht müs­sen Regu­lie­run­gen sein. Wenn jedoch erkenn­bar wird, dass eine woke Ideo­lo­gie, die sich auch bei uns nicht gera­de bes­ter Zustim­mungs­wer­te erfreut, zum domi­nie­ren­den Ein­fluss­fak­tor wird, ist das eine Ent­wick­lung, die man kri­tisch sehen kann. 

Medienkompetenz reicht nicht

Wahr­schein­lich wür­de ich Mari­na Weis­band fehl­in­ter­pre­tie­ren. Sie ist ver­mut­lich nicht gegen Regu­lie­rung der aso­zia­len Medi­en. Aber sie hat einen Ansatz for­mu­liert, der mich, seit ich ihr Video erst­mals ange­se­hen habe, wie­der und wie­der beschäf­tigt. Viel­leicht kön­nen Sie ihrer The­se ja auch etwas abgewinnen?

Hier kli­cken, um den Inhalt von You­Tube anzuzeigen. 
Erfah­re mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von You­Tube.

Wir müs­sen halt noch viel ler­nen. Auch bezüg­lich des Umgan­ges mit den aso­zia­len Medien. 

Diesen Beitrag teilen:
0CDD5CFF 182F 485A 82C6 412F91E492D0
Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Meinungsfreiheit Trump

Quelle Featured-Image: a modern minimalist design with a split UNJKamo1Tu...

Letztes Update:

Anzahl Wörter im Beitrag: 595
Aufgerufen gesamt: 95 mal
Aufgerufen letzte 7 Tage: 12 mal
Aufgerufen heute: 2 mal

2 Gedanken zu „Free Speech in der Moderationsschleife“

  1. Juri Nello 470 11. Januar 2025 um 03:10

    Gùns­ti­ges Shop­ping gepaart mit Glücks­spiel erset­zen alles.

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
0
Share to...
Your Mastodon Instance