Künftige Zumutungen und die Wahlversprechen der Parteien

Die Poli­tik scheut sich vor Zumu­tun­gen, obwohl Bür­ger 2025 zum Bei­spiel mit mas­si­ven Preis­er­hö­hun­gen kon­fron­tiert werden.

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Wenn sich Medick vom „Stern“ bei sonn­täg­li­chen Plausch bei Mios­ga dar­über auf­regt, dass Poli­tik uns nichts zumu­tet und sich statt­des­sen auf lee­re Wort­hül­sen bzw. Ver­spre­chun­gen zurück­zieht (Wahl­pro­gram­me), ent­spricht das auch nicht ganz den Tatsachen.

Hier ist die berei­nig­te Tabel­le mit den Preis­er­hö­hun­gen für 2025 im Ver­gleich zu 2024:

BereichErwar­te­te Preis­er­hö­hungGrün­de
Pfle­ge­ver­si­che­rungBei­trags­er­hö­hung ange­kün­digt (genaue Zah­len noch nicht bekannt)Finan­zi­el­le Eng­päs­se, dro­hen­de Zah­lungs­un­fä­hig­keit der Versicherung
Gesetz­li­che KrankenversicherungZusatz­bei­trag steigt um 0,8 Pro­zent­punk­te auf 2,5 %, Rekord­hoch von 17,1 %Gestie­ge­ne Kos­ten im Gesund­heits­we­sen, ins­be­son­de­re in Krankenhäusern
Pri­va­te KrankenversicherungDurch­schnitt­lich +18 %, eini­ge Tari­fe über +30 %Kos­ten­stei­ge­run­gen im Gesundheitswesen
Kfz-Ver­si­che­rungHaft­pflicht: +23 %, Teil­kas­ko: +22 %, Voll­kas­ko: +25 %Gestie­ge­ne Kos­ten für Ersatz­tei­le und Werkstattdienstleistungen
Deutsch­land­ti­cketPreis­er­hö­hung von 49 € auf 58 € pro MonatNot­wen­di­ge Finan­zie­rung des Angebots
Ener­gie­prei­se (CO₂)CO₂-Preis steigt von 45 € auf 55 € pro Ton­ne; Strom­um­la­gen erhö­hen sichKli­ma­schutz­maß­nah­men und gestie­ge­ne Umlagen
Ben­zin und DieselBen­zin: +15,7 Cent/​Liter, Die­sel: +17,3 Cent/​LiterErhö­hung des CO₂-Preises
Gas­prei­seAnstieg um rund 27 %Höhe­re Netz­ent­gel­te und Energiepreise
Post­dienst­leis­tun­genStan­dard­brief: +10 Cent (auf 95 Cent), Post­kar­te: +25 Cent (auf 95 Cent)Gestie­ge­ne Betriebskosten
Per­so­nal­aus­weisGeplan­te Preis­er­hö­hung um ca. 50 %Neue Zustel­lungs­mo­da­li­tä­ten
Müll- und AbwassergebührenRegio­na­le Erhö­hun­gen mög­lich (varia­bel)Stei­gen­de Ent­sor­gungs­kos­ten und Inves­ti­tio­nen in Infrastruktur

Oder sind das etwa kei­ne Zumu­tun­gen? Also, mir sind das durch­aus genug Zumu­tun­gen! Ich wäre mit weni­ger zufrie­den gewesen.

Trotz­dem klat­schen die Leu­te, wenn Stern-Repor­ter Medick von den schlim­men Zustän­den auf der Welt redet und die brenz­li­ge Lage mit den Aus­sa­gen in Wahl­pro­gram­men der hie­si­gen Par­tei­en abgleicht. 

Ich möch­te gern ein­mal sehen, wie reagiert wür­de, wenn alle Par­tei­en (AfD und BSW, die für sich eine Zumu­tung dar­stel­len, weil sie nichts ande­res kön­nen und tun, als nega­ti­ve Stim­mung erzeu­gen) nur noch den Welt­un­ter­gang beschrie­ben. Dann aller­dings müss­ten sie auch auf ihre Ver­ant­wor­tung zu spre­chen kom­men. Etwa so, wie die Uni­on dies zu hand­ha­ben pflegt, wenn sie sich nicht an die eige­ne Nase fasst, son­dern für alles die Ampel ver­ant­wort­lich macht. Dabei könn­te jeder wis­sen, wie ins­be­son­de­re wirt­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen über vie­le Jah­re statt­fin­den. Jeden­falls über einen län­ge­ren Zeit­raum als die drei Jah­re, die die Ampel Zeit hat­te, das alles hin­ter der Uni­on weg­zu­räu­men. Nun – hat nicht geklappt. Krön­chen rich­ten und wei­ter gehts? Aber das wäre natür­lich nicht typisch Deutsch. Wir jam­mern lie­ber und ver­ur­tei­len die Schuldigen.

Das ist doof. Was tut man also? Man beschreibt die Zukunft, in dem man zunächst ein­mal fest­stellt, wie blöd die ande­ren sind und wie toll die eige­nen „Ideen“ sind. 

Und der Medick schwätzt der­weil von Zumu­tun­gen, von denen – wenn wir ganz ehr­lich sind – doch nicht wirk­lich einer etwas hören möch­te. Auch nicht im Wahl­kampf. Bes­ser: Beson­ders nicht im Wahlkampf.

Schön wäre, wenn Poli­ti­ker inner­halb einer Legis­la­tur­pe­ri­ode die gele­gent­lich ein­mal über den Tel­ler­rand hin­aus­schau­en und Poli­tik machen wür­den, die durch­aus die eine oder ande­re Zumu­tung (für alle) beinhal­ten könnte. 

Das mit der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung wuss­ten wir seit Anfang der 70-er Jah­re (Bie­den­kopf) und wie es mit dem Kli­ma­wan­del ist, hat uns – auch in den 70-ern – schon Hoimar von Dit­furth näher gebracht. 50 Jah­re + liegt das zurück. Sol­che Zumu­tun­gen möch­te kei­ner hören und wie die Leu­te dar­auf reagie­ren, zeigt auch das Hei­zungs­ge­setz, nicht wahr?

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Wahlkampf

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2 Gedanken zu „Künftige Zumutungen und die Wahlversprechen der Parteien“

  1. _Su 14. Januar 2025 um 15:38

    Gefühlt wird jähr­lich sehr viel/​alles teurer

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