Wir brauchen Brückenbauer, keine Scharfmacher

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Die Arbeit der „Ditib“ unter­gra­be die Akzep­tanz Deutsch­lands als neue Hei­mat. So beschreibt der Köl­ner Stadt-Anzei­ger ein Pro­jekt gegen das ver­mut­lich nicht nur Vol­ker Beck, Grü­ne, etwas zu haben scheint.

Die Pro­gramm­be­schrei­bung für die geplan­te Jugend­rei­se mit Besuch bei Erdo­gan mag Skep­ti­kern als Beweis für die­se Behaup­tung aus­rei­chen. Vor allem, wenn man die bis­he­ri­gen „Erfah­run­gen“ berück­sich­tigt. Erdo­gan als „obers­ten Heer­füh­rer“ zu bezeich­nen klingt nach bösem Frevel.

Die­se Rei­se für Stu­den­ten wird statt zum regu­lä­ren Preis von 885 Euro zu 399 Euro ange­bo­ten. Die Anga­be des Prei­ses soll die Pro­pa­gan­da­ab­sicht offen­bar beson­ders herausstellen.

Die geplan­te Rei­se wird für Stu­den­ten zu einem Gesamt­preis von 399 Euro ange­bo­ten, regu­lär kos­tet sie 885 Euro und führt unter ande­rem auch nach Can­ak­ka­le, Schau­platz einer sieg­rei­chen Schlacht der Osma­nen gegen Bri­ten und Fran­zo­sen im Jahr 1915. Die Tour ist Teil des „Pro­jekts Jugend­brü­cke“, dem Kri­ti­ker die poli­ti­sche und ideo­lo­gi­sche Indok­tri­nie­rung von Jugend­li­chen vor­wer­fen. Dafür wür­den die Struk­tu­ren der Ditib instru­men­ta­li­siert. LINK
Ditib plant Jugend­rei­se zu Erdo­gan | Köl­ner Stadt-Anzeiger

Der Arti­kel liest sich für mich so, als hät­te Vol­ker Beck, Grü­ne, sei­ne Pres­se­ka­nä­le bedient und auf die­se von Ditib orga­ni­sier­te Rei­se aus Grün­den auf­merk­sam gemacht.

Ich will die immer wie­der in der Kri­tik ste­hen­de Arbeit der Ditib in Deutsch­land weder recht­fer­ti­gen noch ver­tei­di­gen. Mich nervt es auch, dass die poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen auch aus die­sen Erkennt­nis­sen immer noch kei­ne Kon­se­quen­zen gezo­gen haben.

Lei­der ist das aber nur die eine Sei­te der glei­chen Medail­le. Wenn wir Ditib und ande­ren vor­hal­ten, die Inte­gra­ti­on von längst ein­ge­bür­ger­ten tür­kisch-stäm­mi­gen Deut­schen zu behin­dern, stellt sich für mich unmit­tel­bar die viel drän­gen­de­re Fra­ge, wie es um die all­ge­mei­ne Inte­gra­ti­ons­be­reit­schaft der deut­schen Bevöl­ke­rung in den letz­ten Jahr­zehn­ten und ins­be­son­de­re seit den unsäg­li­chen Auf­trit­ten der Pop­pen­burgs und sei­ner Mit­strei­ter bestellt ist.

Die Fra­ge, was zuerst da war, das Igno­rie­ren, die Ableh­nung der Tür­ken“ durch die auto­chtho­nen Bevöl­ke­rung oder deren Wider­stand gegen eine unklar defi­nier­te Vor­stel­lung von Inte­gra­ti­on, ist für mich nicht ein­deu­tig zu beantworten.

Erdo­gans Regime hat die­ses schwe­re Defi­zit, das mir viel eher ein gesell­schaft­li­ches als ein poli­ti­sches zu sein scheint, hat das aus­ge­nutzt. Er hat die Signa­le der tür­ki­schen Dia­spo­ra in Euro­pa und vor allem in Deutsch­land auf­ge­nom­men und für sich zu nut­zen gewusst. So ist die star­ke Ver­bun­den­heit vie­ler Tür­ken und tür­kisch-stäm­mi­ger mit Erdo­gan über­haupt nur zu begreifen.

Es ist rich­tig, die Din­ge beim Namen zu nen­nen und dann auch ein­fach mal kon­se­quent zu sein. Was Beck mit sei­nen Ein­fluss schafft, ist in die­sem Sin­ne nicht sach­dien­lich. Denn wer zwei­felt dar­an, dass die Auf­re­gung um die­se Rei­se mor­gen schon wie­der ver­ges­sen ist?

Wir brau­chen Brü­cken­bau­er, kei­ne Scharf­ma­cher.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Türkei

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