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Es gibt Medienschaffende in Deutschland, die kein Verantwortungsgefühl haben.

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Wenn die Springer-Exkremente-Verteilertruppe ihrer Leserschaft suggeriert, überrascht zu sein und sich verwundert die Augen reibt, weil die AfD in den Umfragen vor den Grünen (bald auch vor der SPD) liegt, bekomme ich Magengrimmen. Krokodilstränen sind in diesem Fall aber so etwas von überflüssig.

Nehmen wir an, ich nähme den Springer-Fuzzis ihre Besorgnis ab. Dann müssten die sich von ihren Geldgebern fragen lassen, wieso sie unter diesen Voraussetzungen die kampagnenartige Hetze betrieben hätten. Das alles ist nicht ins Leere gelaufen. Gemeinsam mit weiteren rechtskonservative Medien und den asozialen Medien haben sie vor allem in den Grünen ihr Opfer gefunden.

AfD und die Demokratie

Die AfD wird auch im Bund bald die zweitstärkste Partei sein. Die Nazis an der Macht. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Supercoup.

Für viele Bürgerinnen und Bürger dieses Landes ist das Hemd näher als die Hose. Mir war allerdings nicht klar, dass die schon seit Jahren laufenden und vorbereiteten Diskussionen und (noch) überschaubaren Maßnahmen gegen den Klimawandel ein so schräges Echo auslösen würden.

Wenn verbliebene Sympathisanten der Ampel nun konsterniert feststellen, dass ganz viele Menschen im Land wider besseres Wissen den Kopf in den Sand stecken und alles in allem eher dürftige Erklärung für ihre Ablehnung der Ampelpläne formulieren, macht mich das nicht gerade froh.

Realitätsverweigerer und Demokratiefeinde

Stefan Rose nennt sie „Realitätsverweigerer“ und das nicht zu Unrecht. Schlimm an diesem Versagen ist, dass wohl viele der von der Arbeit der Ampel so frustrierten (ich auch), dafür sorgen, dass die AfD zu einer nicht mehr zu ignorierenden politischen Kraft aufsteigt. Ist die Lage so verzweifelt, dass wir so viele Menschen den Selbstmord der Demokratie vorziehen?

Genauso irritierend finde ich auf der anderen Seite, wie unprofessionell die Regierung operiert. Haben insbesondere die Politiker von Grünen und SPD jedes Gespür für die Menschen eingebüßt und wirklich nicht vorhergesehen, was ihnen blühen wird, wenn sich die Behauptungen mancher ihrer Politiker als Luftblasen, als wertlose Versprechungen, entpuppen und die nötigen Veränderungen in der Realität doch mit hohen Kosten und Schmerzen verbunden sein werden?

Habecks Karriere

Habecks Karriere, so sehe ich das, ist nicht mehr zu retten. Die Medien werden die Umstände um Graichens Doktor-, jetzt auch der Masterarbeit, so auszubeuten, dass der Minister noch mehr als bisher schon, unter Druck gehalten wird. Es ist nur ekelhaft und man wünscht den „dafür zuständigen“ Experten, dass sie selbst einmal mit einer solchen Hexenjagd zu tun bekommen.

Kürzlich habe ich einen AfD – Politiker bei Marcus Lanz erlebt. Es war der klimapolitische Sprecher der Partei. Am nächsten Tag habe ich mir die Kommentare zu diesem „Auftritt“ angesehen. Übrigens, auch die seiner Leute. Überraschend war für mich, wie krass, manchmal – wie in diesem Fall – sogar belustigend, die Wahrnehmung der AfD-Leute von der anderer Bürger abweicht. Der Mann hatte ja wirklich überhaupt keine Ahnung. Lanz ist es (beinahe) gelungen, diesen AfD-Vertreter komplett der Lächerlichkeit preiszugeben. Wenn er (Lanz) nicht immer wieder mit dem Hintern das umzuwerfen, was er zuvor aufgebaut hatte.

Genug andere Probleme, die nicht gelöst werden

Ich habe den Eindruck, dass sich die Lage dieser Regierung immer mehr zuspitzt. Heute gab es einen Aufruf von Prominenten, die sich mit einem Wandel der Flüchtlingspolitik nicht abfinden wollen. Sie nehmen die angekündigten Veränderungen als unbotmäßige Einschränkung des bisherigen Asylrechts wahr. Ich würde diese Änderung weniger kritisch sehen, auch wenn ich verstehe, dass Kretschmers etwas im Diffusen gebliebener Wunsch, das Grundrecht auf Asyl auf den Prüfstand zu stellen, vielen Menschen im Land entschieden zu weit geht.

Ich frage mich langsam nur, wie Deutschland diese immer noch stark anwachsenden Mengen von Flüchtlingen (ob nun mit oder ohne die eine oder andere Berechtigung) bewältigen soll. Kein Platz (Wohnungen), kein Geld (Strukturprobleme), dafür aber unglaubliche Verpflichtungen und einen lange nicht mehr gekannten exorbitant veränderten Schuldendienst. So ist ungefähr der aktuelle Zustand, eine Verbesserung ist nicht in Sicht. Das Gegenteil ist wahrscheinlicher.

Regierungsarbeit = Regierungsmurks?!

Persönlich bin ich mit der Arbeit dieser Regierung furchtbar unzufrieden. Ich bin entsetzt, wie dilettantisch, ja stümperhaft manche Dinge angefasst werden. Habeck oder Baerbock haben mich in dieser Hinsicht nicht überrascht. Von beiden habe ich aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung und auch aufgrund des Drucks, der von Partei und Basis auf sie ausgeübt wird, wenig erwartet. Leider hat insbesondere Habeck das, was ich mir von ihm zunächst versprochen hatte, überhaupt nicht eingehalten.

Es ist kein anderer Politikstil, den er betreibt. Es waren leere Worte, die die Galerie so für ihn eingenommen hatte. Zu anderen Zeiten wäre das vielleicht gut gegangen. Aber in dieser Lage brauchten wir an dieser wichtigen Position eine Frau oder einen Mann mit Sachverstand. Er hat bewiesen, dass er diesen nicht mitgebracht hat. Aber das hat mich nicht überrascht. Ich empfinde es als ungerecht, wie er deshalb nun in der Öffentlichkeit behandelt wird.

Kabinett mit schlechten Noten

Die enttäuschendste Person im Kabinett ist für mich nicht Lindner, Wissing oder jemand von den Grünen. Das ist der Bundeskanzler. Er nimmt seine Führungsverantwortung nicht wahr. Deutschland brauch keinen neuen „Führer“. Kritik an der Führungsschwäche des Kanzlers bedeutet genau das nämlich nicht. Aber die Präsenz Scholz‘ angesichts der fast grotesk anmutenden Auseinandersetzungen innerhalb der Ampel sollte irgendwann fühlbar und hörbar sein. Er bleibt stumm oder lässt ein paar Tweets über Belanglosigkeiten verbreiten.

Scholz führt nicht, er moderiert auch nicht (wenigstens nicht oder wenig erfolgreich). Vor den BT-Wahlen hieß es: Scholz kann Kanzler. Er kann es nicht. Auch, wenn er mal gesagt hat: „Wer Führung bestellt, bekommt sie“. Das ist auch so eine leere Worthülse, die heute klingt wie seine doch wirklich kindlich-naiv anmutende Comic-Sprache, die er unerträglicher Weise ausgerechnet bei Projekten benutzt hat, in der die Bürger das aufgrund ihrer Bedeutung überhaupt nicht erwartet hätten.

Das gibt ein böses Erwachen, nicht nur für die SPD.

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Artikelinformationen:

Medien, Politik

Ampel, Baerbock, Deutschland, Grüne, Habeck, Regierung, Scholz, spd, Springer

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6 Gedanken zu „Es gibt Medienschaffende in Deutschland, die kein Verantwortungsgefühl haben.“

  1. „Kürzlich habe ich einen AfD – Politiker bei Marcus Lanz erlebt. Es war der klimapolitische Sprecher der Partei.“

    HAHAHAHAHAHUHUHUHUHUHH… … *schenkelklopf*

    Der „klimapolitische Sprecher“ der AFD müsste eigentlich 24/7 schweigen. Denn (inhaltlich) zu sagen hat er — überhaupt nichts. Ok, den menschenverursachten Klimawandel zu leugnen, ist vielleicht eine würdevoll armselige Aufgabe. Aber dieser Stuss hat schon einen langen Bart, das muss er gar nicht wiederholen.

    Ich würde mich kaputtlachen, wenn das alles nicht so traurig wäre.

    Die Leute sind mit der Regierungskoalition total unzufrieden. Deswegen sagen sie, dass sie jetzt zu 18-19 Prozent AFD wählen würden. OK, wir brauchen doch KI. Dringend. Menschliche Intelligenz ist deutlich sichtbar auf dem absteigenden Ast. Nie war die allgemeine Verblödung größer. Ob das irgendwie auch Long-Covid ist??

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  2. Bei Scholz verwundert mich das nicht. Er hat ja in Hamburg schon mit Cum Ex und Cum Cum und der Folter von mutmaßlichen Drogenkurieren gezeigt, wo es lang geht.
    Bei Habeck war ich etwas überrascht. Bei Frau Bockbier indes nicht. Das habe ich genauso erwartet.

    Passend zum Fachkräftemangel:
    Die „Jugendarbeitslosigkeit“ steigt in allen mitteldeutschen Großstädten auf Rekordniveau. Schuld sind (laut DLF, MDR und Presse) *Tusch* : Die Ausländer! In diesem Fall die jungen, ukrainischen Flüchtlinge (darf es solche denn überhaupt geben?).

    Ich habe keine weiteren Fragen mehr und denke mir meinen Teil.

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  3. Ich hatte ähnliche Emotionen, als Lanz den Mann vorstellte. Den Namen hatte ich googeln können, er war nicht wichtig. Der hinterlassene Eindruck dafür umso mehr. Man könnte sagen, es hatte mal wieder etwas Beruhigendes. Anderseits: nicht auszudenken, wenn diese Leute an die Macht kämen…

    Die Jungs, die sich professionell mit KI befassen (jedenfalls ein paar davon) sprachen von der Vernichtung der Menschheit, wenn der Entwicklung nicht entgegengesteuert würde. Könnte man das Prinzip nicht auf die AfD-Wähler und die Partei selbst übertragen? Dabei haben die doch so viele Akademiker in ihren Reihen. Damit wuchern die Fans dieser armseligen Partei doch jeden Tag. Na, ob die Arbeiten auch alle schon mal gecheckt wurden? Wäre doch ein schönes, weites Betätigungsfeld für die „Experten“.

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  4. Ich las erst vor ein paar Tagen, dass die Arbeitslosenquote insgesamt auf einem Rekordtiefstand wäre. Die Jugend im Osten wäre demnach ein Sonderfall. Aber scheinbar ist sie das ja deutschlandweit. Es gibt zehntausende von jungen Leuten, die ohne Abschluss die Schulen verlassen haben. Frustrierend und so gar nicht passend zum Fachkräftemangel. Heute hörte ich bei Phoenix, dass „die Ausländer“ ungefähr 15 % der Arbeitslosen ausmachen würden. Ob das stimmt? Mich würde interessieren, wieso ungefähr 50 % aller Syrer, die seit 2015 nach D kamen, immer noch keine Arbeit gefunden haben. Vermutlich liegt es am Rassismus und der schlechten Behandlung. Kennt man ja. Die Deutschen werden immer xenophober und – das wollen wir nicht vergessen – antisemitischer. Und schließlich haben deshalb ja auch so viele Deutschtürken Erdogan gewählt. Aus Rache – für unseren Rassismus und weil wir im Traum nicht daran denken, die Türken zu integrieren.

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  5. Die Lanz Sendung habe ich leider auch gesehen, der Typ war widerlich.
    Scheinbar gibt es in D immer mehr ungebildete Menschen :-(, so einen, kann man doch nicht wählen! Für ihre Stuss den die abgeben, bekommen die noch richtig viel Geld *Kotzemoji bitte einfügen

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  6. Es ist schwer zu begreifen, dass die Leute, die jetzt für die AfD stimmen (würden), im Grunde genommen tatsächlich Protestwähler sind. Ich gehe davon aus, dass sie es (hoffentlich) nicht ernst meinen mit diesen Leuten. Aber so oder so werden wir bei den nächsten Wahlen erleben, wie schwierig die Regierungsbildung wird. Dafür würde man rein rechnerisch nämlich unter diesen Voraussetzungen die AfD brauchen. Gnade uns Gott.

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