Bedburg kann seinen Strombedarf komplett aus seinen beiden Windparks decken

Die Ver­ant­wort­li­chen unse­rer Stadt haben die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen getrof­fen, in dem sie noch früh genug den Aus­bau kli­ma­neu­tra­ler Ener­gien for­ciert haben. Sie haben das gemein­sam mit dem größ­ten Ener­gie­ver­sor­ger unse­rer Regi­on getan. Ob das alle gut fin­den, weiß ich nicht.

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Mei­ne Frau und ich haben heu­te an Chris­ti Him­mel­fahrt einen aus­ge­dehn­ten Spa­zier­gang in der Umge­bung unse­res Hei­mat­dor­fes gemacht. Unse­re Smart­phones mel­den einen Weg von fast 9 km bzw. über 11.000 Schrit­ten. Für unse­re Ver­hält­nis­se war das nicht schlecht!

Mir fiel auf, dass kaum Väter unter­wegs waren. Uns sind jeden­falls kei­ne begeg­net. Sonst sah man Grup­pen von Vätern, die ihr Bier­fass auf einem Kärr­chen hin­ter sich her­zo­gen. Das Wet­ter ist toll. Kei­ne Ahnung also, wo die in die­sem Jahr geblie­ben sind. In einem Nach­bar­dorf, an dem wir vor­bei­ka­men, war Tru­bel. Dort wur­de nur lei­der mit der Art von Musik gefei­ert, die mich nicht zum Blei­ben hät­te inspi­rie­ren kön­nen. Marsch­mu­sik und Pol­ka sind eher nicht unser Ding. Nun, wir waren in die­sem Fall mal die, die sonst beim ESC kei­ne Punk­te zu ver­ge­ben hat­ten. Jedem Tier­chen sein Pläsierchen. 

Ich dach­te, hier wäre die Raps­blü­te schon Ver­gan­gen­heit. Aber wir kamen an eini­gen noch wun­der­schön blü­hen­den Fel­dern vor­bei. Klar – ich hat­te die Kame­ra dabei. 

Die bun­ten Käst­chen, die auf dem Bild links zu sehen sind, sind ver­mut­lich Bie­nen­stö­cke. Ich habe das aber nicht über­prüft, weil ich den zwi­schen uns und dem Feld lie­gen­den Gra­ben nicht durch­schrei­ten wollte. 

Das Aus­maß des Wind­parks auf der Königs­ho­ve­ner Höhe ist schon gewal­tig. Ich habe hier immer nur Aus­schnit­te aufs Foto bekom­men. Inzwi­schen ist auch der zwei­te Wind­park, den die Stadt Bedburg gemein­sam mit dem RWE errich­tet hat, in Betrieb. Längst kann die Stadt (theo­re­tisch) die ca. 28.000 Haus­hal­te im Stadt-Gebiet mit eige­nem Strom ver­sor­gen. Es sind Foto­vol­ta­ik­an­la­gen – eben­falls gemein­sam mit dem RWE, in Pla­nung, so dass die ange­streb­te Kli­ma­neu­tra­li­tät bis Mit­te der 40-er Jah­re rea­lis­tisch ist.

Die fünf Wind­ener­gie­an­la­gen des 30 Mil­lio­nen Euro teu­ren Pro­jekts „Bedburg A 44n” kön­nen genug grü­nen Strom erzeu­gen, um den jähr­li­chen Bedarf von 28.000 Haus­hal­ten zu decken – mehr als die Bür­ger und Betrie­be der Stadt ver­brau­chen. Die Tur­bi­nen ergän­zen den bestehen­den Wind­park Königs­ho­ve­ner Höhe der bei­den Part­ner mit 21 Anla­gen und stei­gern die elek­tri­sche Leis­tung um fast 30 Pro­zent. Ins­ge­samt betreibt RWE mit der Stadt Bedburg Anla­gen mit einer Gesamt­leis­tung von 95 MW auf dem Stadtgebiet. 

Stadt Bedburg /​Link fol­gen

Ich fin­de es toll, dass die Stadt auf ihrer Web­site die Leis­tungs­da­ten der bei­den von ihr und dem RWE gemein­sam betrie­be­nen Wind­parks per­ma­nent anzeigt. 

Ins­ge­samt inves­tier­ten die Stadt und das RWE 110 Mio. Euro in den Wind­park auf der Königs­ho­ve­ner Höhe und noch ein­mal 30 Mio. Euro in den Wind­park an der A44. 

51 % der Wind­parks besitzt RWE und 49 % die Stadt Bedburg. Wenn ich die­se Auf­tei­lung rich­tig inter­pre­tie­re, könn­te sie nicht nur Vor­tei­le für unse­re Stadt haben. Wird der Ener­gie­be­darf der Stadt vor­ran­gig gedeckt, also pro­fi­tiert sie auf­grund ihres Invests auch dann, wenn weni­ger pro­du­ziert wird, und erhält sie für etwa­ige Über­schüs­se einen anstän­di­gen Erstat­tungs­an­teil? Dar­über habe ich nicht fin­den kön­nen. Das wäre aber doch mal inter­es­sant zu wis­sen – oder? 

Ich kann sagen, dass ich die von Rheinbraun/​RWE rekul­ti­vier­ten Flä­chen aus­gie­big erkun­de – jeden­falls so lan­ge sie sich in unse­rem Ein­zugs­ge­biet befin­den. Ich erwäh­ne dies des­halb, weil es auch hier im Stadt­ge­biet vie­le Men­schen gibt, die selbst die­se Tat­sa­che dem Dämon RWE nicht anrech­nen möchten. 

Das Böse ist halt iden­ti­fi­ziert und dar­an hält man fest. Ich sehe das etwas ent­spann­ter, obwohl ich die Stät­ten mei­ner Kind­heit, mit denen mich sehr viel Emo­tio­na­les ver­band, wegen des Koh­le­ab­baus für immer ver­lo­ren habe. Kei­ner, der hier vor der Betriebs­auf­nah­me der gro­ßen Tage­baue leb­te, wird es so ein­fach ver­wun­den haben, was ihnen genom­men wurde. 

Aller­dings gibt es auch noch eine wich­ti­ge ande­re Sei­te, die nicht ein­fach igno­riert wer­den soll­te. Das waren die jahr­zehn­te­lang siche­ren Arbeits­plät­ze bei RWE und Rhein­braun. Die­se waren bes­tens bezahlt und wäh­rend vie­ler Jahr­zehn­te abso­lut sicher. Ein Pfund für nicht so weni­ge Men­schen. Nun ste­hen wir vor einem gewal­ti­gen struk­tu­rel­len Umbruch. Wie wir die­sen in unse­rer Regi­on stem­men und ohne gro­ße Nach­tei­le für unse­re Infra­struk­tur bewäl­tigt bekom­men, bleibt abzu­war­ten. Zum Glück haben wir einen wun­der­ba­ren Bür­ger­meis­ter. Der ist von der SPD und macht einen tol­len Job. Das wird par­tei­über­grei­fend aner­kannt, wenn ich das als abso­lut Außen­ste­hen­der mal so behaup­ten darf. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Bedburg Raps

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5 Gedanken zu „Bedburg kann seinen Strombedarf komplett aus seinen beiden Windparks decken“

  1. Kein kra­chen­der „Wutzonen“-Beitrag :)), aber schön, wenn dei­ne Sei­te auch mal beim Luft holen müs­sen uns Leser,- mit einem ins­ge­samt hof­fungs­vol­len und posi­tiv klin­gen­den Bei­trag,- ins lan­ge Wochen­en­de ent­lässt. Bes­te Grü­ße aus Leip­zig, Menachem

  2. Juri Nello 470 19. Mai 2023 um 12:39

    Klingt gut. In der Regel soll­te man die nöti­gen Zusatz­in­fos über die Stadt­wer­ke her­aus­fin­den, es sei denn, die gehö­ren zu RWE. 

    Ein paar Wer­muts­trop­fen gibt es natür­lich trotz­dem. Die effi­zi­en­ten Wind­rä­der sind lei­der in Bezug auf Her­stel­lung & Ent­sor­gung alles ande­re als ökologisch.

    Man darf also gespannt sein, wie die Afri­ka­ner die­se in ein paar Jah­ren recyclen.

  3. Juri Nello 470 19. Mai 2023 um 16:36

    Wenn Dir zu der Fra­ge nicht spon­tan etwas ein­fal­len soll­te, schau doch mal in Dei­ne Spam-Mails. ;⁠-⁠)

    Es gibt halt schon Alter­na­ti­ven. Die­se wären aller­dings nicht so effi­zi­ent. Peter Lus­tig hat doch frü­her sowas mal für sei­nen Gar­ten gebaut.

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