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Als ob eine Generation ein homogenes Etwas wäre

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Die Generation Z, die heu­te die Bühne der Welt betritt, steht im Mittelpunkt zahl­rei­cher Diskussionen, Debatten und Studien. 

Diese Generation, die im digi­ta­len Zeitalter auf­ge­wach­sen ist, wird oft als eine Gruppe von Individualisten beschrie­ben, die sowohl Fortschritt und Innovation als auch sozia­le Anliegen und Nachhaltigkeit verfolgen. 

Doch hin­ter die­ser ver­meint­li­chen Einheitlichkeit ver­birgt sich eine Vielzahl von Widersprüchen, die die GenZ zu einer der fas­zi­nie­rends­ten Generationen unse­rer Zeit machen.

Eine der offen­sicht­lichs­ten Widersprüche liegt in ihrem Umgang mit Technologie. Während die GenZ als digi­tal affi­ne Generation bekannt ist, die mit Smartphones in der Hand gebo­ren wur­de, gibt es gleich­zei­tig eine wach­sen­de Bewegung für Digital Detox und den Wunsch nach per­sön­li­cher Verbindung ohne stän­di­ge Bildschirmpräsenz. Diese Generation jon­gliert geschickt zwi­schen der Nutzung von Social Media zur Selbstdarstellung und dem Bedürfnis nach Offline-Authentizität.

Ein wei­te­rer Widerspruch liegt im Bereich der sozia­len und poli­ti­schen Einstellungen. Einerseits zeigt die GenZ ein star­kes Engagement für sozia­le Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Umweltschutz. Sie füh­ren Proteste an, orga­ni­sie­ren sich online für poli­ti­sche Veränderungen und tre­ten für die Rechte von Minderheiten ein. Andererseits gibt es inner­halb die­ser Generation auch Anzeichen von Apathie und Zynismus gegen­über eta­blier­ten poli­ti­schen Institutionen und dem demo­kra­ti­schen Prozess.

Die GenZ ist auch eine Generation der wider­sprüch­li­chen Identitäten. Sie umar­men Vielfalt und Inklusion, aber gleich­zei­tig sehen sie sich mit den Herausforderungen der Identitätspolitik kon­fron­tiert, die zu einer Fragmentierung der Gesellschaft füh­ren kann. Sie suchen nach per­sön­li­cher Freiheit und Selbstverwirklichung, aber gleich­zei­tig sind sie oft von Unsicherheit und Angst vor der Zukunft geprägt, da sie mit wirt­schaft­li­chen Ungewissheiten und Umweltproblemen kon­fron­tiert sind.

In Bezug auf Bildung und Karriere stre­ben vie­le Mitglieder der GenZ nach Selbstverwirklichung und einem Sinn in ihrer Arbeit, aber gleich­zei­tig ste­hen sie vor dem Druck, in einer Welt des inten­si­ven Wettbewerbs und der öko­no­mi­schen Unsicherheit erfolg­reich zu sein. Sie sind hoch­gra­dig tech­no­lo­gie­ver­siert und krea­tiv, aber gleich­zei­tig wer­den sie mit der Notwendigkeit kon­fron­tiert, tra­di­tio­nel­le Bildungswege zu ver­fol­gen, um wirt­schaft­lich erfolg­reich zu sein.

Trotz die­ser Widersprüche ist die GenZ eine Generation, die das Potenzial hat, die Welt nach­hal­tig zu ver­än­dern. Ihre Vielfalt, ihre Fähigkeit zur Innovation und ihre Bereitschaft, sich für eine bes­se­re Zukunft ein­zu­set­zen, sind bemer­kens­wer­te Qualitäten, die Hoffnung für die kom­men­den Jahre geben. Es liegt an uns, ihre Widersprüche zu ver­ste­hen, anzu­er­ken­nen und zu nut­zen, um gemein­sam eine Welt auf­zu­bau­en, die gerech­ter, nach­hal­ti­ger und erfül­len­der ist für alle Generationen, die kom­men mögen.

Oder so:

Gen Z: Ist die jun­ge Generation eine Mogelpackung? – Wirtschaft – SZ​.de ($)


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4 Gedanken zu „Als ob eine Generation ein homogenes Etwas wäre“

  1. Deinem letz­ten sehr posi­tiv klin­gen­den Absatz, @Horst, unter­schrei­be ich in vol­ler Überzeugung. Es sind ja auch mei­ne Kinder und Kindeskinder, die die kom­men­de Zeit zu mana­gen haben, und ich traue ihnen das abso­lut zu. 

    Ich muss­te mich nie in der­art neu­en und gra­vie­ren­den Szenarien enga­gie­ren oder behaup­ten. Manchmal habe ich sogar ein schlech­tes Gewissen, dass das Leben es so gut mit mir meinte.

  2. Vielen Dank für die Aufstellung.
    Und damit sieht man, dass es die glei­chen Probleme und Herausforderungen sind wie jede ande­re Generation. Es gibt immer etwas Neues mit dem zurecht gekom­men wer­den muss, dass die Vorgänger nicht hät­ten. Bei mei­ner war es der PC. Bei den Millenials das Internet und im der 1920er (oder so) das Auto.

🪷 Geht sorgsam miteinander um.

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