Horst Schulte

Schamloses Selbstlob und Fokus-Leserbriefe

Wer sich fragt, weshalb die SPD selbst mit einem guten Krisenmanagement nicht punkten kann, ist damit nicht allein.

5 Min.

Ausschnitt Newsletter der SPD von vorgestern

Und es sind vor allem unsere starken Ministerinnen und Minister, unsere Fraktionsmitglieder und Kooperationspartner in der Partei, die VorschlĂ€ge entwickelt haben und jetzt Tempo machen, damit die Folgen der Krise begrenzt bleiben. Olaf Scholz und der Bundestag stellen mit dem Nachtragshaushalt sofort 156 Milliarden Euro zur VerfĂŒgung. Hinzu kommen Kreditgarantien und BĂŒrgschaften. Und ZuschĂŒsse fĂŒr Kleinunternehmer*innen und SoloselbststĂ€ndige. Hubertus Heil kĂ€mpft um jeden Arbeitsplatz. DafĂŒr hat er nach der guten Einigung im Koalitionsausschuss das Kurzarbeitergeld weiter verbessert und schon rĂŒckwirkend zum 1. MĂ€rz scharf gestellt. Wenn Einkommen wegbrechen, gibt es außerdem unbĂŒrokratisch und schnell ergĂ€nzende Grundsicherung. Und fĂŒr Familien mit kleinem Einkommen macht Franziska Giffey den Kinderzuschlag unkompliziert zugĂ€nglich. Christine Lambrecht schĂŒtzt Mieterinnen und Mieter, damit sie jetzt nicht ihre Wohnung verlieren – oder ihren kleinen Laden. Und Heiko Maas holt in einer beispiellosen RĂŒckholaktion Deutsche aus der ganzen Welt zurĂŒck nach Hause.

Wer so komische Texte an die Mitglieder der eigenen Partei verteilt, der darf sich nicht darĂŒber wundern, wenn die Medien das aufgreifen und entsprechend „bewerten“. Der Fokus-Titel eines Beitrages lautet: “ Schamloses Selbstlob, wirre Corona-Aussagen: Die neuen Peinlichkeiten der SPD-Chefs“.

Die beiden „neuen“ SPD-Chefs stellen das aktuelle Geschehen so dar, als wĂŒrden ihre Leute es allein wuppen.

Von der Koalition, die sie frĂŒher so gescholten hatte, ist nicht mal die Rede. Nur die SPD-Minister und Minister werden erwĂ€hnt. Scholz sogar in einer Art und Weise, ĂŒber die man wirklich nur lachen kann.

Mich Àrgert dieser Dilettantismus wirklich kriminell.

Ungeschickte Formulierungen sind es aber vermutlich trotzdem nicht, die dazu fĂŒhren, dass die Union die Krise bisher gut ĂŒbersteht und mit +7 % in den Umfragen ordentlich profitiert, wĂ€hrend die SPD 1% verliert.

„Olaf Scholz und der Bundestag
“. Ob SPD GeneralsekretĂ€r, Lars Klingbeil, an dieser Formulierung seinen Anteil hatte? Ich kann es mir nicht vorstellen. Einzig positiv an den aktuellen Umfragen, so sehe ich es jedenfalls, ist, dass die AfD ordentlich an Zustimmung verloren hat und jetzt bei Umfragen unter 10% liegt.

Aber machen wir uns nichts vor. Wenn ich die krass negativen Kommentare von ewignörgelnden Deutschen lese, ahnt der Beobachter sogleich, wie schnell es gehen könnte und die Populisten (nicht nur in Deutschland) wieder ganz weit nach vorn kommen
 Die harten nĂ€chsten Wochen werden noch genug Raum fĂŒr Kritik an den Regierenden bieten. Dessen bin ich mir absolut sicher.

Hier zwei kleine Kostproben von Fokus-Leser-Kommentaren:

  1. 
 und anderen in Deutschland produzierenden Unternehmern sollten wir danken. Sie haben den „Outsourcing-Wahnsinn“ um jeden Preis nicht mitgemacht, Qualifizierte ArbeitsplĂ€tze in Deutschland erhalten und helfen jetzt eine existenzielle Krise unbĂŒrokratisch zu meistern. Der Beitrag einiger Linken zur Krise sind wirre Drohungen wie „1% der Reichen erschiessen“. Einfach total daneben.
  2. In Deutschland sind gegenwÀrtig rund 43000 mit dem Coronavirus infiziert, in den USA rund 82000. Deutschland hat aber rund 83 Mio. Einwohner, USA 320 Mio. Einwohner. Damit hat Deutschland mehr Infizierte pro Einwohner. Zu sagen, die USA hÀtten die meisten Infizierten, ist zu kurz gefasst.
  3. Bin nicht Rechtsradikal und trotzdem, bin ich dagegen, dass wir alle aufnehmen. Es passen nun mal nicht alle hier hin, von der MentalitÀt der Menschen und wie die Denken. Und noch einmal um es ganz klar zu stellen ich bin nicht Rechtsradikal. Es ist schon genug passiert und es wird noch genug passieren.
  4. FĂŒr beispielsweise Erntehelfer gibt es bekanntlich schon lange einen Einreisestopp, fĂŒr Asylbewerber werden aber erst jetzt EINREISEBESCHRÄNKUNGEN ausgesprochen. Ist das ĂŒberhaupt noch zu fassen?!

Ich frage mich, wie dumm, verzweifelt oder beides Leute eigentlich sein mĂŒssen, um einen so wirren Kram zu verzapfen?

Horst Schulte

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurĂŒck. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

hs010225 a

Gesellschaft

Esken, medien, spd

Quelle Featured-Image: Standardbild...
17 Views
Anzahl Worte im Beitrag: 623

In der gleichen Kategorie blÀttern:

6 Kommentare anzeigen

6 Gedanken zu „Schamloses Selbstlob und Fokus-Leserbriefe“

  1. Tja, das kommt halt gar nicht gut an in der Krise, wenn man nur die eigenen Leute lobt. Jetzt wollen alle Zusammenhalt sehen. keine Streitereien und keine Profilierungen auf Kosten Anderer.
    Die SPD schafft es einfach nicht, die jeweiligen Stimmungen zu bemerken und sinnvoll aufzugreifen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse mĂŒssen nicht eingegeben werden.


Your Mastodon Instance
Share to...