Die Karfreitagsdebatte – Teil 2024

Wenn es eine Gene­ra­ti­on schafft, die „tra­di­tio­nel­len“ Tanz­ver­bo­te abzu­schaf­fen, dann ja wohl die­se. Aber heu­te war wie­der alles zu. Oder?

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Ich erin­ne­re mich gut an die Dis­co-Zeit in den 1970-er Jah­ren. Mei­ne Freun­din und ich waren unge­fähr zwan­zig und Kar­frei­tag, Volks­trau­er­tag oder so waren alle Dis­cos geschlos­sen. Was uns aber nicht dar­an hin­der­te, ordent­lich zu fei­ern. Wir beleg­ten mit unse­ren Freun­den kur­zer­hand die gut aus­ge­bau­ten „Par­ty­kel­ler“ die­ser Zeit und erwähl­ten unse­re Disc­jo­ckeys Kraft eige­ner Was­ser­brü­he. Es war klasse!

Tanzen und Musik stören die öffentliche Ruhe

Die Debat­te über die Öff­nung von Tanz­lo­ka­len und Musik­dar­bie­tun­gen am Kar­frei­tag ist nicht neu und wird seit Jah­ren geführt. In Deutsch­land ist der Kar­frei­tag ein stil­ler Fei­er­tag, an dem öffent­li­che Tanz­ver­an­stal­tun­gen und Musik­dar­bie­tun­gen aus Respekt vor dem Lei­dens­weg Jesu Chris­ti ver­bo­ten sind.

Pro und Contra

Argu­men­te Pro:

  • Reli­giö­se Frei­heit: Befür­wor­ter der Öff­nung argu­men­tie­ren mit der Reli­gi­ons­frei­heit. Nicht alle Men­schen in Deutsch­land sei­en Chris­ten und soll­ten daher die Mög­lich­keit haben, den Kar­frei­tag nach ihren eige­nen Vor­stel­lun­gen zu gestalten.
  • Wirt­schaft­li­che Inter­es­sen: Die Gas­tro­no­mie- und Ver­an­stal­tungs­bran­che plä­diert für die Öff­nung, da der Kar­frei­tag ein lukra­ti­ver Tag sein könnte.
  • Ver­al­te­te Tra­di­ti­on: Man­che sehen das Tanz­ver­bot als ver­al­te­te Tra­di­ti­on, die nicht mehr zeit­ge­mäß ist.
  • Gleich­heit mit ande­ren Fei­er­ta­gen: Befür­wor­ter argu­men­tie­ren, dass an ande­ren stil­len Fei­er­ta­gen wie Aller­hei­li­gen oder Toten­sonn­tag Tanz­lo­ka­le geöff­net sein dür­fen und Musik gespielt wer­den darf.

Argu­men­te Contra:

  • Reli­giö­se Bedeu­tung: Geg­ner der Öff­nung beto­nen die reli­giö­se Bedeu­tung des Kar­frei­tags als Tag der Trau­er und Besinnung.
  • Respekt vor der Tra­di­ti­on: Sie argu­men­tie­ren mit Respekt vor der Tra­di­ti­on und dem Leid der Christen.
  • Stö­rung der Fei­er­tags­ru­he: Die Öff­nung von Tanz­lo­ka­len und Musik­dar­bie­tun­gen könn­ten die Fei­er­tags­ru­he stö­ren und den Cha­rak­ter des Kar­frei­tags beeinträchtigen.
  • Aus­nah­me­re­ge­lung: Es wird befürch­tet, dass eine Öff­nung des Kar­frei­tags zu einer Aus­nah­me­re­ge­lung füh­ren könn­te und wei­te­re Fei­er­ta­ge in ihrer Bedeu­tung ver­wäs­sern würde.

Aktueller Stand der Dinge

Die Debat­te um die Öff­nung von Tanz­lo­ka­len am Kar­frei­tag wird wei­ter­hin geführt. Es gibt kei­ne ein­deu­ti­ge Mehr­heit für eine der bei­den Posi­tio­nen. In eini­gen Bun­des­län­dern, wie Bay­ern und Baden-Würt­tem­berg, gibt es bereits Aus­nah­me­re­ge­lun­gen, die die Öff­nung von Tanz­lo­ka­len unter bestimm­ten Auf­la­gen erlau­ben. In ande­ren Bun­des­län­dern, wie Nord­rhein-West­fa­len, ist die Öff­nung am Kar­frei­tag wei­ter­hin verboten.

Und in Zukunft:

Es ist mög­lich, dass die Debat­te um die Öff­nung von Tanz­lo­ka­len am Kar­frei­tag in Zukunft wei­ter an Bedeu­tung gewinnt. Die zuneh­men­de Säku­la­ri­sie­rung der Gesell­schaft und die For­de­rung nach mehr indi­vi­du­el­ler Frei­heit könn­ten dazu füh­ren, dass das Tanz­ver­bot am Kar­frei­tag infra­ge gestellt wird.



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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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