Sorry, your browser does not support inline SVG. Horst Schulte

3 Minuten

Noch ist nicht aller Tage Abend. Sogar nicht im deutschen Gesundheitswesen.

Ich schreibe wirklich gern über Talkshows, die ich gesehen habe. Sie wissen das, wenn sie mich hier ab und zu besuchen. Das impliziert, dass ich nicht nur viel, sondern auch häufig schlechtes Programm konsumiere. Wenn dann noch dazu kommt, dass ich solchen Angeboten mitunter auch öffentlich (hier) abgeschworen habe, ist das Bild rund. Aber was solls? Ein Laster hat jeder.

Die Sätze meiner Einführung könnte ich sozusagen als Disclaimer jedem Artikel über irgendwelche Talkshows anhängen.

Gestern war seit Längerem mal wieder Karl Lauterbach (SPD) bei Lanz zu Besuch. Freundschaftlich gings da nicht zu. Mir verging nach zehn Minuten kurz die Lust, überhaupt weiterzusehen. Das Thema war die Legalisierung von Cannabis. Da ich bislang nur Alkohol und Tabak konsumiert und ansonsten drogenfrei gelebt habe, kann ich da nicht mitreden. Ich habe nur die mahnenden Worte eines Jugendrichter Müller im Ohr, der sich stets für die Freigabe von Cannabis eingesetzt hatte. Aber was zählt eine einzelne Meinung, wenn ein ganzes Bündel von Experten auf den nächsten Fehler von Prof. Lauterbach spekuliert und das Thema einem Markus Lanz vor die Füße fällt?

Cannabis – schlimmes Teufelszeug

Wenn Lanz erst seine Kettenhunde, diesmal war wieder Melanie Amann vom „Spiegel“ dran, von der Leine lässt, wirds richtig ungemütlich für denjenigen, der auf dem Feuerstuhl gegrillt wird. Ich dachte kurz: Darauf habe ich jetzt keinen Bock. Sebastian Fiedler (SPD und Kriminalhauptkommissar) als parteiinterner Gegenspieler Lauterbachs war zum Glück nicht als Ankläger vor Ort. Der hätte da noch gefehlt!

Aber dann kams doch anders.

Falls Sie Interesse haben, die Sendung in der Mediathek zu sehen, überspringen Sie bitte die ersten dreißig Minuten Cannabis. Sonst werden sie noch high, ohne was geraucht zu haben.

Krankenhausreform

Nach dieser halben Stunde wird die Sendung interessant. Vielleicht auch ein wenig deshalb, weil plötzlich (ohne Lanz und Amann freilich) über diesen Professor, der in seiner ganzen Unbeliebtheit in dieser Regierung inzwischen auch nicht mehr auffällt, fast so etwas wie eine Lobeshymne angestimmt wurde.

Es saß noch ein weiterer Professor (Uni Essen) in der Runde. Der war verantwortlich für diese Entwicklung.

Felix Nensa ist nicht nur Arzt bzw. Radiologe, sondern auch IT-Fachmann. Ein interessanter Typ, wie ich fand. Der hat die Sendung mit seiner Begeisterungsfähigkeit in eine andere Richtung gelenkt und – behaupte ich einmal – die Sendung erst wirklich interessant gemacht.

Gesundheitswesen mit Potenzial

Dass von Lanz während dieser Zeit ziemlich wenig zu hören war, fand ich fast genauso gut, wie die vielen positiven Aspekte, die bezüglich unseres Gesundheitswesens auch einmal zur Sprache kamen.

Die Kontroverse wegen Cannabis, in der Lauterbach nicht gut wegkam, wurde vom ZDF bei YouTube hochgeladen (die vollen ca. 30 Minuten). Den Rest hielt man wohl nicht für würdig. Wahrscheinlich war dieser Teil viel zu positiv. Das macht bekanntlich keine Quote.

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2 Gedanken zu „Noch ist nicht aller Tage Abend. Sogar nicht im deutschen Gesundheitswesen.“

  1. Direkter Vergleich von vorherigem Lanz, sollte dir auch auffallen, dass er bei Lauterbach aggressiver nachfragte als beim AFDler 😉 – finde ich schon sehr auffällig und unverständlich.

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  2. Vielleicht hat Lanz Beißhemmungen bei Chrupalla? Obwohl ich diesen Unterschied nicht gesehen habe. Als Chrupalla nach den Namen der anderen Parteimitglieder gefragt wurde, hakte Lanz bissig nach, gab dann allerdings vielleicht ein bisschen zu schnell auf. Aber natürlich gibt es immer Unterschiede. Das mag auch von der Tagesform des Moderators abhängig sein. Ich erinnere mich an die unerhörte Befragung von Wagenknecht vor ein paar Jahren. Das war echt drüber.

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