Die Baummörder sind unter uns

Im letz­ten Jahr fand ein Gift­an­schlag statt. Den hat­te ich schon wie­der ver­ges­sen. Die 70 Jah­re alten Bäu­me wur­den nun gefällt.

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Pla­ta­nen wer­den, wenn der Mensch sie gewäh­ren lässt, zu mäch­ti­gen, beein­dru­cken­den Bäu­men. Sie wer­den 150 – 200 Jah­re alt. Wie wich­tig Bäu­me im All­ge­mei­nen für uns Men­schen sind, wird vor allem an hei­ßen Tagen fühlbar. 

Vor­ges­tern, die Tem­pe­ra­tur lag hier so bei 33 Grad, haben mei­ne Frau und ich uns auf­ge­rafft, einen klei­nen Wald-Spa­zier­gang zu machen. 

Sobald wir hin­ein­tra­ten in unse­ren Rest­wald, in das eher über­sicht­li­che, klei­ne Wald­stück, das uns Rhein­braun gelas­sen hat, spür­te man den deut­li­chen Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied, auf den ich hin­aus­woll­te. Unse­re Wäl­der, auch wenn sie längst nicht mehr so gro­ße Flä­chen bede­cken, schüt­zen uns nicht bloß vor CO2 und spen­den Sauerstoff. 

Uns Deut­schen wird eine roman­ti­sche Bezie­hung zum Wald nach­ge­sagt. Viel­leicht bezieht sich die Mär auf jene Zeit, in der es im Lan­de noch die gro­ßen Dich­ter und Den­ker gab, von der unser Image bis­wei­len immer noch zehrt.

Man­che Men­schen hin­dern all die Sagen und Mythen um den Wald nicht dar­an, Wahn­sinns­ta­ten zu bege­hen. So wur­de im letz­ten Som­mer ein Anschlag auf 5 Pla­ta­nen began­gen mit dem Ziel, die­se Bäu­me zu töten. Heu­te wis­sen wir, die­se fre­vel­haf­te Tat ist „gelun­gen“.

Die Pla­ta­nen, um die es in die­sem Fall geht, waren ca. 70 Jah­re alt und ste­hen – wie man den Pres­se­be­rich­ten ent­neh­men konn­te – in der Nähe des Cen­tro, also des gro­ßen Ein­kaufs­zen­trums in Ober­hau­sen. Die oder der Täter hat­ten die fünf Bäu­me ange­bohrt und die Bohr­lö­cher mit einem Gift gefüllt. Ange­stell­te der Stadt Ober­hau­sen stell­ten die Schä­den zufäl­lig fest. Die Pla­ta­nen ver­lo­ren ihr Laub und wur­den so geschä­digt, dass sie nun alle gefällt wer­den mussten. 

Es ist ein Sakri­leg son­der­glei­chen. Von ähn­li­chen Anschlä­gen hat man aller­dings lei­der gehört. 

Lei­der ster­ben Bäu­me in unse­ren Zei­ten auch durch ande­re Grün­de. Hier bei uns sind vie­le Kas­ta­ni­en­bäu­me von einem Bak­te­ri­um befal­len. Sie wer­den auf Sicht wohl auch gefällt wer­den müs­sen. So wie das vor Jah­ren bereits das Schick­sal einer Men­ge alter Kas­ta­ni­en war, weil auch sie befal­len waren. Ob auch dafür letzt­lich der Mensch ver­ant­wort­lich ist, ver­mag ich nicht zu sagen. Neh­men wir mal zu unse­ren Guns­ten an, dass dies nicht so ist.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Klima

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5 Gedanken zu „Die Baummörder sind unter uns“

  1. Juri Nello 470 11. Juli 2023 um 09:25

    Das ist schlimm. Hier ist wohl (neben Wald­brän­den) der Bor­ken­kä­fer immer noch der Wald­kil­ler Num­mer 1.

    Anschlä­ge auf die Natur erfol­gen oft aus Grün­den der Bebau­ung, sel­ten ohne.

  2. Juri Nello 470 11. Juli 2023 um 21:16

    Gut, ich bin da vor­be­las­tet. Mein Opa war Förs­ter und hat sich wohl oft genug über den Bor­ken­kä­fer ausgelassen.

  3. Juri Nello 470 12. Juli 2023 um 23:02

    Davon habe ich nix mit­be­kom­men. Aber bei mir bleibt ja auch die Glot­ze kalt.

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