Erdogan ist für Türken, die in Deutschland leben und dort wählen können, ein dufter Typ

Ich fin­de die Ände­rung des Staats­an­ge­hö­rig­keits­rechts gut. Wer hier leben möch­te, soll auch zügig deut­scher Staats­bür­ger wer­den kön­nen. Aller­dings gibt es eini­ge Din­ge, die die Regie­rung nicht anfasst.

HS230625

Horst Schulte

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In Deutsch­land haben 65 % der in der Tür­kei Wahl­be­rech­tig­ten Erdo­gan gewählt. In NRW waren es über 70 %. Man­che Jour­na­lis­ten woll­ten erfah­ren, was die­je­ni­gen, die hier in einer Demo­kra­tie leben, dazu bringt, einen Auto­kra­ten zu wäh­len, der die Mei­nungs­frei­heit unter­drückt und unzäh­li­ge Men­schen ins Gefäng­nis gewor­fen hat.

Die Ant­wort ist nicht neu. Die­se Erdog­an­wäh­ler füh­len sich in Deutsch­land dis­kri­mi­niert und wis­sen zu schät­zen, dass Erdo­gan sich angeb­lich für ihre Belan­ge hier in der Dia­spo­ra einsetzt. 

Deutsch­land muss dem­nach – wie übri­gens schon sehr lan­ge – ein ganz furcht­ba­res Land sein. Trotz anders­lau­ten­der Behaup­tun­gen gibt es Dis­kri­mi­nie­rung von Migran­ten bzw. bei uns leben­der Aus­län­der. Dar­an erin­nern uns auch die­je­ni­gen, die es sich zur Auf­ga­be gemacht haben, die Prio­ri­tä­ten auf das Wohl­erge­hen von Min­der­hei­ten in unse­rem Land zu legen. Deut­sche Inter­es­sen stö­ren da nur.

Türken fühlen sich diskriminiert

Sie sor­gen sehr pro­fes­sio­nell lie­ber dafür, dass sich die ein­hei­mi­schen Bür­ger wei­ter­hin mit dem Bewusst­sein her­um­quä­len, das mis­an­thro­pischs­te Volk zu sein. Zum abschät­zi­gen Bild der Kar­tof­fel passt schon allein farb­lich (braun) der Vor­wurf, xeno­pho­be Ein­stel­lun­gen zu pflegen.

Nun lie­gen die Zei­ten einer homo­ge­nen Urbe­völ­ke­rung die­ses Lan­des vie­le Jahr­zehn­te hin­ter uns. Wer hät­te gedacht, dass all die Vor­be­hal­te gegen Deut­sche nicht dazu füh­ren wür­den, dass die Men­schen ande­rer Völ­ker einen gro­ßen Bogen um unser Land machen wür­den? Statt­des­sen leben in Deutsch­land inzwi­schen ca. 84 Mio. Men­schen, davon eine statt­li­che Anzahl aus der Tür­kei und ande­ren mus­li­mi­schen Ländern. 

Woher kommt die Anziehungskraft Deutschlands?

Ist die Fra­ge, die sich ein von Tür­ken oder ande­ren Aus­län­dern gediss­ter Deut­scher stellt, näm­lich war­um die­ses Land offen­bar über eine gro­ße Anzie­hungs­kraft ver­fügt, so abwe­gig? War­um wird sie kaum gestellt? Man schlie­ße aus die­ser womög­lich naiv klin­gen­den Fra­ge, dass ich mich ent­ge­gen ande­rer Erwar­tun­gen, nicht für das ideo­lo­gi­sche Zeug rech­ter Dumpf­ba­cken interessiere. 

Ich neh­me an, dass es dar­an liegt, wor­über immer mal wie­der geplau­dert wird in der einen oder ande­ren Talk­run­de, frei­lich ohne irgend­ei­ne Kon­se­quenz – egal, wer auch dabei gewe­sen sein mag.

Wer so gut für sei­ne Bür­ger und Gäs­te sorgt, wer einen so gut aus­ge­bau­ten und teu­ren Sozi­al­staat unter­hält, der darf sich nicht dar­über wun­dern, dass ande­re Län­der Euro­pas weni­ger Migran­ten und Schutz­su­chen­de ver­zeich­nen. Ja, ich weiß, es gibt Län­der, die Pro-Kopf mehr Flücht­lin­ge auf­ge­nom­men haben (Öster­reich z.B.).

Die­ses simp­le Fak­tum (mei­ne Gedan­ken) reicht, um dich ins gesell­schaft­li­che Aus zu kata­pul­tie­ren. Das ent­spre­chen­de Podi­um vor­aus­ge­setzt. Du bist jetzt spä­tes­tens kei­ner mehr, der den mora­li­schen Ansprü­chen unse­rer links-grü­nen Medi­en gerecht wird. Das Gegen­teil ist der Fall. Du bist raus.

Staatsangehörigkeitsrecht

Ich bin für die Ände­rung des Staats­an­ge­hö­rig­keits­rechts. Men­schen, die bestimm­te Bedin­gun­gen erfül­len, sol­len schnell den deut­schen Pass bekom­men. Die Sicher­heit, die Men­schen benö­ti­gen, die die defi­nier­ten Grün­de für das Ver­las­sen ihres Hei­mat­lan­des vor­brin­gen, muss geschaf­fen werden. 

Dass die Fra­ge nach einem Dop­pel­pass nicht gleich­zei­tig eben­falls posi­tiv von mir beant­wor­tet wird, liegt auch an den Erfah­run­gen mit den Erdoğan wäh­len­den Tür­ken. Ich mag nicht, wenn Tür­ken, die nicht unter Erdoğans Regime leben, es von hier aus mit ihrer Stim­me unter­stüt­zen und sich dann der­art ver­que­re und in mei­nen Augen absto­ßen­de Erklä­run­gen dafür ausdenken. 

Diskriminierung – nein danke!

Die Tür­ken, die Erdoğan und die AKP so toll fin­den und sich hier dis­kri­mi­niert füh­len, for­dern uns Deut­sche dazu auf, sie bes­ser zu behan­deln. Nun, ich hof­fe, die wis­sen, was sie da eigent­lich for­dern! Wie wäre es, wenn sie mal mit den Kur­den in ihrem eige­nen Land reden würden?

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Erdogan Türkei

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