Wo gibt es Alternativen zu Weltmarktführern wie Apple, Microsoft und anderen?

Auf US-Pro­duk­te wie Win­dows, Apple, Goog­le, Face­book ver­zich­ten? Wann schaf­fen wir Alter­na­ti­ven inner­halb der EU? Kön­nen wir das über­haupt, ich mei­ne ohne staat­li­che Hilfe?

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Was sich US-Welt­markt­füh­rer wie Apple, Micro­soft, Alpha­bet, Face­book oder Ama­zon im Hin­blick auf ihre „Steu­er­po­li­tik“ her­aus­neh­men kön­nen oder nicht, bestimmt nicht die EU Kom­mis­si­on und schon gar nicht ein­zel­ne Regie­run­gen der Mitgliedsländer. 

Die eigent­li­che Macht liegt beim Ver­brau­cher. Damit sie auch tra­gen kann, braucht es jedoch Produktalternativen.

EU-Gericht widerspricht EU-Forderung an Apple

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Die Ent­schei­dung des EU-Gerich­tes fügt nicht nur Wirt­schafts­kom­mis­sa­rin Frau Mar­gre­the Ves­ta­ger eine hef­ti­ge Nie­der­la­ge zu, son­dern in ers­ter Linie dem Gerech­tig­keits­sinn von Mil­lio­nen Euro­pä­ern. Das will ich jeden­falls mal stark hoffen.

Steuerzahlungen viel zu gering

Die Tat­sa­che, wel­che lächer­li­chen Steu­er­an­tei­le die­se Ami-Unter­neh­men in Deutsch­land leis­ten, wür­de unter nor­ma­len Umstän­den dazu füh­ren, dass die Pro­duk­te gemie­den wer­den und auf Alter­na­ti­ven gesetzt wird. Wenn wir sie denn hätten.

Dass die­se „Vor­rech­te“ eher mit der Grö­ße der Unter­neh­men und weni­ger mit dem Haupt­sitz zu tun haben, zeigt aller­dings die­se Gra­fik. Inter­na­tio­na­le Kon­zer­ne sind – war­um auch immer – hin­sicht­lich ihrer Steu­er­bei­trä­ge privilegiert. 

Rücken­wind erhält Ama­zon dabei von Donald Trumps Steu­er­re­form, die seit Jah­res­be­ginn 2018 unter dem Titel „Tax Cut and Jobs Act“ Kon­zer­nen in den USA zugu­te­kommt – und das nicht nur durch die Sen­kung der Kör­per­schaft­steu­er von 35 auf 21 Prozent.

Finanz­äm­ter wol­len US-Kon­zer­ne zu Steu­er­zah­lern in Euro­pa machen

Welche Alternativen können wir nutzen?

Und es geht hier ja nicht bloß um den All­roun­d­an­bie­ter Ama­zon. Vie­le der Pro­duk­te, die wir dort ein­kau­fen, sind auch woan­ders – bei deut­schen oder euro­päi­schen Fir­men erhältlich. 

Ein Auf­ruf zum Boy­kott ein­schlä­gi­ger Pro­duk­te die­ser Gigan­ten wäre dumm. Wir wür­den in die Fal­le tap­pen, in die der US-Prä­si­dent viel­leicht in ursprüng­lich guter Absicht getappt ist. Aber die­ses „Ame­ri­ca First“ hat Schat­ten­sei­ten, die sich (Coro­na mal außen vor gelas­sen) noch gezeigt hät­ten. Wir wür­den uns ins eige­ne Fleisch schnei­den. Stich­wort: Export­ab­hän­gig­keit der Wirtschaft.

Doch rund 70 Pro­zent ihres Jah­res­ge­winns ver­bu­chen die Kali­for­ni­er in Über­see. Und bis 2015 nutz­te Apple dazu eine Steu­er­lü­cke in Irland, um die Abga­ben in Euro­pa auf nahe Null zu drücken.

Finanz­äm­ter wol­len US-Kon­zer­ne zu Steu­er­zah­lern in Euro­pa machen

Wenn wir seit Jah­ren wis­sen, wel­chen beschei­de­nen Antei­le die o.g. US-Fir­men am Steu­er­auf­kom­men in Deutsch­land leis­ten, erfor­dert das eine unmiss­ver­ständ­li­che Ant­wort. Was unse­re Regie­rung in die­ser Hin­sicht bis­her erreicht hat, ist der Rede nicht wert. Aber was ist mit SAP, Daim­ler oder Bayer?

Alle wis­sen sie, wie Steu­er­ein­spa­run­gen in gigan­ti­schen Aus­ma­ßen erreich­bar sind. In Euro­pa wird man nicht dar­über einig, wie die in eini­gen Län­dern durch­aus gepfleg­ten Schlupf­lö­cher geschlos­sen wer­den könn­ten. Dank inves­ti­ga­ti­ver Recher­chen haben wir längst eine Idee davon, was der Fis­kus den­je­ni­gen erlaubt, die über einen sehr hei­ßen Draht zur Poli­tik ver­fü­gen (Lob­by­is­mus).

Steuerschlupflöcher gibts natürlich auch in der EU

Natür­lich trifft das nicht allein für Deutsch­land zu. Was sonst, als sol­che Ver­bin­dun­gen, soll­te die Poli­tik dar­an hin­dern, Steu­er­schlupf­lö­cher zu schlie­ßen? Solan­ge die Steu­er­ein­nah­men so spru­deln, wie das in den letz­ten Jah­ren in Deutsch­land der Fall war, feh­len das Geld nicht. Dies könn­te sich jetzt in der Coro­na-Kri­se ver­än­dern. Nur gibt es bis heu­te kei­ne Anzei­chen dafür, dass die Poli­tik ihre Hal­tung zu die­sen Fra­gen wirk­lich ändert. Pla­ce­bos wie die, die Finanz­mi­nis­ter Scholz, uns ver­kau­fen woll­te, ändern nichts an den fort­be­stehen­den Ungerechtigkeiten.

Aber die­se Dis­kus­sio­nen ver­deckt das eigent­li­che Pro­blem dahin­ter. Wir haben in der EU näm­lich lei­der nicht die Unter­neh­men, die uns adäqua­te Pro­duk­te anbie­ten kön­nen. Ich sit­ze hier an mei­nem Win­dows PC, arbei­te mit Excel, Word und Out­look, benut­ze Goog­le Chro­me als bevor­zug­ten Brow­ser, alter­na­tiv Edge oder Fire­fox, sel­ten mal Ope­ra oder Vival­di. Gut, bei Brow­sern gin­ge noch was. Aber was ist mit den Betriebs­sys­te­men? Wäre Unix eine gute Alter­na­ti­ve? Vie­le wer­den das mit einem kla­ren JA beant­wor­ten. Aber ist Unix nicht auch ame­ri­ka­ni­schen Ursprungs? Es ist ein ande­res Kon­zept, ein sym­pa­thi­sche­res; schon weil es Open Source ist. Man kann eine Dis­tru­bi­ti­on wie Ubun­tu nut­zen oder andere. 

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Sol­che Erfah­run­gen machen einem die Ent­schei­dung leichter

Verzichten wäre eine Möglichkeit

Ich möch­te ungern auf mein in die Jah­re gekom­me­nes iPad oder mein teu­res Note­book Pro ver­zich­ten. Außer­dem kom­me ich mit Win­dows 10 sehr gut zurecht und fin­de, dass Excel von kei­ner ande­ren Tabel­len­kal­ku­la­ti­on getoppt wer­den kann. Kurz gesagt, es feh­len ein­fach gute Alter­na­ti­ven aus euro­päi­schen Quel­len. Das ist kei­ne Neu­ig­keit. Aber immer, wenn ich mich über sol­che Nach­rich­ten wie heu­te ärge­re, kom­me ich dar­auf zurück. Wel­che Cloud eines euro­päi­schen Anbie­ters kann man ver­glei­chen mit dem, was Goog­le Dri­ve, One­dri­ve, gar AWS u.s.w. bie­ten? Ver­zich­ten wäre eine Mög­lich­keit. Aber … da wären wir dann auch schon wie­der beim Fleischessen.

Startups mit entsprechender finanzieller Ausstattung

Die Fra­ge, die sich wei­ter­hin stellt, ist, ob wir in der EU nicht bereits soweit ins Hin­ter­tref­fen gera­ten sind, dass auch die von man­chen Poli­ti­kern bekun­de­ten Plä­ne, ein eige­nes Sili­con Val­ley zu grün­den, fast lächer­lich wir­ken. Es müss­ten sich zunächst ein­mal Start­ups fin­den, die über die not­wen­di­gen Ideen, mög­lichst natür­lich das Know-how und sehr viel Geld ver­fü­gen. Beim Geld ist das so eine Sache. Wir wis­sen, dass es vor allem in Deutsch­land schwie­rig ist, an ent­spre­chen­de finan­zi­el­le Mit­tel her­an­zu­kom­men. Exakt an die­sem Punkt wäre des­halb der Staat gefragt. Nur – das eigent­li­che unter­neh­me­ri­sche Risi­ko und alle Ent­schei­dungs­ge­walt müss­te trotz der finan­zi­el­len Bedeu­tung der staat­li­chen Betei­li­gung ganz bei den Start­up-Unter­neh­mern lie­gen. Sonst wird das näm­lich nie was.

Ein schö­ne schö­ne Lösung wäre, wenn wir das Geld, was die Ami-Fir­men an gerech­ten Steu­er­zah­lun­gen leis­ten könn­ten, in einen Fond geben wür­den. Aus dem her­aus könn­ten die­se Start­ups dann… Die Amis hät­ten sicher ihre Freu­de an sol­chen Gedan­ken­spie­len. Aber viel­leicht wür­den sie mich auch ein­fach nur auslachen?

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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4 Gedanken zu „Wo gibt es Alternativen zu Weltmarktführern wie Apple, Microsoft und anderen?“

  1. „Und es geht hier ja nicht bloß um den All­roun­d­an­bie­ter Ama­zon. Vie­le der Pro­duk­te, die wir dort ein­kau­fen, sind auch woan­ders – bei deut­schen oder euro­päi­schen Fir­men erhältlich.“

    Auch du machst also die­sen popu­lis­ti­schen Feh­ler locker mit!! Es SIND unzäh­li­ge deut­sche und euro­päi­sche Fir­men auf dem Ama­zon-Markt­platz – ins­ge­samt über­steigt deren Umsatz den von Ama­zon-eige­nen Pro­duk­ten. Die Gro­ßen sind dabei, aber auch vie­le vie­le klei­ne Krau­ter, die gar nicht die Mög­lich­keit hät­ten, sich eine eige­ne Online-Infra­struk­tur auf­zu­bau­en, die eben­so gut funk­tio­niert. Geschwei­ge denn, dass sie gefun­den wür­den! (Ab und an bestel­le ich extra anders­wo als bei Ama­zon – und fast immer bringt das Defi­zi­te im Vergleich). 

    Dass es hier­zu­lan­de kein „eige­nes“ Ama­zon gibt, liegt u.a. dar­an, dass die Klein­un­ter­neh­me­rIn­nen, die Tele­buch gegrün­det und in den 90gern gut ent­wi­ckelt hat­ten, lie­ber an Ama­zon ver­kauft haben (die es dann zu Ama​zon​.de mach­ten) anstatt sel­ber (als bis dahin ein­zi­ge!) rele­van­te Online-Händ­ler groß zu werden! 

    Und Apple, laut eige­ner Aus­sa­ge in dem Arti­kel der größ­te Steu­er­zah­ler der Welt, argu­men­tiert „… die iri­sche Toch­ter­fir­ma habe nur den Ver­trieb der Gerä­te gere­gelt. Die eigent­li­chen Wer­te, die Kon­zep­ti­on von iPho­ne, iPad und allen ande­ren Gerä­ten, sei­en vor allem in den USA ent­stan­den. Die Erträ­ge der Toch­ter­fir­men sei­en daher zum größ­ten Teil dort zu ver­steu­ern gewesen.“

    Was ist dar­an eigent­lich falsch? Für die gan­zen Gerä­te von Apple fällt doch sehr wohl hier Umsatz­steu­er an – und das ist doch nicht etwa wenig!

    Was den Man­gel an Alter­na­ti­ven angeht: völ­lig rich­tig! Die haben wir nicht – und bashen stän­dig die erfolg­rei­chen US-Kon­zer­ne, wäh­rend wir ihre Pro­duk­te nut­zen. Die übri­gens zum gro­ßen Teil kos­ten­los sind, das wäre in DE gar nicht mög­lich, ernst­haft nicht.

    Nun wirst du sagen: Du bezahlst mit Daten! Ja und? Das ist mir lie­ber als mit Geld, das ich nicht in die­sem Aus­maß hät­te. Man sieht es ja schon an der Pres­se: mehr als 1 bis 3 Abos leis­tet sich doch kaum jemand – wie soll­te es also funk­tio­nie­ren, all die sinn­vol­len und meist ziem­lich tol­len Tools von z.B. Goog­le (Suche, Map, Earth, you­tube, Mail, Trans­la­te, Dri­ve, Docs, Fotos und und und) zu finan­zie­ren? Btw. kann man auch vie­le Daten­spei­che­run­gen und Ver­wen­dun­gen abwäh­len, was auch nie gesagt wird, wenns gegen die „Daten­kra­ke“ geht.

    Was MS angeht: Es gibt Linux-Ver­sio­nen, die das BS eini­ger­ma­ßen gut erset­zen. Mache ich nicht, weil ich z.B. die Fra­gen von Freun­den und Kun­din­nen bezüg­lich klei­ner Nut­zungs­pro­ble­me mit Win­dows wei­ter­hin beant­wor­ten kön­nen will. 

    Und über­haupt: Die­se Super­pro­duk­te der Super­kon­zer­ne funk­tio­nie­ren so gut, WEIL sie so groß sind, weil die IT- und Netz­welt auf sie ein­ge­stellt ist – und bei Social Media WEIL „alle“ da sind. Das alte Rezept „zer­schla­gen und auf­tei­len“ funk­tio­niert da nicht mehr, son­dern gin­ge mit erheblí­chen Ein­bu­ßen der Qua­li­tät ein­her, die im Grun­de nie­mand will. Wenn davon dir Rede ist, z.B. die „Suche“ von Goog­le (Adwords!) abzu­tren­nen – wie bit­te will man dann die über die Welt ver­teil­te Ser­ver-Infra­struk­tur finan­zie­ren, die für die­ses Mega-Teil nötig ist? 

    Wie es mit staatl. EU-Alter­na­ti­ven so geht, hat man letz­tes Jahr gese­hen, als die GPS-Alter­na­ti­ve GALILEO 3 Tage aus­ge­fal­len ist, OHNE DASS ES JEMAND BEMERKT hätte! 

    Ich fin­de, wir soll­ten ein­se­hen, dass „der Zug abge­fah­ren“ ist. Allen­falls in Nischen erge­ben sich noch Mög­lich­kei­ten für StartUps. 

    Da ich seit 1995 aktiv im Netz bin, weiß ich auch, wor­an das liegt: Wir sind Beden­ken­trä­ger, kul­tu­rell nicht beson­ders tech­nik-affin, sehen immer erst die Gefah­ren und Nach­tei­le, anstatt „mal los zu machen“ und das Pro­ble­me Lösen auf dann zu ver­ta­gen, wenn sie sich schmerz­haft bemerk­bar machen.

    Klar, das ist ein Kli­schee, es gibt Aus­nah­men und ande­re Ein­flüs­se – aber im Grun­de stimmt es bis heu­te. In den 90gern hab ich eine Arbeits­stel­le ver­las­sen, weil sie dort mein­ten, sowas mit Inter­net bräuch­ten sie nicht – und so war die all­ge­mei­ne Stim­mung: komi­sches Zeug für ver­rück­te Nerds. 

    In einer sol­chen Gesell­schaft machen es dann halt andere.

  2. Die Urteils­be­grün­dung im Voll­text ist noch nicht mal beim Gericht selbst zu fin­den, jedoch eine Zusam­men­fas­sung, auf der die Berich­te wohl beruhen:

    https://​curia​.euro​pa​.eu/​j​c​m​s​/​u​p​l​o​a​d​/​d​o​c​s​/​a​p​p​l​i​c​a​t​i​o​n​/​p​d​f​/​2​020 – 07/cp200090en.pdf

    Da steht auch nur das drin, was wir schon kennen.

    Was ist „AWS“?

    Klar fän­de ich euro­päi­sche Lösun­gen auch toll, jedoch sind die Bedin­gun­gen dafür und eben auch die Tra­di­tio­nen und Gepflo­gen­hei­ten nicht güns­tig. Auch schon allein des­halb, weil ein US-Unter­neh­men sei­ne Pro­duk­te mit weit weni­ger Auf­wand welt­weit ver­mark­ten kann als etwa ein deut­sches oder französisches.

    Was den Umsatz angeht, mein­te ich jenen der Dritt­händ­ler im Ver­gleich zu dem von Ama­zon selbst (Pro­dukt­ver­kauf).
    https://​www​.online​haend​ler​-news​.de/​o​n​l​i​n​e​-​h​a​n​d​e​l​/​m​a​r​k​t​p​l​a​e​t​z​e​/​1​3​2​4​0​2​-​a​m​a​z​o​n​-​h​a​e​n​d​l​e​r​-​s​t​e​i​g​e​r​n​-​u​m​s​atz

    Das sagt natür­lich nix zum The­ma Steu­ern in DE, aber gegen die falsch ver­ein­fa­chen­de Dar­stel­lung, den Gesamt­um­satz von Ama­zon inkl. Händ­ler als „Ama­zons Umsatz/​Geschäft“ anzu­pran­gern. Dahin gehend hat­te ich dei­nen Satz 

    „Vie­le der Pro­duk­te, die wir dort ein­kau­fen, sind auch woan­ders – bei deut­schen oder euro­päi­schen Fir­men erhältlich.“

    Was die MwSt. angeht, ist sie bei Ver­käu­fen an End­ver­brau­cher nicht so egal wie im B2B-Bereich. Für mich ist das „durch­lau­fend“, weil ich nur an Unter­neh­men lie­fe­re. Wenn ich aber für Pri­va­te arbei­te (z.B. ein Blog erstel­le) ist die MwSt. ein erheb­li­cher Fak­tor der Preis­ge­stal­tung. Durch­aus „gewinn­min­dernd“, denn gäbe es sie nicht, könn­te es bil­li­ger sein oder ich wür­de mehr dar­an verdienen.

    Beim Ver­gleich („was hin­ten raus kommt“) ist die Umsatz­steu­er, die ich abfüh­re, ein Viel­fa­ches der Ein­kom­men­steu­er. Wenn das auch bei Apple & Co. so wäre (was ich eigent­lich anneh­me, denn Umsatz ist immer MEHR als Gewinn), dann ver­zeich­net der deut­sche Fis­kus ja doch immer­hin ordent­li­che Einnahmen. 

    Im Grund­satz gilt, dass Gewinn­steu­ern da anfal­len, wo das Unter­neh­men sei­nen Sitz hat – im Apple-Fall also Irland. Ich bin nicht schlau­er als das Gericht, muss also war­ten, ob noch zum EuGH geklagt wird, um letzt­gül­tig zu klä­ren, ob die da Apple unzu­läs­sig supporten. 

    Eine ande­re Betrach­tung, die bei mir immer mit­schwingt, ist die Bewer­tung des Gesamt­nut­zens, den die Unter­nehm hier ein­brin­gen. Den ver­glei­che ich inner­lich mit womög­lich zu wenig bezahl­ten Steu­ern – und da sieht die Bilanz für Goog­le und MS recht posi­tiv aus. MS hat immer gedul­det, dass sein Sys­tem welt­weit kopiert wur­de und kei­nen gro­ßen Stress gemacht – mitt­ler­wei­le ist das „qua­si lega­li­siert“ durch extrem bil­li­ge Lizen­zen, sowie kos­ten­lo­se Updates, die sich auf tolie­rier­ten Umge­hungs­we­gen machen las­sen. Und Goog­le… na, dazu muss ich nichts mehr sagen. Was Goog­le zur Ver­fü­gung stellt, ist so gigan­tisch nütz­lich, dass ich wegen zuwe­nig Steu­ern bei uns nicht in den Empö­rungs­mo­dus verfalle. 

    Ama­zon sehe ich in die­sem Sin­ne nicht so posi­tiv, wohl aber aner­ken­ne ich die Mühe, die dahin­ter ste­cken muss, immer und zu aller­erst das „Kun­den­er­leb­nis“ zu ver­bes­sern. Käu­fe bei Ama­zon sind immer unpro­ble­ma­tisch, bei Dritt­händ­lern muss man manch­mal Abstri­che machen. Es lohnt übri­gens, Prei­se zu ver­glei­chen – gele­gent­lich ist Ama­zon NICHT die preis­wer­tes­te Quelle. 

    Seit einer Woche gibt es bei Ama­zon Prime übri­gens SÄMTLICHE öffent­lich-recht­li­chen TV-Kanä­le, ohne Mehr­kos­ten. Eine Koope­ra­ti­on, die in der Pres­se noch gar nicht skan­da­li­siert wur­de – obwohl sie sich doch eigent­lich eig­net, oder?
    Ich hat­te mich schon gefreut, dadurch auf Zat­too (kos­ten­pflich­tig) ver­zich­ten zu kön­nen. Habe aber gemerkt, dass ich auf die Pro­gramm­in­fos doch nicht ver­zich­ten will, die es bei Ama­zon nicht gibt.

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