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Zukunft der Pflege ? ? – Was regelt der Koalitionsvertrag?

Macht die Regierung etwas, um dem Pflegenotstand gegen­zu­steu­ern, oder bleibt es bei dem Zustand der Pflege, der sich schein­bar immer wei­ter verschlechtert?

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Die Pflege stand vor dem Abgrund, jetzt scheint sie dem Kollaps einen Schritt näher­ge­kom­men zu sein. Neu ist die­ser beun­ru­hi­gen­de Befund schon längst nicht mehr.

Laut „Spiegel” machen Pflegekräfte in Deutschland gera­de mobil. Und das, obwohl doch im Artikel erwähnt ist, das alles gut wird – oder jeden­falls, wer­den könn­te. Was hat die nächs­te GroKo, so sie denn kommt, nicht alles vor, um die Situation zu verbessern?!

Als Sofortmaßnahme sol­len 8000 neue Fachkraftstellen „im Zusammenhang mit der medi­zi­ni­schen Behandlungspflege in Pflegeeinrichtungen” geschaf­fen wer­den. Ausdrücklich heißt es im Koalitionsvertrag: „Dem Sofortprogramm wer­den wei­te­re Schritte fol­gen”. Die Kosten für die 8000 neu­en Stellen sol­len aus Mitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung gedeckt werden.

Michael Simon, Professor für Gesundheitspolitik, behaup­tet, in der Pflege wür­den 100.000 Leute gebraucht. Demnach müs­sen die „wei­te­ren Schritte” ganz schön groß sein.

Im „Tagesspiegel” hat­te ich dar­über gele­sen, dass Karl Lauterbach, SPD, zuver­sicht­lich in die Zukunft der Pflege schaut.


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Er war einer der Verhandler, die für die SPD bei die­sem Thema am Tisch saßen. Skepsis ist bei sei­ner Bewertung des Erreichten des­halb wohl angebracht.

„Künftig sol­len Pflegepersonalkosten bes­ser und unab­hän­gig von Fallpauschalen ver­gü­tet werden“
Quelle: GroKo-​Pläne für Patientenversorgung: Rezept gegen den Sparzwang – Politik – Tagesspiegel | LINK

So ganz kann ich die ein­sei­ti­gen Vorwürfe in Richtung der Politik nicht nach­voll­zie­hen. Seit 1995 wur­den in Deutschland wei­te­re 60.000 Ärzte in Vollzeit ein­ge­stellt. In der Pflege wur­den im glei­chen Zeitraum aber 25.000 Kräfte ein­ge­spart. Ist die­ser Tatbestand wirk­lich „der Politik” zuzu­schrei­ben oder läuft hier nicht etwas ande­res falsch?

Im Bericht des „Tagesspiegel” wird eine Sprecherin des Spitzenverbandes der Krankenkassen zitiert, die den in bei­den Artikeln vor­kom­men­den Satz rela­ti­viert, oder sagen wir bes­ser, die die posi­ti­ve Stimmung von Herrn Lauterbach ein wenig trübt. Sie erklärt zum lobens­wer­ten Vorhaben der von Fallpauschalen unab­hän­gi­gen Vergütung der Pflegepersonalkosten : „Die Pflege aus den Fallpauschalen ohne Verzerrungen und Nebenwirkungen her­aus­zu­lö­sen, macht man nicht ein­fach mal hopp­la hopp”, sagt eine Sprecherin des Spitzenverbandes. Bei ver­ant­wor­tungs­vol­ler Umsetzung wer­de das ein „mehr­jäh­ri­ger Prozess”. „Völlig inak­zep­ta­bel” wäre es ihr zufol­ge, „die Kosten für Pflege im Krankenhaus ein­fach eins zu eins an die GKV wei­ter­zu­rei­chen, ohne dass es noch einen Bezug zur tat­säch­lich erbrach­ten Pflege am ein­zel­nen Patienten und zur Pflegequalität gibt”.

Wer also dar­an glau­ben möch­te, dass die Aussagen aus dem Koalitionsvertrag mor­gen zu einer – wenn auch gerin­gen – Besserung in der Pflege füh­ren könn­ten, der hat nicht mit denen gerech­net, die auch in Fragen unse­rer Gesundheit die Pace machen.

Es gibt eben nicht nur die Waffen- oder Autolobby, die kei­ner so rich­tig lei­den mag. Auch in ande­ren Bereichen haben Leute das Sagen, die nicht Politiker sind. Warum sich die Politik den Primat des Handeln von der Wirtschaft und ihren Vertretern haben ent­rei­ßen las­sen, dür­fen wir uns ein­mal mehr fragen.

Die Prügel müs­sen jeden­falls (wie immer?) die Politiker ein­ste­cken. Und das, obwohl sie sich manch­mal wahr­schein­lich rich­tig anstren­gen und trotz­dem viel weni­ger Geld krie­gen, als so man­cher Lobbyist zum Beispiel im Gesundheitswesen.

Meine Stimmung nach die­sem kur­zen und ober­fläch­li­chen Exkurs in die mir völ­lig fremd blei­ben­de Welt unse­res Gesundheitswesens: Hoffentlich brauch ich sobald weder Krankenhaus noch Pflege. ☠????


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