Friedrich Merz in der Normalität angekommen

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Fried­rich Merz hat­te heu­te einen Auf­tritt vor der Bun­des­pres­se­kon­fe­renz in Ber­lin. Eigent­lich war vie­les, wie es pro­fes­sio­nel­le Beob­ach­ter erwar­tet haben dürf­ten. Er eröff­ne­te sei­ne Prä­sen­ta­ti­on mit dem bana­len Offen­ba­rung, wie schwie­rig es sei, nach Hanau zum poli­ti­schen All­tag zurückzukehren.

Er fand als­bald einen Weg, die Erwar­tungs­hal­tung der Medi­en in Gän­ze zu erfül­len. Es sah jeder, der mit Merz immer schon ein gewis­ses Pro­blem hat­te, die Bestä­ti­gung aller Erwar­tun­gen erfüllt und zwar im Tele­gramm-Stil. Wie ent­ge­gen­kom­mend von ihm.

Bes­ser gehts nicht. Irgend­wie war’s fast eine selbst­er­fül­len­de Prophezeiung. 

Der Ber­li­ner CDU-Vor­sit­zen­de Kai Weg­ner erklärt längst vor­her sei­ne Prä­fe­renz für Merz unmissverständlich:

Eine kla­re Hal­tung und eine kla­re Spra­che, die Ori­en­tie­rung geben kann

CDU-Beben: Merz erhebt jetzt schwe­ren Vor­wurf gegen Laschet – und kas­siert hef­tig Kri­tik | Poli­tik

Was soll­ten die poli­ti­schen Geg­ner Merz’ ande­res erwar­tet haben? Der Mann lie­fert an einer der sen­si­bels­ten Stel­len, sozu­sa­gen an der Schnitt­stel­le der Pola­ri­sie­rung unse­rer Gesell­schaft, kei­ne poli­ti­sche Spiel­chen, kei­ne rhe­to­ri­schen Para­de­stü­cke, son­dern Klar­text, der man­chen Lin­ken nur ver­stö­ren konnte. 

So ant­wor­tet Fried­rich Merz auf die­se Fra­ge eines Spiegel-Redakteurs: 

„Schlie­ße ich dar­aus rich­tig, dass Ihre Ant­wort auf das Pro­blem des Rechts­ra­di­ka­lis­mus die stär­ke­re The­ma­ti­sie­rung von Clan­kri­mi­na­li­tät, Grenz­kon­trol­len und so wei­ter ist? Und wenn nicht: was wäre sie dann?“ 

Merz’ Ant­wort war – ganz gera­de her­aus – völ­lig unmissverständlich:

Die Ant­wort ist: Ja.

Fried­rich Merz am 25. Febru­ar 2020 in Berlin

Jetzt sind vie­le ent­setzt und bestärkt in ihrer Hal­tung, dass Merz kei­nes­falls der Neue an der Spit­ze der CDU wer­den dür­fe. Jetzt – so sei­ne „Fans“ – sei spä­tes­tens klar, wie er es anzu­stel­len gedenkt, die Stim­men­an­tei­le der AfD bun­des­weit zu hal­bie­ren. Indem er näm­lich den Rech­ten hinterherläuft. 

Nur – das hat Merz nicht gesagt. 

Wer Merz’, nach Hanau gna­den­los wir­ken­dem State­ment, unbe­dingt so ver­ste­hen will, dass Merz in Wort und Poli­tik die völ­kisch-natio­na­lis­ti­schen Posi­tio­nen einer AfD nach­äf­fen möch­te, macht es sich etwas zu einfach.

Außer­dem wer­den sol­che Leu­te bestimmt kei­ne CDU-Wäh­ler sein, so dass es ihnen eigent­lich nur Recht sein könn­te, dass Merz die Par­tei anführt. Es bil­den sich aus einer neu­en, zuge­spitz­ten Poli­tik zum Migra­ti­ons­the­ma ver­mut­lich wert­vol­le Anknüp­fungs­punk­te, die der not­lei­den­den Streit­kul­tur im Land gut tun könnten. 


Kar­tell­bil­dung zur Schwä­chung des Wettbewerbs 

Fried­rich Merz laut „Focus“ über das Gespann Laschet /​Spahn

Ich fän­de Armin Laschet als CDU-Chef gut. Ihm traue ich es zu, auch das so krass pola­ri­sie­ren­de Migra­ti­ons­the­ma par­tei­über­grei­fend zu lösen. Dazu kann sich jeder Anschau­ungs­ma­te­ri­al aus NRW besor­gen. Aber an die­ser Stel­le stößt man rasch an gewis­se Unzu­mut­bar­keits­gren­zen für lin­ke Ideologen. 

Geg­ner Laschets gibt es aller­dings nicht – wie man­che viel­leicht den­ken könn­ten – nur ganz links, son­dern auch in der SPD und bei den Grü­nen. Für die Grü­nen wäre Laschet schon des­halb indis­ku­ta­bel, weil er die neue pola­ri­sie­ren­de Bewe­gung (Kli­ma­wan­del) aus ihrer Sicht so schmäh­lich ver­nach­läs­sigt hat. Zum Glück braucht es die für eine Ent­schei­dung zuguns­ten Laschets nicht. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: CDU Merz Russland

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