Künftige Zumutungen und die Wahlversprechen der Parteien

Die Politik scheut sich vor Zumutungen, obwohl Bürger 2025 zum Beispiel mit massiven Preiserhöhungen konfrontiert werden.
Horst Schulte

3 Minuten Lesezeit

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Wenn sich Medick vom „Stern“ bei sonntäglichen Plausch bei Miosga darüber aufregt, dass Politik uns nichts zumutet und sich stattdessen auf leere Worthülsen bzw. Versprechungen zurückzieht (Wahlprogramme), entspricht das auch nicht ganz den Tatsachen.

Hier ist die bereinigte Tabelle mit den Preiserhöhungen für 2025 im Vergleich zu 2024:

BereichErwartete PreiserhöhungGründe
PflegeversicherungBeitragserhöhung angekündigt (genaue Zahlen noch nicht bekannt)Finanzielle Engpässe, drohende Zahlungsunfähigkeit der Versicherung
Gesetzliche KrankenversicherungZusatzbeitrag steigt um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 %, Rekordhoch von 17,1 %Gestiegene Kosten im Gesundheitswesen, insbesondere in Krankenhäusern
Private KrankenversicherungDurchschnittlich +18 %, einige Tarife über +30 %Kostensteigerungen im Gesundheitswesen
Kfz-VersicherungHaftpflicht: +23 %, Teilkasko: +22 %, Vollkasko: +25 %Gestiegene Kosten für Ersatzteile und Werkstattdienstleistungen
DeutschlandticketPreiserhöhung von 49 € auf 58 € pro MonatNotwendige Finanzierung des Angebots
Energiepreise (CO₂)CO₂-Preis steigt von 45 € auf 55 € pro Tonne; Stromumlagen erhöhen sichKlimaschutzmaßnahmen und gestiegene Umlagen
Benzin und DieselBenzin: +15,7 Cent/Liter, Diesel: +17,3 Cent/LiterErhöhung des CO₂-Preises
GaspreiseAnstieg um rund 27 %Höhere Netzentgelte und Energiepreise
PostdienstleistungenStandardbrief: +10 Cent (auf 95 Cent), Postkarte: +25 Cent (auf 95 Cent)Gestiegene Betriebskosten
PersonalausweisGeplante Preiserhöhung um ca. 50 %Neue Zustellungsmodalitäten
Müll- und AbwassergebührenRegionale Erhöhungen möglich (variabel)Steigende Entsorgungskosten und Investitionen in Infrastruktur

Oder sind das etwa keine Zumutungen? Also, mir sind das durchaus genug Zumutungen! Ich wäre mit weniger zufrieden gewesen.

Trotzdem klatschen die Leute, wenn Stern-Reporter Medick von den schlimmen Zuständen auf der Welt redet und die brenzlige Lage mit den Aussagen in Wahlprogrammen der hiesigen Parteien abgleicht.

Ich möchte gern einmal sehen, wie reagiert würde, wenn alle Parteien (AfD und BSW, die für sich eine Zumutung darstellen, weil sie nichts anderes können und tun, als negative Stimmung erzeugen) nur noch den Weltuntergang beschrieben. Dann allerdings müssten sie auch auf ihre Verantwortung zu sprechen kommen. Etwa so, wie die Union dies zu handhaben pflegt, wenn sie sich nicht an die eigene Nase fasst, sondern für alles die Ampel verantwortlich macht. Dabei könnte jeder wissen, wie insbesondere wirtschaftliche Entwicklungen über viele Jahre stattfinden. Jedenfalls über einen längeren Zeitraum als die drei Jahre, die die Ampel Zeit hatte, das alles hinter der Union wegzuräumen. Nun – hat nicht geklappt. Krönchen richten und weiter gehts? Aber das wäre natürlich nicht typisch Deutsch. Wir jammern lieber und verurteilen die Schuldigen.

Das ist doof. Was tut man also? Man beschreibt die Zukunft, in dem man zunächst einmal feststellt, wie blöd die anderen sind und wie toll die eigenen „Ideen“ sind.

Und der Medick schwätzt derweil von Zumutungen, von denen – wenn wir ganz ehrlich sind – doch nicht wirklich einer etwas hören möchte. Auch nicht im Wahlkampf. Besser: Besonders nicht im Wahlkampf.

Schön wäre, wenn Politiker innerhalb einer Legislaturperiode die gelegentlich einmal über den Tellerrand hinausschauen und Politik machen würden, die durchaus die eine oder andere Zumutung (für alle) beinhalten könnte.

Das mit der demografischen Entwicklung wussten wir seit Anfang der 70-er Jahre (Biedenkopf) und wie es mit dem Klimawandel ist, hat uns – auch in den 70-ern – schon Hoimar von Ditfurth näher gebracht. 50 Jahre + liegt das zurück. Solche Zumutungen möchte keiner hören und wie die Leute darauf reagieren, zeigt auch das Heizungsgesetz, nicht wahr?

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Politik

Politik und Verantwortung, Preiserhöhungen 2025, Wahlkampf und Realität

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