Warum die Ausgangssperre sehr wohl ein Mittel zur Pandemiebekämpfung ist!

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Interessant fin­de ich ein­mal mehr, wie selek­tiv gewis­se Informationen aus Wissenschaftskreisen von Politikern oder Interessenvertreten fehl­in­ter­pre­tiert wer­den. Man könn­te glau­ben, sie schür­ten mit fal­schen Zusammenhängen bewusst Unsicherheit bzw. wie­gel­ten die Bevölkerung auf. Wenn wir zur­zeit jetzt eins nicht gebrau­chen kön­nen, dann dies. 

Manipulativ

Diejenigen, die der­art mani­pu­la­tiv unter­wegs sind, soll­ten sich lie­ber zusam­men­rei­ßen und sich die aktu­el­len Berichte von unse­ren Intensivstationen auf­merk­sam ansehen.

Es geht immer noch um die Aerosole, die nach Expertenmeinung bekannt­lich drau­ßen kaum eine Rolle bei der Übertragung des Virus spie­len. Mit die­sem längst all­ge­mein bekann­ten Wissen agi­tie­ren sowohl FDP-​Leute und der Hauptgeschäftsführer des deut­schen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg gegen die Pläne der Regierung. Landsberg ist Mitglied der CDU.

Ausgangssperren bringen nichts?

Sie behaup­ten, die von Berlin geplan­ten Ausgangssperren hät­ten kei­nen Einfluss auf die Inzidenzen. Dies beleg­ten, so die Kritiker, Beispiele aus ande­ren Ländern. 

Die Aussage ist in zwei­er­lei Hinsicht falsch:

  1. Es gibt eini­ge Länder auf der Welt – und auch hier in Europa -, die mit Erfolg Ausgangssperren ver­hängt haben.
    Irland, Großbritannien oder Portugal sind drei davon
  2. Es geht nicht dar­um, den Aufenthalt von Menschen an der fri­schen Luft zu beschrän­ken. Das an sich wäre kon­tra­pro­duk­tiv. Es geht viel­mehr dar­um, dass die Anzahl pri­va­ter Kontakte, die nun ein­mal vor­wie­gend in den Abendstunden statt­fin­den, ver­rin­gert wer­den.
    Wie all­ge­mein bekannt ist, bewe­gen Menschen sich vor allem des­halb in den Abendstunden von A nach B, weil sie Freunde und Bekannte in deren Wohnungen tref­fen wol­len. Es geht also nicht dar­um, die Menschen dar­an zu hin­dern, sich an der fri­schen Luft zu bewe­gen. Diesen Eindruck erzeu­gen die Kritiker jedoch und ich glau­be, dass sie dies mit Vorsatz tun.

Die Ausgangssperren sol­len ver­hin­dern, dass sich die Leute abends tref­fen, sich gegen­sei­tig besu­chen und anstecken. 

Halbgares Geschwätz

Was ist eigent­lich so schwer dar­an, nicht mit halt­ba­ren Argumenten hau­sie­ren zu gehen und statt mit Dummheiten, die bloß zur Folge haben, die Leute noch mehr gegen „die Politik” auf­zu­brin­gen, die bei Lichte gese­hen jedoch kei­ne Grundlage besit­zen? Vielleicht liegt es dar­an, dass die Forderung nach Ausgangssperren u.a. von Karl Lauterbach kamen. Es soll ja Leute in Oppositionskreisen geben, für die allein die­se Tatsache schon aus­reicht, um irgend­ei­nen Schwachsinn zu erzählen.


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5 Gedanken zu „Warum die Ausgangssperre sehr wohl ein Mittel zur Pandemiebekämpfung ist!“

  1. Das mit den Ausgangssperren sehe ich ganz anders. Überall da, wo es angeb­lich funk­tio­niert hat, war es nicht die Ausgangssperre allei­ne, son­dern ein gan­zes Bündel an Maßnahmen, bis hin zu Schulschließungen. Außerdem höre ich ziem­lich genau, wie Ausgangssperre in Frankreich geht und dass sie nicht funk­tio­niert. Dort herrsch­te im ver­gan­ge­nen Frühjahr drei Monate Ausgangssperre, mei­ne Schwiegermutter brauch­te sogar einen Passierschein für den Hund, wenn sie mit ihm raus woll­te. Tagsüber wohl­ge­merkt, die Ausgangssperre galt 24 Stunden, und jeder durf­te sich nur einen Kilometer rund um die Wohnung bewe­gen, wenn er einen Passierschein hat­te. Genauso haben sie es noch zwei Mal gemacht, gera­de ist wie­der Ausgangssperre ab 19 Uhr (Sommerzeit), zuvor ab 18 Uhr, und es gilt ein Radius von zehn Kilometern. Effekt: gleich null. Das liegt auch dar­an, dass die Supermärkte wegen der Ausgangssperre frü­her schlie­ßen und sich dort in kür­ze­rer Zeit mehr Menschen bal­len. Aber auch dar­an, dass die Aperitiv-​Stunde vor­ge­zo­gen wird und die Zahlen nach oben treibt. Ohne Aperitiv geht in Frankreich gar nichts.

    Angesichts der man­geln­den Wirksamkeit von Ausgangssperren sehe ich sie sehr kri­tisch, denn sie sind ein beson­ders schar­fer Grundrechtsentzug. Der will gut begrün­det sein, was ja schon das Oberverwaltungsgericht Lüneburg ange­merkt hat, das die Ausgangssperre in Hannover gekippt hat. Irgendwelche Vermutungen über irgend­wel­che angeb­li­chen oder wirk­li­chen Partys rei­chen nicht, um über eine Millionen Menschen in der Region Hannover einzusperren.
    Richtig inter­esssant wird es mit der Akzeptanz der Ausgangssperre erst, wenn es abends noch län­ger hell und end­lich sogar warm ist. Dann die Leute ein­sper­ren zu wol­len, wird nicht gehen. Zumal immer kla­rer wird, dass drau­ßen die Ansteckungsgefahr mini­mal ist. All das muss bedacht werden.

  2. Da bin ich ganz dei­ner Meinung. Ich glau­be nicht, dass die Ausgangssperren die Anzahl pri­va­ter Kontakte ver­rin­gern. Mein Sohn (35), so hat er mir erklärt, wird sich nicht dran hal­ten. Und ich glau­be da ist er nicht alleine.

  3. Noch eine klei­ne Anmerkung: Es wird immer gesagt, es pas­sie­re nichts in Sachen Pandemiebekämpfung, seit die Osterruhe geschei­tert ist. Das aller­dings stimmt nicht, wie Schleswig-​Holstein und Mecklenburg zei­gen. SH reagiert auf jede Inzidenz über 100 und schließt Schulen, Kitas und Geschäfte im jewei­li­gen Kreis. Und MV hat gera­de einen har­ten Lockdown ver­hängt. Es braucht also nicht unbe­dingt des Bundes.

🪷 Geht sorgsam miteinander um.

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