Hoffnung kann helfen, muss aber nicht

Horst Schulte

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Nach dem elenden Spiel gegen Ungarn hatte ich ein mieses Gefühl. Obwohl ich weiß, im Fußball passiert so etwas. Jedes Spiel ist anders oder nach dem Spiel ist vor dem Spiel, lautet eine alte Herberger – Devise.

Der Blogger Ulrich Horn schrieb heute (wohlgemerkt vor dem Spiel!):

Selbst beim liebsten Spiel der Deutschen, dem Fußball, hat sich „Weile“ breitgemacht. Nach der Weltmeisterschaft von 2014 erneuerte Bundestrainer Löw nicht etwa die Mannschaft. Er baute ihre Spielweise um. Er entwickelte das Laufspiel zum Standfußball. Seither scheitert die Mannschaft immer wieder in Turnieren.

Deutschland: Nur keine Eile | Post von Horn

Da hat er offensichtlich einen Punkt.

Löw hätte es Beckenbauer gleichtun und 2014, nach dem bravourösen Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien, das Amt aufgeben sollen.

Stattdessen hat er einen Umbau vollzogen, mit dem viele Fans (bzw. ca. 80 Millionen Bundestrainer) nie glücklich wurden.

Ob wir an glanzvolle Zeiten anschließen können, bleibt erst einmal abzuwarten. Es wird eine Weile dauern, um die Niederschläge (2018 und heute) wegzustecken bzw. bis wir sie verarbeitet haben.

Ich habe mich in den letzten Jahrzehnten bei Turnieren oft über unsere Nationalmannschaft geärgert. Vor allem dann, wenn ich den Eindruck hatte, dass sie nicht alles gegeben hatte.

Ich bin mir etwas im Unklaren, wie ich das Engagement der heutigen Mannschaft diesbezüglich bewerten soll. Sie hat über längere Zeit tatsächlich wieder extrem langsamen Fußball (um nicht zu sagen: Standfußball) gezeigt, den wir schon im Ungarn-Ziel gesehen haben. So konnte das nichts werden, finde ich jedenfalls.

Tschüss Jogi. Danke für die schönen Zeiten. Ich hätte ihm und uns einen besseren Abgang gewünscht.

Foto: „Wembley Football Stadium 00068“ by Lawrie Cate is licensed under CC BY 2.0

Schlagworte: Deutschland England Fußball Ungarn

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6 Gedanken zu „Hoffnung kann helfen, muss aber nicht“

  1. Top-Fußballer, die leider gelernt haben und auch so trainiert werden, dass es immer auf die Taktik ankommt. Der Gegner wird analysiert und anschließend wird eine spielzuggenaue Taktik ersonnen und einstudiert, wie man ihn bzw. seine Taktik bezwingen kann. Ich glaube, in diese Taktik werden auch minutengenau die Auswechselungen eingebettet. Das Ergebnis ist dann dieses Rasenschach, dieser statische Planspiel-Fußball, den unsere Mannschaft gestern präsentiert hat.

    Alle Beteiligten scheinen immer fest davon auszugehen, dass bei genauem Befolgen der Taktik über 90 Minuten das Spiel zu gewinnen ist. Abgesehen natürlich von nie ganz auszuschließenden Aspekten wie Glück, schlechter Tag oder einfach unerwartet bessere Taktik des Gegners. (Gerade für die deutsche Mannschaft gibt es ja immer wieder diese besondere Erschwernis bei Turnieren, dass man es mit besonders schwierig zu spielenden – zu taktierenden – Gegnern zu tun hat. Ein spezifisches Problem, das man bei anderen Mannschaften kaum beobachtet, weswegen die oft guten und erfolgreichen Fußball zeigen können)

    So weit seit langem mein Eindruck, wie Fußball besonders in Deutschland durchgeführt wird. Aber nicht mehr gespielt.

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  2. Gerhard 240 30. Juni 21 um 11:20

    Ein peinliches Spiel.

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  3. Gerhard 240 30. Juni 21 um 12:41

    So genau habe ich das von den Spielern her nicht verfolgt. Wollte das Spiel eigentlich gar nicht schauen.
    Müller war für mich eine herbe Entäuschung. Und das 1:0 für England: Da gab es so gut wie keine Verteidigung, alles offen.

    Für mich ist einfach Fussball schon lange ärgerlich.

    Etwas positives hat das Ausscheiden, da können wir nicht wieder gegen Italien oder Spanien ausscheiden.

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