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Gesellschaft

Wenn Wasser nicht mehr abkühlt, können wir auch gleich die Bäder schließen.

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von Horst Schulte

4 Min. Lesezeit

Ich woll­te nie ein Zyni­ker sein oder wer­den. Der Plan wird nicht aufgehen.

featuredimage

Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 1 Jahr zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Kön­nen Sie nach­voll­zie­hen, wenn man­che behaup­ten, dass Men­schen bei gro­ßer Hit­ze eher zu Tem­pe­ra­ments­aus­brü­chen ten­die­ren als bei küh­lem Wet­ter? Men­schen aus nor­di­schen Gebie­ten wird viel­leicht des­halb ein ruhi­ge­res, coo­les Wesen nach­ge­sagt. Das pas­siert sogar, wenn wir inner­halb Deutsch­lands von den Han­sea­ten, Nie­der­sach­sen oder Schles­wig-Hol­stei­nern reden. Wir ver­all­ge­mei­nern eben gern und einen wah­ren Kern könn­te es geben. 

In Deutsch­lands Frei­bä­dern hat sich seit eini­gen Jah­ren in die­ser Hin­sicht etwas getan. Die Ber­li­ner leben im Nord­os­ten unse­res Lan­des und mit­ten in Bran­den­burg. Längst haben ange­sichts der Hit­ze­wal­lun­gen, die man­che Leu­te regel­mä­ßig erfas­sen, ein Pro­blem mit ihrem unge­zü­gel­ten Tem­pe­ra­ment. Will hei­ßen: sie ten­die­ren zur Gewalt im Schwimmbad. 

Nun ist das nicht wei­ter tra­gisch, weil Ber­lin Gott sei Dank vie­le hun­dert Kilo­me­ter von Köln ent­fernt ist. Lei­der passt die­se Beru­hi­gungs­pil­le nicht ganz zur Rea­li­tät im Land. Denn es ist hier bei uns im Wes­ten und wei­ter süd­lich auch so, dass sich eine kras­se Ver­hal­tens­än­de­rung Bahn bricht. 

Dabei hät­te ich als West­deut­scher mit mit­tel­mä­ßi­gem Tem­pe­ra­ment dar­auf gewet­tet, dass die Men­ge an fri­schem Was­ser im Frei­bad oder im See der Wahl dazu bei­tra­gen wür­de, die Aggres­sio­nen der Men­schen her­un­ter­zu­küh­len. Irgend­was muss den Leu­ten im Frei­bad nicht pas­sen. Ent­we­der suchen sie sich ihre Geg­ner unter den ande­ren Bade­gäs­ten oder aber sie picken sich gleich die ohne­hin dezi­mier­te Berufs­grup­pe der Bade­meis­ter her­aus und schla­gen sie krankenhausreif. 

Ob das wirk­lich kühlt? Na, ich weiß nicht recht.

In Ber­lin schei­nen die Ver­ant­wort­li­chen in Erwä­gung zu zie­hen, die Bäder auf­grund der längst aus­ufern­den Gewalt zu schlie­ßen. Der Daten­schutz, die infor­mel­le Selbst­be­stim­mung, scheint wich­ti­ger zu sein, als die Fra­ge nach den Grün­den, die man unter nor­ma­len Umstän­den viel­leicht stel­len könnte. 

Aber das tun wir lie­ber nicht. Auch die Main­stream-Medi­en wer­den ihrem Auf­trag, uns mit Infor­ma­tio­nen über Hin­ter­grün­de zu ver­sor­gen, nicht nach­kom­men. Das wäre näm­lich unge­schickt, denn wir ten­die­ren zu über­eil­ten Schluss­fol­ge­run­gen, die nichts ändern oder ver­bes­sern wür­den. Wel­cher Ver­ant­wort­li­che möch­te das Risi­ko schon eingehen? 

Wenn wir Glück haben, wer­den die Exper­ti­sen unse­rer Exper­ten für Was­ser aller Art, die in die­sen Zei­ten end­lich auch mal ins Fern­se­hen kom­men, schon bald dafür sor­gen, dass die Was­ser­ver­schwen­dung durch die­se gan­zen Swim­ming­pools, Frei- und Hal­len­bä­der, ein Ende fin­det. Dann ist es näm­lich gar nicht nahe­lie­gend, die Erd­er­wär­mung durch ego­is­ti­sche Was­ser­ver­schwen­dung in unse­ren Frei­bä­dern und Seen erträg­lich zu hal­ten. Dann ist gemein­schaft­li­ches Lei­den ange­sagt. Und die, die sich heu­te in den Frei­bä­dern so dane­ben­be­neh­men, wer­den sich woan­ders (in den dann noch flau­schi­ge­ren Ecken von Cas­trop-Rau­xel, Essen oder Gie­ßen) verlustieren. 

Update: Heu­te Abend berich­tet das WDR-Fern­se­hen (Aktu­el­le Stun­de) über die Schlie­ßung eines Bades in Ber­lin-Neu­kölln. Der Bei­trag ging über eini­ge Minu­ten. Mit KEINEM Wort wur­de erwähnt, wel­che Her­kunft die Täter, die den Men­schen ihren Bade­spaß genom­men haben, haben. Es wäre poli­tisch unkor­rekt, das auch nur anzusprechen. 

Es ist zum Ver­zwei­feln, was in die­sem Land mit unse­rer Bil­li­gung abläuft. Wir sind seit Jah­ren und lei­der in zuneh­men­dem Umfang dazu gezwun­gen, jüdi­sche Ein­rich­tun­gen vor dem Zugriff von Anti­se­mi­ten zu schüt­zen. Dass auch die­se Kli­en­tel nicht aus­schließ­lich im rech­ten poli­ti­schen Raum auf­zu­fin­den ist, son­dern dass die Leu­te, die dafür ver­ant­wort­lich sind, zu denen zäh­len, die auch die Schwimm­bä­der so unsi­cher machen, dass es in die­sem ers­ten Fall geschlos­sen wird. Die Hil­fe­ru­fe des Per­so­nals hat die Stadt geflis­sent­lich bis­her über­hört. So ist das in Deutsch­land, anno 2023. 

Lie­ber schließt man also ein Schwimm­bad, als die Her­kunft der­je­ni­gen zu nen­nen, die sich schon seit Jah­ren so sau­mä­ßig auf­füh­ren. Dass ähn­li­che Vor­fäl­le über­all in Deutsch­land bekannt sind, macht die Sache nicht besser.

IMG 2084

Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Gesellschaft

Deutschland, Gewalt, Sommer

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5 Gedanken zu „Wenn Wasser nicht mehr abkühlt, können wir auch gleich die Bäder schließen.“

  1. Ob das bes­ser wird, wenn die Damen­welt ihre sekun­dä­ren Geschlechts­merk­ma­le im Frei­bad freilegen? 

    https://​www​.welt​.de/​v​e​r​m​i​s​c​h​t​e​s​/​a​r​t​i​c​l​e​2​3​9​4​9​4​8​6​1​/​N​R​W​-​D​e​r​-​K​a​m​p​f​-​f​u​e​r​-​O​b​e​n​-​o​h​n​e​-​i​m​-​F​r​e​i​b​a​d​.​h​tml

    Ich bin immer wie­der über­rascht, was im Namen der Gleich­be­rech­ti­gung alles mög­lich ist. Ich den­ke nicht, dass es im Sin­ne der Kom­mu­nen ist, wenn tes­to­ste­ron­ge­la­de­ne 15-jäh­ri­ge Jungs sich nach Anblick des­sen, was frü­her heim­lich in der Bra­vo bestaunt wur­de, wie auch immer abreagieren. 

    Ganz sicher trägt das nicht zur Abküh­lung bei 😉

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  2. Die­sen Gedan­ken hat­te ich auch. Ich sehe das eben­so kri­tisch. Es passt wirk­lich nicht zu dem, was jetzt schon seit meh­re­ren Jah­ren abgeht. Mir ist es offen­ge­stan­den schnurz­pie­pe, wer da oben ohne her­um­hüpft. Aber der ange­spro­che­nen Ziel­grup­pe ganz bestimmt nicht. Mich wun­dert lang­sam nichts mehr.

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  3. Die gan­zen Hypo­chon­der aus der IT kom­men eh nur am Warm­ba­de­tag. Also eine Risi­ko­grup­pe kann man da ausschließen. 

    Und ja: Es ist bes­ser das Bad zu schlie­ßen. Für den Steu­er­sä­ckel eh und für die mög­li­chen Fol­gen auch.

    Was pas­siert denn da? Das Glei­che, wie in der drit­ten Halbzeit.

    Es sind Leu­te, die auf Gewalt und Hier­ar­chie ste­hen. So eine Hack­ord­nung muss auch erst mal fest­ge­legt werden. 

    Zu Hau­se klappt das nicht, sonst gibt’s da ggf. von der gesam­ten Gemein­de auf die Esse.

    Es gibt nicht wenig Leu­te für die Gewalt ein­fach pure Freu­de ist. Aller­dings unab­hän­gig von Glau­be und Nation. 

    Die ande­ren nut­zen in der Regel nur nicht das Frei­bad dafür.

    Antworten
    • So ein Spiel­ver­der­ber. Die Tem­pe­ra­tu­ren stei­gen und du willst den Armen in Neu­kölln das Was­ser sper­ren. Nicht nett, gar nicht nett. Aber spa­ren wird man. Was­ser und Geld. Und viel­leicht auch ärzt­li­che Behand­lun­gen oder psy­cho­lo­gi­sche. Wem Gewalt Freu­de macht, dem wün­sche ich, dass er selbst auch genug davon erlebt. Aller­dings gegen sich selbst.

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