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Wenn der Hass zu laut wird: Warum Kevin Kühnert ging

Kevin Kühnert verlässt aus Angst um Leib und Leben die Politik – ein bitteres Signal für unsere Demokratie und ihre Verteidiger.

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Heute kommt raus, weshalb Kevin Kühnert sein Amt als Generalsekretär der SPD und sein Bundestagsmandat niedergelegt hat. Er fühlte sich bedroht an Leib und Leben. Diese Bedrohung ging von Coronaleugnern und Neonazis aus.

„Irgendwann ist mir klar geworden: Wenn ich in Ruhe gelassen werden will, muss ich dahin, wo gar keine Menschen sind“, sagte der 35 Jahre alte Politiker. Er habe den Glauben daran verloren, gegen den Hass ankämpfen zu können, der vor allem auf Social Media verbreitet werde. „Vielleicht ist das der Punkt, wo es pathologisch geworden ist. Am Ende war da ein Gefühl von absoluter Vergeblichkeit“, sagte Kühnert.

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Für mich ist Kühnert einer der talentiertesten Politiker, die wir in Deutschland haben. Insofern habe ich es sehr bedauert, als ich von seinem konsequenten Schritt erfahren habe.

Einen ähnlichen Lichtblick für die SPD sehe ich im heutigen Juso-Vorsitzenden, Philipp Türmer. Allerdings kann man Kühnerts Wirken in der Zeit der großen Krise seiner Partei nicht vergleichen. Den Grad von Durchschlagskraft, den Kühnert damals bewiesen hat, muss man erst einmal erreichen.

Als Juso-Vorsitzender war Kühnert einer der schärfsten Kritiker der Großen Koalition und lehnte Olaf Scholz’ Kandidatur für den SPD-Parteivorsitz 2019 entschieden ab. Er unterstützte stattdessen das Duo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, das schließlich die Parteiführung übernahm.

Trotz dieser Differenzen entwickelte sich zwischen Kühnert und Scholz eine konstruktive Zusammenarbeit. Kühnert betonte, dass sie zwar „nicht beste Freunde“ seien, aber direkt miteinander kommunizierten und sich offen die Meinung sagten. 

Ich wünsche für meinen Teil, dass er einen Weg findet, in die Politik zurückzukehren. Allerdings fürchte ich, dass die Ausgangsposition sich nicht geändert hat. Situationen wie diese, sind weiterhin real und dürften nicht so selten sein.

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6 Gedanken zu „Wenn der Hass zu laut wird: Warum Kevin Kühnert ging“

  1. Wenn es schon soweit gekommen ist, dass Politiker sich aufgrund der eigenen Bedrohungslage von der Politik verabschieden, dann mal gute Nacht Deutschland. Kritisieren oder Persiflieren ist das eine, aber bedrohen? Das geht gar nicht. Wenn den Job keiner mehr machen will, steuern wir automatisch schnurstracks in eine Oligarchie.

  2. _Su 23. Apr. 25 um 21:37

    Traurig, dass Social Media so eine Macht hat.

  3. _Su 24. Apr. 25 um 11:44

    @Horst Schulte: es dürfte auch daran liegen, dass anoym gepostet werden kann u. niemand auf deutsches/Eu Recht guckt. Bestimmt alles zu aufwändig u teuer. Lieber kein Geld dafür ausgeben. Man sieht jetzt, zu was das alles führt.

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