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331 von über 400 Gesundheitsämtern

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Sormas-ÖGD-Covid-19, Kontaktpersonenmanagement im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie sollte die Arbeit der Gesundheitsämter in Deutschland erleichtern. Dabei geht es für die in der Pandemie so wichtige Kontaktpersonen-Nachverfolgung. Es gibt über 400. 331 davon haben nach aktuellen Meldungen des Sormas-Herstellers die Software geliefert bekommen bzw. installiert.

Immer wieder höre ich in den Nachrichten davon, dass trotz dieser ziemlichen hohen Zahl von Installationen viele Gesundheitsämter mit der Software gar nicht arbeiten. Sie benutzten eigene IT-Systeme und Lösungen, manche ziehen immer noch das Fax vor.

Die Begründung dafür, dass das System immer noch nicht im Echtbetrieb genutzt wird, finde ich mindestens seltsam. Was die Chefs der Firmen, für die ich gearbeitet habe, wohl zu der Erklärung gesagt hätten, dass wir im laufenden Betrieb doch keinen Softwarewechsel vornehmen könnten? Der IT-Verantwortliche wäre seinen Job los und ein paar Abteilungsleiter, sofern sie sich diese Argumentation zu eigen gemacht hätten, ebenfalls.

Im öffentlichen Dienst ist das offenkundig völlig anders. Mich macht es einfach sprachlos, wenn ich nach dieser langen Zeit und all den Nöten, die auch für die Mitarbeiter in den Ämtern mit dieser Haltung verbunden sind, solche Ausreden höre. Ich glaube, dezentrale Strukturen für eine so elementare Aufgabe sind nicht gut. Wenn jeder Leiter eines Gesundheitsamtes die Arbeit so tut wie es ihm beliebt, ist das etwas, das sich keiner vorstellen kann, der in der freien Wirtschaft gearbeitet hat. Und das ist nur ein Aspekt von deutlich wichtigeren.

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Artikelinformationen:

Gesellschaft

Gesundheitsämter, Verantwortung

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8 Gedanken zu „331 von über 400 Gesundheitsämtern“

  1. Da müssten die Leiter extra Zeit investieren, um eine neue Software voll zugänglich für ihre MA zu machen, d.h. daß diese nicht Wochen zubringen müssten, sich da zurechtzufinden.
    Wenn alles auf Zeit ankommt, dann kann man nicht eine völlig neue Software einfach mal benutzen. Selbsterklärend ist die ja nie.
    Ich habe ja auch einst Softwarelösungen kreiert und mein Chef damals hat alle möglichen falschen Eingaben getestet, damit die MA immer geführt werden. Dafür braucht man als Entwickler aber gehörig Zeit. Und zum Schluss muss alles nochmal durchgetestet werden, denn manche Anpassung zwischendurch hätte ja einen guten Zwischenstand wieder beschädigen können.

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  2. Ich war in der falschen Zeitzone unterwegs. So wie auch die LeiterInnen unserer Gesundheitsämter. In meiner Firma wurde innerhalb eines Jahres, im laufenden Betrieb natürlich, auf SAP R/3 umgestellt. Diese Umstellung wurde an einem Wochenende durchgezogen. Damit wir wenigstens etwas Reserve hatten, wurde ein Wochenende ausgewählt, das mit einem Brückentag verbunden werden konnte. Wo ein Wille ist…

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  3. Warum haben die Gesundheitsämter eigentlich nicht im Sommer letzten Jahres umgestellt. Da wars doch ruhig genug. Aber nein, da hatten die wohl ihre angehäuften Überstunden abgearbeitet.

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  4. Keiner kann das. Mich nervt nur, dass die zwar immer jammern (auch im Sommer letzten Jahres) aber irgendwie diese Sache mit der Software nicht hinbekommen. Es gibt doch genug Spezialisten in jedem Landkreis. Die können dabei doch helfen, so dass eine solche Umstellung auch reibungslos funktioniert. Es wäre so wichtig gewesen. Und das ist nur einer der noch immer offenen Punkte. Gut, die anderen betreffen nicht die Gesundheitsämter.

    Übrigens: Ich hatte heute ein kurzes Telefonat mit unserem Gesundheitsamt. Es ging – was sonst – um meine Schwiegermutter, die nicht mobil ist und immer noch ungeimpft. Dort empfahl man mir jetzt, uns einen Arzt am Ort zu suchen, damit dieser Mutter impft. Als ob wir das nicht längst versucht hätten. Wir fühlen uns echt verraten und verkauft. Alles Idioten.

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