a 3d render of a minimalist modern compo g9YztT8ARFaHOkac0kyy9g Xp qo1xhTtCrXy6mqtoh4g (1)
a 3d render of a minimalist modern compo g9YztT8ARFaHOkac0kyy9g Xp qo1xhTtCrXy6mqtoh4g (1)

Europa unter Trump: Zwischen Autonomie und Ohnmacht

Die EU sucht nach Strategien, um unter Trump unab­hän­gi­ger zu wer­den – doch zwi­schen Wunsch und Realität klafft die­se rie­si­ge Lücke.

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> Keine Kommentare

Nach dem »ful­mi­nan­ten« Start Trumps stellt sich nur eine Frage: Halten wir das vier Jahre durch? Diesen Grad an Abscheu und Empörung wird kaum jemand unbe­scha­det durch­hal­ten. Statt uns also bei jeder neu­en Sauerei von POTUS und sei­nen Unterstützern in neu­en Wortfindungen der belei­di­gen­den Art zu üben, und PmurT unse­rer tiefs­ten Ablehnung zu ver­si­chern, soll­ten wir – wie heißt das gleich auf Neudeutsch? – das »Doing« in den Vordergrund stel­len. Dass die Frage an die EU und Europa ins­ge­samt geht, soll­te dabei klar sein. Übrigens, sogar der AfD. Die sind bekannt­lich ja voll bei ihrem PmurT und Bro Elon Musk. Was wol­len wir Deutsche allein gegen die­se rote Phalanx der Amis wohl für Chancen haben?

Drumpf, Trumplethinskin, Agent Orange, Cheeto-​in-​Chief, Tangerine Tyrant, The Donald, Mango Mussolini, Covfefe King, Bronzer Benito, Tiny Hands Tyrant, Trumpelstiltskin, Commander-​in-​Tweet, Bunker Boy, Impeached Peach, Golf Cart Caesar, Don the Con, Spraytan Stalin

Hoffentlich wanzt sich die Union nach ihrem Wahlsieg in zwei Wochen nicht eben­so unge­niert an PmurT her­an, wie das die Tech-​Chefs in den USA und reich­lich ande­re Wirtschaftsgrößen in ekel­haft oppor­tu­nis­ti­scher Weise vor­ex­er­ziert haben! Na, ich erin­ne­re mich an den Ex-​Chef von Siemens, Joe Kaeser, der dies­be­züg­lich kei­ne rühm­li­che Ausnahme darstellte.

Herausforderungen kennen und annehmen

Angesichts der poten­zi­el­len Herausforderungen durch eine erneu­te Präsidentschaft von Donald Trump haben euro­päi­sche Entscheidungsträger ver­schie­de­ne Strategien ent­wi­ckelt, um den Einfluss der USA zu redu­zie­ren und die eige­ne Souveränität zu stärken. 

Hier sind eini­ge der vor­ge­schla­ge­nen Maßnahmen. Ich hof­fe, dass die Politiker der EU die Bereitschaft und den Willen haben, jetzt end­lich die rich­ti­gen Schritte mit Vollgas in Angriff zu neh­men. Deutschland fällt einst­wei­len aus, weil der Wahlkampf und die fol­gen­den Koalitionsverhandlungen vor­aus­sicht­lich noch eini­ge Zeit in Anspruch neh­men werden.

Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit:

Die EU plant, ihre Verteidigungsausgaben zu erhö­hen und die mili­tä­ri­sche Zusammenarbeit zu inten­si­vie­ren, um weni­ger abhän­gig von den USA zu sein. Dies umfasst den Aufbau einer eigen­stän­di­gen euro­päi­schen Verteidigungsindustrie und die Verbesserung der stra­te­gi­schen Autonomie. 

Vorbereitung auf Handelskonflikte:

Um mög­li­chen pro­tek­tio­nis­ti­schen Maßnahmen der USA ent­ge­gen­zu­wir­ken, berei­tet die EU geziel­te Gegenmaßnahmen vor. Dazu gehört die Implementierung von Zöllen auf US-​Produkte, ins­be­son­de­re in poli­tisch sen­si­blen Bereichen, um unfai­re Handelspraktiken zu adressieren. 

Diversifizierung der Energiequellen:

Die EU strebt an, ihre Energieabhängigkeit von den USA zu redu­zie­ren, indem sie ver­mehrt auf erneu­er­ba­re Energien setzt und alter­na­ti­ve Lieferanten für fos­si­le Brennstoffe sucht. Dies soll die Resilienz gegen­über mög­li­chen Schwankungen in der US-​Energiepolitik erhöhen. 

Förderung wirtschaftlicher Resilienz:

Durch den Ausbau der eige­nen Kapitalmärkte und die Unterstützung von Technologie-​Start-​ups möch­te Europa wirt­schaft­lich unab­hän­gi­ger wer­den und den Abfluss von Talenten in die USA ver­hin­dern. Zudem sol­len Investitionen in grü­ne Infrastruktur und euro­päi­sche Raumfahrtkapazitäten die tech­no­lo­gi­sche Souveränität stärken. 

Einheitliche Außenpolitik gegenüber China:

Angesichts des wach­sen­den Einflusses Chinas und der unter­schied­li­chen Interessen der EU-​Mitgliedstaaten ist eine koor­di­nier­te euro­päi­sche Strategie erfor­der­lich. Dies beinhal­tet die Festlegung gemein­sa­mer Positionen in Handelsfragen und die Vermeidung von Spaltungen inner­halb der EU, die durch exter­ne Akteure aus­ge­nutzt wer­den könnten. 

Diese Maßnahmen zie­len dar­auf ab, Europas Unabhängigkeit zu stär­ken und die eige­ne Handlungsfähigkeit in einer sich wan­deln­den geo­po­li­ti­schen Landschaft zu sichern.

An der einen oder ande­ren Stelle ist Skepsis sicher ange­bracht. Was die EU bis­her näm­lich nicht geschafft hat, wer­den die zustän­di­gen EU-​Politiker und die natio­na­len Regierungschefs nun, nach­dem PmurT an der Macht ist, kaum abge­stimmt hin­be­kom­men. Ich sage nur Meloni, Kickl oder Orban. Hätte die EU die immer wie­der ange­kün­dig­ten Reformen tat­säch­lich durch­ge­führt, wären wir die­sen Leuten nicht in die­ser Art und Weise »aus­ge­lie­fert«. Ich muss in die­sem Zusammenhang immer an die Sorbonne-​Rede von Emmanuel Macron den­ken. Die Antwort Merkels kam nicht nur spät, son­dern war zudem sehr vage. Nach vorn gebracht wur­de lei­der nichts.

Autonomie-​Simulation

Während in Washington der gol­de­ne Vorhang für die zwei­te Staffel von „Make America Great Again“ fällt, sitzt Europa wie ein ner­vö­ser Schüler vor der Mathearbeit: Man wuss­te, dass es pas­sie­ren könn­te, aber so rich­tig vor­be­rei­tet hat man sich doch nicht.

Die EU-​Kommission ruft zur Krisensitzung. „Wir müs­sen unab­hän­gig von den USA wer­den!“, ruft jemand vol­ler Pathos. Alle nicken eif­rig, wäh­rend sie in ihren iPhones nach­se­hen, wann die nächs­te NATO-​Gipfelpause für einen Espresso kommt.

EU-​Autonomie-​Offensive in meh­re­ren Schritten

• Die „Europäische Armee“ wird mal wie­der erwähnt, aber nur so lan­ge, bis jemand fragt, wer eigent­lich Kommandant sein soll. Am Ende bleibt es beim Vorschlag, ein neu­es Logo für Frontex zu designen.

• Ein stra­te­gi­scher Handelsplan soll Europa vor den Launen des nächs­ten US-​Präsidenten schüt­zen – also, falls man sich vor­her nicht schon in 27 natio­na­le Einzelmeinungen auf­ge­spal­ten hat.

• Und dann die gro­ße Alternative zum Dollar! „Lasst uns den Euro stär­ken!“ – „Ja! Aber nicht zu sehr, sonst lei­den die Exporte.“ Also doch lie­ber wei­ter beten, dass der US-​Finanzminister nicht auf die Idee kommt, Europa als „Währungsmanipulator“ zu brandmarken.

Schließlich eini­gen sich alle auf eine Lösung: Man wird sehr besorgt sein, sich gegen­sei­tig bekräf­ti­gen, dass „Europa zusam­men­hält“, und dar­auf hof­fen, dass Trump sich in einem Tweet über Frankreichs Weinsteuer so auf­regt, dass er den Rest des Kontinents vergisst.


Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


🌈 Gemeinsam ist schöner als allein.

Entdecke mehr von Horst Schulte

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Your Mastodon Instance