Die Magie der Autokraten ist alarmierend

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 2 Kommentare

0

104

Standardbild

Die auto­kra­ti­schen Regime der Welt (China, Russland und Regime klei­ne­rer Länder welt­weit) sind auf dem Vormarsch. Sie posi­tio­nie­ren sich nicht nur gegen den Westen, son­dern neh­men den rus­si­schen Krieg gegen die Ukraine als Vehikel, um den Schwächen der Demokratien nach­zu­spü­ren. Sicher wäre es inter­es­sant gewe­sen, bei den 3‑tägigen Gesprächen Xis mit Putin Mäuschen gespielt zu haben.

Nicht nur die ehe­ma­li­gen impe­ria­lis­ti­schen, kolo­nia­lis­ti­schen Machenschaften füh­ren­der Demokratien spie­len sol­chen Kräften in die Hände, son­dern auch die post­ko­lo­nia­len Verhaltensweisen man­cher aktu­el­len Politikerinnen und Politiker.
Autokratische Führungen haben es in man­cher­lei Hinsicht leich­ter als Demokratien. Dumm, dass die Demokratien vor allem in öko­no­mi­scher Hinsicht auf gute Beziehungen nicht ver­zich­ten kön­nen. Das wer­den auch die Grünen hof­fent­lich irgend­wann verstehen.

Frankreichs Sozialstaat

In Frankreich spielt sich aktu­ell vor unse­ren Augen etwas ab, das gro­ßes Potenzial für einen wei­te­ren Zugewinn der Autokraten hat. Wie wir von Deutschland aus auf die „Demonstrationen” über den spä­te­ren Renteneintritt reden und wie unse­re Medien dar­über berich­ten, ist die­sem Tatbestand nicht angemessen. 

Natürlich wirkt Macrons aktu­el­ler Status schwach. Mittel- und lang­fris­tig – so sehe ich es – schwä­chen die für deut­sche Verhältnisse üblen und gewalt­tä­ti­gen Demonstrationen, die vor allem von rech­ten und lin­ken poli­ti­schen Rändern ange­feu­ert wer­den, die Demokratie. Macron wird von deut­schen Journalisten als schwa­cher Präsident hin­ge­stellt, weil er es nicht geschafft hat, für die drin­gend nöti­gen Reformen die not­wen­di­gen Mehrheiten zu orga­ni­sie­ren. Was für ein Schwachsinn! 

Staatsfinanzen

Wie lan­ge wird sich der fran­zö­si­sche Staat die­sen ins­ge­samt her­vor­ra­gend aus­ge­stat­te­ten Sozialstaat zu Lasten der Staatsfinanzen noch leis­ten kön­nen? Die zöger­li­chen Anpassungen der Bedingungen für den Rentenbezug unter den Präsidenten Sarkozy und Hollande waren nicht dazu geeig­net, die finan­zi­el­len Belastungen zu mil­dern. Das Gegenteil ist der Fall. Wir ken­nen in Deutschland das Problem nur zu gut. Wie Macrons Rentenprojekt nun wei­ter­ge­hen wird, bleibt abzu­war­ten. Der poli­ti­sche Druck ist immens. 

Insbesondere Rechtsextreme und Querdenker tun so, als sei die Rebellion der Franzosen etwas ganz Tolles und äußern den Wunsch, dass wir „trä­gen” Deutschen für unse­re Anliegen ähn­lich „aktiv” wür­den. Natürlich wür­de eine Radikalität, mit der die Franzosen ihre Interessen ver­tre­ten, den poli­ti­schen Extremen zupass kom­men. Inwieweit Randale Ausdruck eines beson­ders aus­ge­präg­ten Demokratieverständnisses ist, wird die Geschichte zei­gen. Es ist nur solan­ge gut, solan­ge es der Demokratie kei­nen irrever­si­blen Schaden zufügt. Und das pas­siert schnel­ler, als man­cher glaubt. Israel und Ungarn sind Beispiele.

Bald ist Wahl – Chance für Autokraten

Es ist zu befürch­ten, dass die nächs­te Präsidentin oder der nächs­te Präsident Frankreichs links- oder rechts­extrem ist. Europa dürf­te ein Wahlsieg und die sich ja lei­der schon seit meh­re­ren Wahlen ange­deu­te­te Übernahme der Macht durch Rechtsextreme wei­ter schwä­chen. Das Lager der Autokraten wür­de wach­sen. Und das in Kern-Europa. 


Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

Diesen Beitrag teilen:

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


2 Gedanken zu „Die Magie der Autokraten ist alarmierend“

  1. Das war schon so bei den letz­ten Wahlen in Frankreich so. Wenn, dann wird es wohl rechts wer­den, wie in Italien. 

    So üppig ist das in Frankreich mit dem Sozialstaat auch nicht. Sie haben halt noch viel von dem, was wir in der alten West-BRD Mal hatten. 

    Ich beob­ach­te nicht, dass die Rechten hier son­der­lich gut auf die Streiks und Aufstände dort zu spre­chen sind, allen­falls noch, weil es dem Staat scha­det. Kommt aber der hie­si­ge Streik zur Sprache, dann ist schnell Schluss mit lus­tig. Dabei ist das eben geleb­te Demokratie, für sei­ne Rechte auch auf­zu­ste­hen. Etwas, womit der Deutsche nur wenig anzu­fan­gen ver­mag., denn sei­ne Demokratie ist erzwun­gen wor­den, nicht gewach­sen. Daher kann er es gar nicht ver­knu­sen, wenn Verhaltensweisen nicht ihm selbst direkt zum Vorteil gereichen.

    Der per­ma­nen­te ame­ri­ka­ni­sche Einfluss in allen Lebensbereichen tut ein Übriges, damit die Entwicklung nach rechts­au­tori­tär von­stat­ten gehen kann. Woke ist ja auch kei­ne deut­sche Erfindung. 

🪁 Wir sind alle auf derselben Reise.

Entdecke mehr von Horst Schulte

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Share to...
Your Mastodon Instance