Das las­sen wir uns nicht gefallen!

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Wenn man sich die Entwicklung der Beschwerden über Werbekampagnen anschaut und ver­gleicht die­se mit der Zunahme von Gerichtsverfahren vor deut­schen Gerichten, die dort aus ganz ver­schie­de­nen Gründen ein­ge­hen, wird einem klar, dass der Zustand vie­ler Bürger unse­res Landes nur mit eini­gem Wohlwollen als bekloppt zu bezeich­nen ist. Allein an Klagen vor Sozialgerichten haben wir es jähr­lich mit weit über 300.000 (Neuzugänge!)…

Wenn man sich die Entwicklung der Beschwerden über Werbekampagnen anschaut und ver­gleicht die­se mit der Zunahme von Gerichtsverfahren vor deut­schen Gerichten, die dort aus ganz ver­schie­de­nen Gründen ein­ge­hen, wird einem klar, dass der Zustand vie­ler Bürger unse­res Landes nur mit eini­gem Wohlwollen als bekloppt zu bezeich­nen ist.

Allein an Klagen vor Sozialgerichten haben wir es jähr­lich mit weit über 300.000 (Neuzugänge!) Fällen zu tun. Der Trend ist nur leicht rück­läu­fig. Und für die­se gro­ße Anzahl gibt es wenigs­tens ernst­zu­neh­men­de Gründe. Die Folgen von Hartz IV und die offen­sicht­lich immer noch herr­schen­den Unsicherheiten in den Verfahren sind von der Politik noch immer nicht besei­tigt wor­den. Und das, obwohl so vie­le Menschen dar­un­ter zu lei­den haben. Btw.: Potenzielle SPD-Wähler wer­den das nicht sein.


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Diese inter­es­san­ten Statistikdaten habe ich Dateien des Statistischen Bundesamtes ent­nom­men. Immerhin posi­tiv emp­fand ich die leicht rück­läu­fi­gen Zahlen in den letz­ten Jahren. Allerdings ist das Niveau der Zivilprozesssachen über die Jahre fast gleich geblieben.

Einerseits wird gern über die Gerichte geschimpft, weil die Verfahren zum Teil viel zu lan­ge dau­ern. Andererseits könn­te man die­sem Dilemma viel­leicht auch anders begeg­nen. Mit weni­ger Klagen zum Beispiel. Ich per­sön­lich gehö­re zu den Leuten, die trotz Vollrechtsschutzversicherung, die ich mir immer noch leis­te, in mei­nem Leben noch kei­nen Rechtsstreit geführt habe. Einmal wäre es fast soweit gewe­sen, weil ich als Blogger abge­mahnt wor­den bin. Dem Rechtsstreit bin ich aller­dings des­halb aus dem Weg gegan­gen, weil damals kei­ne Rechtsschutzversicherung dafür auf­ge­kom­men wäre. Mir war das Risiko des­halb zu hoch.

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4 Gedanken zu „Das las­sen wir uns nicht gefallen!“

  1. Ratlos…

    Werter Herr Schulte,

    sonst bin ich nicht so schwer von Begriff, aber Ihr Vergleich zwi­schen Zivil- sowie Sozialsachen vor deut­schen Gerichten und den Beschwerden von Zuschauern oder Institutionen über Werbekampagnen hat sich mir nicht erschlos­sen… Was wol­len Sie damit mir sagen? Daß sich so weni­ge über Reklame beschwe­ren? Die Fallzahlen wach­sen doch?!

    Nach mei­ner Ansicht könn­te man sich prak­tisch über jede Werbekampagne – zumin­dest die im Fernseh betrie­be­nen – beschweren. 

    In aller Regel wer­den die ange­spro­che­nen Klienten dort als Deppen hin­ge­stellt, die jeweils mit glück­lich-debi­lem Blick ein Automodell fah­ren, in ein Würstchen oder ein Stück Schokolade bei­ßen, einem angeb­li­chen Chocolatier mit Goldrandbrille beim Gießen von gol­de­nen Osterhasen zuschau­en, begeis­tert auf dem Tisch in eine Masse aus einer Tütensuppe glot­zen, ein Pärchen, das sich mit dem offen­sicht­lich stark wir­ken­den Aphrodisiakum „Pizza“ füt­tert – and so on and on and on…

    Überall hei­ßen die Reklameschlüsselwörter: Neu!, ver­bes­sert (war­um habt ihr es nicht gleich rich­tig gemacht?), nur für kur­ze Zeit (haha, wie wei­land in der DDR), aus­ge­wähl­te Zutaten (ja, sonst wären die­se ja kaum drin), hoch­wer­tig, bei allen teil­neh­men­den Soundso-Partnern (wer nicht teil­nimmt, kann wohl kaum teil­neh­men) usw. usf. Dieser beschränk­te Blödsprech scheint für alle Unternehmen in einer ein­zi­gen Quelle pro­du­ziert zu werden.

    Und dann wei­ter: Die bewor­be­nen Sujets bestehen zu einem gro­ßen Teil im wei­te­ren Sinne aus –Verzeihung: Menstruationsblut, Kacke, Pisse, Nagelpilz sowie Bronchialschleim.

    Da Sie in Ihrem fol­gen­den Beitrag die zwangs­fi­nan­zier­ten Sender anschei­nend ein biß­chen scho­nen: Sehen Sie sich doch ein­mal ein Abendprogramm an. Mine Fru (Märchen Fischer & Fru) und ich leben im Ausland, und wenn ich das deut­sche Fernsehen so im Sekundentakt durch­zap­pe, dann muß es sich in Tschland mitt­ler­wei­le um einen tota­len Justiz- und Polizeistaat han­deln, gefühlt nur noch Tatorte, Hubert und Staller, Toto und Harry, Gerichtsvollzieher, Staatsanwalt, Zoll‑, Ladungs‑, Hygiene‑, Verkehrs- und Schwarzarbeitkontrolle, Gerichtsmedizin, Aktenzeichen XY, Polizeibericht, und kein Ende in Sicht. Sehr schön auch der pri­va­te Waffenlobbysender N24. Ertragbar sind bis­wei­len nur die Dritten Programme.

    Überall die glei­chen Mimengesichter, die sich immer selbst­re­fe­ren­ti­ell zu die­ser Show und zu jenem Quiz im Kreis her­um ein­la­den: Der Kuckuck lobt den Hahn, weil der Hahn den Kuckuck lobt. 

    Die Tagesschau gucken wir hier, wenn über­haupt, grund­sätz­lich ohne Ton und ergöt­zen uns nur an den Gesichtern der Akteure und raten lus­tig, was die Darsteller da gera­de wohl wie­der ablas­sen mögen. 

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