Firefly Karl Mays Buchcharaktere Winnetou und Old Shatterhand an einem schoenen See sitzend am Ufer
Firefly Karl Mays Buchcharaktere Winnetou und Old Shatterhand an einem schoenen See sitzend am Ufer

Auch über Winnetou und die Ausstrahlung anderer Karl-​May-​Filme wird wohl so lange debattiert, bis Söder eingreift.

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Wenn sich man­che Leute dar­über wun­dern, wes­halb ande­re so vehe­ment auf Dinge wie Gendern oder ande­res wokes Zeug reagie­ren, dann kön­nen die sicher auch mei­ne Frage beant­wor­ten, wes­halb das ZDF Winnetou 1 nicht mehr zei­gen soll. 

Nun, es sind halt wie­der die übli­chen „Verdächtigen”. Ich habe die­se Filme gese­hen, als ich kei­ne 10 Jahre alt war. Aus mir haben sie kei­nen Rassisten gemacht und ich gehö­re auch nicht zu denen, die die in den Filmen gezeig­ten Geschichten für bare Münze genom­men hät­ten. Aber sie haben mir so viel Freude gemacht, dass ich die Ablehnung aus vor­der­grün­di­gen, unver­ständ­li­chen Motiven schlicht­weg nicht aner­ken­nen kann. Zum Glück las­sen sich das ZDF und offen­bar auch vie­le Zuschauer nicht von Karl-​Mays-​Geschichten abbrin­gen. Warum gibt es nur die­se Leute, die ande­ren vor­schrei­ben wol­len, wel­che Sendungen für sie oder ihre Kinder geeig­net sind und wel­che nicht? Gerade die­se Debatten sind es, die unse­re Gesellschaft kaum wei­ter­brin­gen wer­den. Ja, es ist viel zu tun und es gibt lei­der immer noch viel zu viel Rassismus auf der Welt. Aber sol­che Restriktionen sind denk­bar unge­eig­net, den ent­täu­schen­der­wei­se immer noch not­wen­di­gen Prozess zu beför­dern. Im Gegenteil.

Die Argumente und die Verfechter sol­cher Sendeverbote:

1. Indigenen-​Vertreter: Sie kri­ti­sie­ren die Darstellung der Apachen in den Filmen als ste­reo­typ und ras­sis­tisch. Sie bemän­geln, dass die Filme die indi­ge­ne Kultur ver­herr­li­chen und die Unterdrückung und das Leid der indi­ge­nen Völker ignorieren.

2. Pädagogen: Sie sehen die Filme als pro­ble­ma­tisch für die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Sie argu­men­tie­ren, dass die Filme ein roman­ti­sier­tes Bild vom Wilden Westen ver­mit­teln und Vorurteile gegen­über indi­ge­nen Völkern fördern.

3. Wissenschaftler: Sie kri­ti­sie­ren die Filme aus his­to­ri­scher Perspektive. Sie bemän­geln, dass die Filme die Geschichte der Apachen falsch dar­stel­len und wich­ti­ge Ereignisse ignorieren.

4. Künstler: Sie sehen die Filme als kul­tu­rell über­holt und anstö­ßig. Sie argu­men­tie­ren, dass die Filme ras­sis­ti­sche Stereotypen und Klischees reproduzieren.

5. Politische Aktivisten: Sie for­dern eine kri­ti­sche Auseinandersetzung mit dem Erbe von Karl May und sei­nen Werken. Sie argu­men­tie­ren, dass die Filme nicht ein­fach als Unterhaltung abge­tan wer­den kön­nen, son­dern dass sie eine poli­ti­sche Dimension haben.

Es ist wich­tig zu beach­ten, dass es auch vie­le Menschen gibt, die die Karl-​May-​Filme ver­tei­di­gen. Sie argu­men­tie­ren, dass die Filme Abenteuergeschichten sind, die nicht als rea­lis­tisch betrach­tet wer­den soll­ten. Sie beto­nen, dass die Filme posi­ti­ve Werte wie Freundschaft und Mut vermitteln.

Die Debatte um die Karl-​May-​Filme ist kom­plex und es gibt kei­ne ein­fa­che Antwort. Es ist wich­tig, alle Perspektiven zu berück­sich­ti­gen und eine eige­ne Meinung zu bil­den. Verbote sind kein Mittel, das irgend­was verändert.

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8 Gedanken zu „Auch über Winnetou und die Ausstrahlung anderer Karl-​May-​Filme wird wohl so lange debattiert, bis Söder eingreift.“

  1. Der „Schatz im Silbersee” war mein ers­tes Kino-​Erlebnis und Winnetou-​Fan war ich bis zum Beginn der Pubertät. Ich den­ke, dass die Kritik an die­sen Filmen uns vor­kommt, als wol­le man uns einen schö­nen Teil der Kindheit madig machen – des­halb die oft auf­ge­reg­te Kritik an der Kritik. Sehe das selbst mitt­ler­wei­le gelas­se­ner, denn heu­te ist nun mal eine ande­re Zeit. Die Filme wir­ken auf Kinder ver­mut­lich auch nicht mehr so wie auf uns damals, sie leben ja in einem ganz ande­ren Medienumfeld. Auch die Bücher wer­den kaum mehr so viel gele­sen wie damals – eben­falls wegen geän­der­ter Lesegewohnheiten. 

    Hat eigent­lich Menachem Recht mit der Idee, die Argumentliste sei von ChatGPT? Wenn ja: Ich fin­de, das ist eine nütz­li­che Anwendung, denn es gibt eine schö­ne Übersicht über die Argumente!

  2. Ich bin ein gro­ßer Fan von ChatGpt, auch Gemini, wenn ChatGpt über­las­tet ist. Das lässt sich in rea­len Gesprächen von der Fachkompetenz her nicht top­pen. Was mir aller­dings auf­ge­fal­len ist, ist, das man die Antworten, die man ger­ne hät­te, durch klei­ne Umstellungen in den Fragen erzie­len kann. Aber ansons­ten ist das Ding für mich immer noch ein Wunder.

    P.S. Ja, die Ami’s dre­hen immer gleich rich­tig am Rad :))

  3. Sehr gute Zusammenfassung der „Bedenkentragenden”. Bei der Diskussion schüt­te­le ich wie­der ein­mal den Kopf. Ich habe als Kind ange­fan­gen, die Bücher zu lesen und die Filme mit Pierre Brice, Lex Barker, Götz George, Mario Adorf, Uschi Glas, Ralf Wolter oder Chris Howland mit Begeisterung gese­hen. Ihr merkt, etwas Nostalgie schwingt mit. 

    Waren es kul­tu­rel­le Hocherlebnisse? Nein, aber es hat mich unterhalten.

    Und ich habe die Bücher gele­sen. Eine nahe­zu voll­stän­di­ge Sammlung steht noch in der hin­te­ren Reihe in einem Bücherregal. Und an was erin­ne­re ich mich beson­ders bei den Büchern? Dass mir jen­seits der bun­ten Geschichten sehr schnell klar wur­de, wie Antisemitismus und Vorurteile gegen vie­le Nicht-​deutsche Akteure aus den Büchern tropfte. 

    Was ist geblie­ben? Über Sam Hawkins habe ich gelacht, die Vorurteile haben mich abge­schreckt. Und ich bin auch nicht zum Antisemiten geworden.

    Ja, es gibt kei­ne ein­fa­che Antwort. Jedoch geht mir die­se Verurteilung und Über-​Polictical-​Correctness – die wir auch bei vie­len ande­ren Themen sehen – ziem­lich auf den Senkel. Ein biss­chen mehr Gehirn ein­schal­ten und gelas­se­ner blei­ben wür­de vie­len gut tun, fin­de ich.

    Ach ja, vor zwei Tagen haben wir Winnetou 1 in den Öffentlich-​Rechtlichen neben­her lau­fen lassen.

✨ Lasst das Licht in euren Worten leuchten.

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