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Gesellschaft

Verantwortung für das Klima?

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von Horst Schulte

5 Min. Lesezeit

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Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 6 Jah­re zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Wer zum Kli­ma­wan­del und unse­rem Anteil dar­an wei­ter­hin skep­tisch bleibt und all die Berich­te für über­trie­ben hält wird sich auch von die­ser NASA – Ani­ma­ti­on unbe­ein­druckt zei­gen. Schließ­lich kön­nen auch Walt Dis­ney oder Pix­ar beein­dru­cken­de Ani­ma­tio­nen liefern.

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Ich (65) bin wie vie­le mei­nes Alters ver­är­gert dar­über, wie respekt­los man­che, die sich von Gre­ta Thun­berg inspi­riert füh­len, von mei­ner Gene­ra­ti­on reden. Sie igno­rie­ren die Tat­sa­che, dass ihr sozia­ler Sta­tus, ihre Bil­dung, ihre Rech­te viel damit zu tun haben, dass wir Alten so skru­pel­los waren und so mit den Res­sour­cen des Pla­ne­ten umge­gan­gen sind! Bit­te mal kurz dar­über nachdenken…

Wer von »den Alten« hat denn nicht im Lauf sei­ner bis­he­ri­gen Lebens­zeit immer wie­der ein­mal am eige­nen Ver­hal­ten und an dem unse­rer gesam­ten west­li­chen Gesell­schaf­ten gezwei­felt? Nicht alle haben es beden­ken­los genos­sen mit Bil­lig­flie­gern durch die Welt zu tin­geln oder auf Traum­schif­fen unter­wegs zu sein! Auch die heu­te so exis­ten­zi­ell nöti­ge und selbst­ver­ständ­li­che Fahrt mit dem Auto zur Arbeit macht vie­len ein schlech­tes Gewis­sen. Man­che von uns leben halt auf dem Land mit schlech­ten oder kom­plett feh­len­den Anbin­dun­gen im öffent­li­chen Nahverkehr. 

Von den Unmen­gen von Müll, die wir alle jeden Tag pro­du­zie­ren oder vom Plas­tik, das die Mee­re erstickt, krie­gen auch älte­re Men­schen Alp­träu­me. Was­ser gibt es bei uns in guter Qua­li­tät und in Hül­le und Fül­le. Anders­wo auf die­ser Welt wüss­te man mit kla­rem Lei­tungs­was­ser wohl Bes­se­res anzu­fan­gen, als damit die eige­nen Exkre­men­te in ein unsicht­ba­res Abwas­ser­sys­tem zu spü­len. Vie­le sind sich die­ser Sün­den bewusst und stel­len infra­ge, ob Gott das wohl gemeint hat­te, als er uns Men­schen dazu auf­ge­for­dert hat, uns die Erde unter­tan zu machen.

Ich ver­ste­he die jun­gen Leu­te, die nach­drück­lich bis aggres­siv ihren vitals­ten Inter­es­sen Nach­druck verleihen. 

Es ist nicht nur ver­ständ­lich, son­dern logisch. Es geht näm­lich vor allem um ihre Zukunft. Wenn wir Älte­ren längst nicht mehr da sind, müs­sen die uns fol­gen­den Gene­ra­tio­nen mit den Fol­gen unse­res Zau­dern und Zögerns kämp­fen. Heu­te ken­nen wir die­se Fol­gen im Wesent­li­chen durch erschre­cken­de Berich­te aus Kri­sen­ge­bie­ten vor allem auf der Süd­halb­ku­gel unse­rer Erde. In unse­ren Brei­ten­gra­den erle­ben wir ver­mehrt Wet­ter­phä­no­me­ne, die einen Vor­ge­schmack auf das geben, was uns bevor­steht, wenn wir nicht han­deln.

Dass sich an unse­rer gleich­gül­tig schei­nen­den Hal­tung eini­ges aus­set­zen lässt, bestrei­ten wir ver­mut­lich nicht ein­mal selbst. Denn – sei­en wir doch ehr­lich – wie oft haben wir ins­ge­heim schon resi­gniert, weil unser eige­nes Ver­hal­ten so über alle Maßen ego­is­tisch und rück­sichts­los war? Trotz­dem schau­en wir erstaunt und ver­är­gert auf »die Jugend« – angeb­lich ja auch, weil sie doch an kaum etwas Inter­es­se zeigt? 

Die bösen (zum Teil bru­ta­len) Reak­tio­nen auf die Aktio­nen der Jugend­li­chen und ihrer Reprä­sen­tan­ten, wer­den wohl hof­fent­lich nicht auf die stark aus­ge­bil­de­te Eigen­schaft zurück­zu­füh­ren sein, unbe­que­me Wahr­hei­ten zu ver­drän­gen? Mir ist die Behaup­tung jeden­falls zu schwach, der Kli­ma­wan­del sei NICHT von uns Men­schen beeinflusst. 

Es ist rich­tig, Din­ge infra­ge zu stel­len, die nicht bewie­sen sind bzw. nicht alles zu glau­ben, was die Medi­en berich­ten. Wer die Debat­ten um den Koh­le­aus­stieg oder die Kam­pa­gne gegen den Die­sel, – Ver­zei­hung, ich mei­ne natür­lich gegen die schlech­te Luft – mit­ver­folgt hat, bekommt bei­na­he zwangs­läu­fig Zwei­fel an allem. Ich bin über­zeugt, dass sich die Grü­nen mit ihrem mora­li­schen Eifer und ihrem Ges­tus der Recht­ha­be­rei kei­nen Gefal­len tun. Poli­tik muss Platz für ande­re Mei­nun­gen las­sen. Jeden­falls dann, wenn man in einer Demo­kra­tie lebt!

Umfra­gen besa­gen, dass die Mehr­heit der Deut­schen die Erkennt­nis­se der Kli­ma­for­scher tei­len. Danach ist der Kli­ma­wan­del men­schen­ge­macht. Ledig­lich zir­ka 16 % ste­hen die­ser Sicht­wei­se skep­tisch gegen­über. Die­se Zahl stammt aus dem März 2017.

Der Kli­ma­wan­del hat Sei­ten, an die wir viel­leicht jetzt noch nicht den­ken. Vom »Pots­da­mer Insti­tut für Kli­ma­for­schung« kommt die­se Aussage:

❝ Für die nächs­ten 20 Jah­re, so eine Simu­la­ti­ons­rech­nung des Insti­tuts, dro­hen Ver­lus­te in der Grö­ßen­ord­nung von 600 Mil­li­ar­den US-Dol­lar allein durch Hoch­was­ser. Es käme zu Preis­stei­ge­run­gen, Lie­fer­eng­päs­sen und Ver­la­ge­rung von Produktionsketten. ❞ 

Nun ist es mit Pro­gno­sen bekannt­lich immer so eine Sache. Vor allem des­halb, weil sie dum­mer­wei­se die Zukunft betref­fen. Ich ver­las­se mich aber auf die 3750 Exper­ten, die von einem men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del aus­ge­hen. Wenn welt­weit 90 % aller Kli­ma­for­scher den Kli­ma­wan­del bestä­ti­gen und dar­über hin­aus fest­stel­len, dass er haupt­säch­lich auf uns Men­schen zurück­geht, kann ich mich nicht denen anschlie­ßen, die sich (wie Trump) bequem zurück­leh­nen und – lei­der ist das zu häu­fig der Fall – den Agi­ta­ti­ons­mäch­ten frei­en Raum lassen. 

Es gibt wie­der ein­mal vie­le ver­schie­de­ne Ansich­ten. Im Wesent­li­chen sind es zwei Mei­nun­gen mit vie­len Grau­schat­tie­run­gen. Die Mei­nungs­viel­falt erschwert das Fin­den einer rich­ti­gen Ant­wort auf die­se Her­aus­for­de­rung. Aber es obliegt uns allen, die Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und die­se gemein­sam zu tra­gen. Wir müs­sen uns die­ser Auf­ga­be wür­dig erwei­sen. Viel­leicht geht es um alles.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Gesellschaft

Jugend, Klimawandel, Zukunft

Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com...

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2 Gedanken zu „Verantwortung für das Klima?“

  1. Gre­ta Thun­berg »mili­tant« abzu­leh­nen, ist natür­lich über­zo­gen; die Ursa­chen dess Has­ses könn­te viel­leicht ein (Mas­sen-) Psy­cho­lo­ge erklä­ren, doch eine poli­ti­sche Psy­cho­lo­gie auf der gesell­schaft­lich fort­schritt­li­chen Sei­te haben wir offen­bar nicht. 

    Bei unse­rer Gene­ra­ti­on war viel­leicht »Wacht­ums­skep­sis« der ent­wi­ckelts­te Bewusst­seins­stand; von Kli­ma­wan­del war ganz lei­se ab Ende der 70-er Jah­re zu hören, aber mit Kat­atro­phen wie Tscher­no­byl ließ sich die »kri­ti­sche Bewe­gung« auf einen Kampf gegen die Wind­müh­len­flü­gel statt für Sys­tem-Reform ein.

    Die weni­gen Schüler*innen, die etwas ändern wol­len haben es nicht leicht.

    Antworten
  2. Die­se Form der »mili­tan­ten« Ableh­nung von Men­schen erle­ben wir erst in die­ser Aus­prä­gung, seit es das Inter­net gibt. Einer der »gro­ßen Vor­zü­ge« die­ses demo­kra­tie­ver­zeh­ren­den Medi­ums. Wir wer­den viel­leicht noch erle­ben, zu wel­chen Umwäl­zungs­pro­zes­sen es uns führt. Der Hass gegen ein­zel­ne Men­schen ist mit dem Instru­ment wun­der­bar zu schüren.
    Ich tei­le Ihre Ansicht, dass Wachs­tums­skep­sis wahr­schein­lich über Jahr­zehn­te der vor­ran­gigs­te Bewusst­seins­zu­stand gewe­sen ist. Ich weiß noch, dass ich mich schon in den 70ern gefragt habe, wo nur die­se gan­zen Autos hin sol­len. Und ob das denn wirk­lich immer wei­ter so gehen könnte. 🙂
    Viel­leicht ist das im Bezug auf den Kli­ma­wan­del aber auch nur so, weil die Men­schen total unsi­cher sind und nicht wis­sen, was sie glau­ben sol­len. Unsi­cher­heit kann aggres­siv machen. Und der Stand der Dis­kus­si­on ist, wie sich zeigt, kein Heilmittel.

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