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Bundesluftwaffe: Pannenserien ohne Ende

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von Horst Schulte

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Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 6 Jah­re zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Es ist nahe­lie­gend, dass eine schwei­ze­ri­sche Zei­tung (NZZ) schon auf­grund der sprach­li­chen Vor­tei­le ein­hei­mi­sche, also deut­sche, Deutsch­land­kor­re­spon­den­ten beschäftigt.

Viel­leicht ist es sogar so, dass die NZZ eine gan­ze Arma­da deut­scher Jour­na­lis­ten frei­be­ruf­lich oder ange­stellt beschäf­tigt. Was mir dar­an nicht gefällt, habe ich hier schon geschrie­ben. Die jour­na­lis­ti­sche Beglei­tung deut­scher Mise­ren durch deut­sche Jour­na­lis­ten ist stets ver­bun­den mit dem Hin­weis, dass kri­ti­sche Arti­kel zu die­sen Vor­gän­gen in Deutsch­land ja nicht zu fin­den sei­en. Das ist zwar aus­ge­mach­ter Unsinn. Aber die NZZ hat des­halb eigens für die deut­sche »Oppo­si­ti­on« einen News­let­ter mit dem bezeich­nen­den Namen: »Der ande­re Blick« erfolg­reich etabliert. 

Es passt halt gut ins Kon­zept – vor allem den in die­ser Hin­sicht beson­ders kri­ti­schen AfD-Fans. Sie mögen lie­ber die NZZ oder – noch bes­ser – die Welt­wo­che von Roger Köp­pel; kei­nes­falls jeden­falls links-grün-ver­siff­ten Tages­zei­tun­gen deut­scher Pro­ve­ni­enz. Eigent­lich also fast alles, was in Deutsch­land erscheint.

Pannenserien auch außerhalb des politischen Geschehens

Heu­te hat Hans­jörg Mül­ler, NZZ, das für mich per­sön­lich sehr ärger­li­che und kaum mehr nach­voll­zieh­ba­re Kapi­tel der Pan­nen­se­rie des »Flug­diens­tes« der deut­schen Bun­des­re­gie­rung aufs Korn genom­men. Stein­mei­er hat­te die Tage in Äthio­pi­en fest­ge­ses­sen, weil die Maschi­ne einen Defekt hat­te. Es ist eine Pan­nen­se­rie die wohl ihres­glei­chen suchen dürf­te. Aber erfah­ren wir (sonst) über­haupt von sol­chen Anläs­sen? Ich mei­ne, wenn sie im Aus­land – sagen wir in der Schweiz – passieren?

Ver­ant­wort­lich bei uns ist das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um, dem in den letz­ten Jah­ren eigent­lich alles zu miss­lin­gen scheint. Ob dafür allein die Minis­te­rin ver­ant­wort­lich ist? Kei­ne Ahnung! Sie wird sich im Moment auf ihre Ein­ver­nah­me beim Unter­su­chungs­aus­schuss vor­be­rei­ten. Drei­stel­li­ge Mil­lio­nen­be­trä­ge wur­den unter ihrer Ver­ant­wor­tung für Bera­ter aus­ge­ge­ben, die viel­leicht (nur viel­leicht) gut bera­ten aber rein gar nichts zum Posi­ti­ven gewen­det haben. Vor die­sem Hin­ter­grund dürf­te die Pan­nen­se­rie kei­ne hohe Prio­ri­tät besit­zen. Und Mer­kel spielt sowas ja, wie wir gelernt haben, gern herunter.

Vie­len von uns sind sol­che Sachen pein­lich. Nicht nur Natio­na­lis­ten oder Patrio­ten stinkt sowas. Mir auch, und ich den­ke, es geht vie­len Deut­schen so. Trotz der übli­chen Bei­spie­le (BER, Infra­struk­tur, Digi­ta­li­sie­rung), die dafür spre­chen, dass es mit der Kom­pe­tenz in Deutsch­land auf vie­len Fel­dern schlecht bestellt ist, möch­te ich dar­auf hin­wei­sen, dass die besag­te Pan­nen­se­rie kei­nes­wegs als Hin­weis auf einen »Nie­der­gang deut­scher Inge­nieurs­kunst« zu inter­pre­tie­ren ist. Aber – weiß man’s? Und auch nicht als Hin­weis auf eine poli­ti­sche Klas­se, die sich (wie Mül­ler in sei­nem Arti­kel schreibt) angeb­lich selbst zu wich­tig nimmt. Umge­kehrt kann man das näm­lich auch über Jour­na­lis­ten sagen. Weiß Herr Mül­ler nicht, dass die Air­bus-Flug­zeu­ge kein rein deut­sches Pro­dukt sind? Aller­dings liegt die War­tung, wie ich ver­mu­te, in der Ver­ant­wor­tung der deut­schen Luft­waf­fe. Dort gibt’s, wie wir wis­sen, ja auch das eine oder ande­re Pro­blem mit der Betriebs­tüch­tig­keit im Allgemeinen.

Die schnel­le Fol­ge der Pan­nen hat ver­mut­lich mit dazu bei­getra­gen, dass die Fäl­le die Öffent­lich­keit mobi­li­siert haben. Bes­ser gesagt, den Teil unse­rer Öffent­lich­keit, die ohne­hin nur ewig an allem her­um­me­ckern. Was mich irri­tiert – und das nicht seit ges­tern -, ist die Tat­sa­che, dass die Steu­er­ein­nah­men in den letz­ten Jah­ren doch nur so gespru­delt sind. 

Wir reden über hohe Mil­li­ar­den­be­trä­ge, die der Fis­kus unge­plant ver­ein­nahmt hat. Es ist klar, dass die­se zusätz­li­chen Steu­er­ein­nah­men irgend­wel­chen sinn­vol­len Zwe­cken zuge­führt wer­den – hof­fe ich. Augen­schein­lich wer­den sie jedoch nicht dafür ver­wen­det, sol­che an Pein­lich­keit kaum mehr zu über­bie­ten­den Fehl­leis­tun­gen end­lich in den Griff zu kriegen.

Dass wir uns von den Schwei­zern erzäh­len las­sen müs­sen, was bei uns nicht funk­tio­niert, mag für die Schwei­zer und die AfD-Fans, die sol­che Nach­rich­ten natür­lich genie­ßen, eine fei­ne Sache sein. Mir gefal­len die­se Nach­rich­ten aus dem Aus­land nicht. Sie gehen mir gewal­tig auf den Zei­ger! Unse­re Regie­rung ficht all das offen­bar nicht an. 

Die Ver­ket­tung von Umstän­den (Quel­le: Wikipedia) 

  1. „Kon­rad Ade­nau­er“: Das ist der Kanz­le­rin­nen-Air­bus. In: Han­no­ver­sche All­ge­mei­ne Zei­tung. 30. Novem­ber 2018, abge­ru­fen am glei­chen Tag.
  2.  Defek­ter Trans­for­ma­tor Grund für Mer­kels Zwangs­lan­dung. In: Spie­gel Online. 30. Novem­ber 2018, abge­ru­fen am glei­chen Tag.
  3.  Die lan­ge Pan­nen­se­rie der Flug­be­reit­schaft. In: FAZ​.net. 30. Novem­ber 2018, abge­ru­fen am glei­chen Tag.
  4.  Ange­la Merkel’s pla­ne makes emer­gen­cy stop en rou­te to G20, tech issues repor­ted. In: USA Today. 29. Novem­ber, abge­ru­fen am 2. Dezem­ber 2018 (eng­lisch).
  5.  Germany’s Mer­kel to miss G20 ope­ning after air­craft woes. In: Chi­na Dai­ly. 30. Novem­ber 2018, abge­ru­fen am 2. Dezem­ber 2018 (eng­lisch).
  6.  Mat­thi­as Gebau­er: Kom­plett­aus­fall des Funk­sys­tems führ­te zu Flug­ab­bruch. In: Spie­gel Online. 30. Novem­ber 2018, abge­ru­fen am 4. Dezem­ber 2018.
  7.  Feh­ler der Luft­han­sa ver­ur­sach­te Mer­kels G20-Odys­see. In: Spie­gel Online. 26. Dezem­ber 2016.
  8.  Mat­thi­as Gebau­er: Feh­ler der Luft­han­sa ver­ur­sach­te Mer­kels G20-Odys­see. In: Spie­gel Online. 26. Dezem­ber 2018, abge­ru­fen am 27. Dezem­ber 2018.

Dass die Beschäf­ti­gung mit der Pan­nen­se­rie in unse­ren Medi­en kri­tisch und sehr zahl­reich ist, zeigt der Aus­zug der Goog­le-News mit dem Such­be­griff »Pan­nen­se­rie Airbus«.

Klar, es scha­det nicht, wenn die Schwei­zer auf uns auf­pas­sen – oder ande­re. Kri­tik muss jeder ein­ste­cken und aus­hal­ten. Aber es gibt genü­gend Trans­pa­renz! Wir Deut­schen mischen uns ja auch gern ein. Bei­spiels­wei­se, wenn es um Schwarz­geld deut­scher Bür­ger geht und wir die Kaval­le­rie schi­cken wollen. 

Aber in die­sem Fall wur­de sei­tens einer gro­ßen Zei­tung sogar ein neu­es Geschäfts­mo­dell ent­wi­ckelt, das nur des­halb funk­tio­niert, weil unse­re Gesell­schaft mit schlech­ten Absich­ten (sie­he Bericht des Bun­des­am­tes für Ver­fas­sungs­schutz) von der AfD pola­ri­siert wur­de. Die NZZ und ande­re aus­län­di­sche Zei­tun­gen unter­stüt­zen die­se Leu­te, in dem sie den Ein­druck erwe­cken, als stimm­ten all die Unter­stel­lun­gen der AfD und ihrer Unter­stüt­zer, die gegen­über unse­ren Medi­en geäu­ßert werden. 

Sie geben dem Affen Zucker.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Politik

Bundesregierung, Köppel

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