Warum die Ausgangssperre sehr wohl ein Mittel zur Pandemiebekämpfung ist!

Wenn Poli­ti­ker oder Ver­bands­ver­tre­ter die Men­schen für blöd ver­kau­fen wollen.

HS230625

Horst Schulte

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Inter­es­sant fin­de ich ein­mal mehr, wie selek­tiv gewis­se Infor­ma­tio­nen aus Wis­sen­schafts­krei­sen von Poli­ti­kern oder Inter­es­sen­ver­tre­ten fehl­in­ter­pre­tiert wer­den. Man könn­te glau­ben, sie schür­ten mit fal­schen Zusam­men­hän­gen bewusst Unsi­cher­heit bzw. wie­gel­ten die Bevöl­ke­rung auf. Wenn wir zur­zeit jetzt eins nicht gebrau­chen kön­nen, dann dies. 

Manipulativ

Die­je­ni­gen, die der­art mani­pu­la­tiv unter­wegs sind, soll­ten sich lie­ber zusam­men­rei­ßen und sich die aktu­el­len Berich­te von unse­ren Inten­siv­sta­tio­nen auf­merk­sam ansehen.

Es geht immer noch um die Aero­so­le, die nach Exper­ten­mei­nung bekannt­lich drau­ßen kaum eine Rol­le bei der Über­tra­gung des Virus spie­len. Mit die­sem längst all­ge­mein bekann­ten Wis­sen agi­tie­ren sowohl FDP-Leu­te und der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des deut­schen Städ­te- und Gemein­de­bun­des, Dr. Gerd Lands­berg gegen die Plä­ne der Regie­rung. Lands­berg ist Mit­glied der CDU.

Ausgangssperren bringen nichts?

Sie behaup­ten, die von Ber­lin geplan­ten Aus­gangs­sper­ren hät­ten kei­nen Ein­fluss auf die Inzi­den­zen. Dies beleg­ten, so die Kri­ti­ker, Bei­spie­le aus ande­ren Ländern. 

Die Aus­sa­ge ist in zwei­er­lei Hin­sicht falsch:

  1. Es gibt eini­ge Län­der auf der Welt – und auch hier in Euro­pa -, die mit Erfolg Aus­gangs­sper­ren ver­hängt haben.
    Irland, Groß­bri­tan­ni­en oder Por­tu­gal sind drei davon
  2. Es geht nicht dar­um, den Auf­ent­halt von Men­schen an der fri­schen Luft zu beschrän­ken. Das an sich wäre kon­tra­pro­duk­tiv. Es geht viel­mehr dar­um, dass die Anzahl pri­va­ter Kon­tak­te, die nun ein­mal vor­wie­gend in den Abend­stun­den statt­fin­den, ver­rin­gert wer­den.
    Wie all­ge­mein bekannt ist, bewe­gen Men­schen sich vor allem des­halb in den Abend­stun­den von A nach B, weil sie Freun­de und Bekann­te in deren Woh­nun­gen tref­fen wol­len. Es geht also nicht dar­um, die Men­schen dar­an zu hin­dern, sich an der fri­schen Luft zu bewe­gen. Die­sen Ein­druck erzeu­gen die Kri­ti­ker jedoch und ich glau­be, dass sie dies mit Vor­satz tun.

Die Aus­gangs­sper­ren sol­len ver­hin­dern, dass sich die Leu­te abends tref­fen, sich gegen­sei­tig besu­chen und anstecken. 

Halbgares Geschwätz

Was ist eigent­lich so schwer dar­an, nicht mit halt­ba­ren Argu­men­ten hau­sie­ren zu gehen und statt mit Dumm­hei­ten, die bloß zur Fol­ge haben, die Leu­te noch mehr gegen „die Poli­tik“ auf­zu­brin­gen, die bei Lich­te gese­hen jedoch kei­ne Grund­la­ge besit­zen? Viel­leicht liegt es dar­an, dass die For­de­rung nach Aus­gangs­sper­ren u.a. von Karl Lau­ter­bach kamen. Es soll ja Leu­te in Oppo­si­ti­ons­krei­sen geben, für die allein die­se Tat­sa­che schon aus­reicht, um irgend­ei­nen Schwach­sinn zu erzählen.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Corona FDP Regierung

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5 Gedanken zu „Warum die Ausgangssperre sehr wohl ein Mittel zur Pandemiebekämpfung ist!“

  1. Das mit den Aus­gangs­sper­ren sehe ich ganz anders. Über­all da, wo es angeb­lich funk­tio­niert hat, war es nicht die Aus­gangs­sper­re allei­ne, son­dern ein gan­zes Bün­del an Maß­nah­men, bis hin zu Schul­schlie­ßun­gen. Außer­dem höre ich ziem­lich genau, wie Aus­gangs­sper­re in Frank­reich geht und dass sie nicht funk­tio­niert. Dort herrsch­te im ver­gan­ge­nen Früh­jahr drei Mona­te Aus­gangs­sper­re, mei­ne Schwie­ger­mut­ter brauch­te sogar einen Pas­sier­schein für den Hund, wenn sie mit ihm raus woll­te. Tags­über wohl­ge­merkt, die Aus­gangs­sper­re galt 24 Stun­den, und jeder durf­te sich nur einen Kilo­me­ter rund um die Woh­nung bewe­gen, wenn er einen Pas­sier­schein hat­te. Genau­so haben sie es noch zwei Mal gemacht, gera­de ist wie­der Aus­gangs­sper­re ab 19 Uhr (Som­mer­zeit), zuvor ab 18 Uhr, und es gilt ein Radi­us von zehn Kilo­me­tern. Effekt: gleich null. Das liegt auch dar­an, dass die Super­märk­te wegen der Aus­gangs­sper­re frü­her schlie­ßen und sich dort in kür­ze­rer Zeit mehr Men­schen bal­len. Aber auch dar­an, dass die Ape­ri­tiv-Stun­de vor­ge­zo­gen wird und die Zah­len nach oben treibt. Ohne Ape­ri­tiv geht in Frank­reich gar nichts.

    Ange­sichts der man­geln­den Wirk­sam­keit von Aus­gangs­sper­ren sehe ich sie sehr kri­tisch, denn sie sind ein beson­ders schar­fer Grund­rechts­ent­zug. Der will gut begrün­det sein, was ja schon das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Lüne­burg ange­merkt hat, das die Aus­gangs­sper­re in Han­no­ver gekippt hat. Irgend­wel­che Ver­mu­tun­gen über irgend­wel­che angeb­li­chen oder wirk­li­chen Par­tys rei­chen nicht, um über eine Mil­lio­nen Men­schen in der Regi­on Han­no­ver einzusperren.
    Rich­tig inter­esssant wird es mit der Akzep­tanz der Aus­gangs­sper­re erst, wenn es abends noch län­ger hell und end­lich sogar warm ist. Dann die Leu­te ein­sper­ren zu wol­len, wird nicht gehen. Zumal immer kla­rer wird, dass drau­ßen die Anste­ckungs­ge­fahr mini­mal ist. All das muss bedacht werden.

  2. Da bin ich ganz dei­ner Mei­nung. Ich glau­be nicht, dass die Aus­gangs­sper­ren die Anzahl pri­va­ter Kon­tak­te ver­rin­gern. Mein Sohn (35), so hat er mir erklärt, wird sich nicht dran hal­ten. Und ich glau­be da ist er nicht alleine.

  3. Noch eine klei­ne Anmer­kung: Es wird immer gesagt, es pas­sie­re nichts in Sachen Pan­de­mie­be­kämp­fung, seit die Oster­ru­he geschei­tert ist. Das aller­dings stimmt nicht, wie Schles­wig-Hol­stein und Meck­len­burg zei­gen. SH reagiert auf jede Inzi­denz über 100 und schließt Schu­len, Kitas und Geschäf­te im jewei­li­gen Kreis. Und MV hat gera­de einen har­ten Lock­down ver­hängt. Es braucht also nicht unbe­dingt des Bundes.

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