Der Einfluss autokratischer Regime auf unsere Social-Media-Landschaft und welche Gegenmaßnahmen wir treffen können

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Die Macht der Algorithmen

Soziale Medien sind aus unse­rem Leben nicht mehr weg­zu­den­ken. Sie erlau­ben uns, mit Freunden und Familie in Kontakt zu blei­ben, Informationen aus­zu­tau­schen und uns über aktu­el­le Ereignisse zu infor­mie­ren. Doch die schein­bar gren­zen­lo­se Freiheit der Meinungsäußerung in den sozia­len Netzwerken birgt auch Gefahren. Autokratische Regime nut­zen die Plattformen gezielt, um ihre Propaganda zu ver­brei­ten, Desinformationen zu streu­en und die öffent­li­che Meinung zu beeinflussen.

Echokammern und Filterblasen

Die Algorithmen der sozia­len Medien sind dar­auf aus­ge­legt, uns Inhalte anzu­zei­gen, die nicht unbe­dingt in ers­ter Linie unse­ren Interessen ent­spre­chen, son­dern dar­auf, wel­che Inhalte beson­ders stark emo­tio­na­li­sie­ren und damit pola­ri­sie­ren kön­nen. Dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass wir über­wie­gend Informationen aus unse­ren eige­nen Echokammern erhal­ten und uns in Filterblasen ein­schlie­ßen. Kritische Stimmen und alter­na­ti­ve Meinungen wer­den ausgeblendet.

Propaganda und Desinformation

Autokratische Regime nut­zen die­se Mechanismen, um ihre eige­ne Sichtweise auf die Welt zu ver­brei­ten. Sie steu­ern gezielt Inhalte in die sozia­len Medien ein, die ihre Propaganda unter­stüt­zen und die Opposition dis­kre­di­tie­ren. Desinformationskampagnen wer­den ein­ge­setzt, um die öffent­li­che Meinung zu mani­pu­lie­ren und Verwirrung zu stif­ten. Insbesondere vor Wahlen trei­ben sol­che Kampagnen ihre Blüten. Dazu gibt es zahl­rei­che Untersuchungen, die die geziel­te Manipulation belegen.

Die Folgen für die Demokratie

Der Einfluss auto­kra­ti­scher Regime auf die sozia­len Medien ist eine Gefahr für die Demokratie. Die freie Meinungsbildung und der Austausch von Informationen wer­den ein­ge­schränkt, der öffent­li­che Diskurs ver­gif­tet. Die Gesellschaft spal­tet sich in unver­söhn­li­che Lager. Insoweit sind die Bemühungen unse­rer Regierung (Demokratieförderungsgesetz u.a.) zwar ver­ständ­lich, jedoch aus mei­ner Sicht wenig Erfolg ver­spre­chend. Schon heu­te wer­den (rich­ti­ger­wei­se) vor dem Inkrafttreten staat­li­cher Verordnungen und Gesetze die Meinungspflöcke anhand zahl­rei­cher Gegenargumente ein­ge­schla­gen. Naturgemäß äußern sich zahl­rei­che Rechtsexperten zu sol­chen Fragen. Ich habe den Eindruck, dass die kri­ti­schen Stimmen über­re­prä­sen­tiert sind. Hat unse­re Demokratie sol­che staat­li­chen Vorgaben nötig?

Was können wir tun?

Es ist wich­tig, dass wir uns der Gefahren bewusst sind, die von auto­kra­ti­schen Regimen in den sozia­len Medien aus­ge­hen. Wir müs­sen ler­nen, Informationen kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und unse­re eige­nen Filterblasen zu verlassen.

Die Zukunft der Meinungsfreiheit

Der Technologiewettlauf zwi­schen Demokratien und Autokratien ist auch ein Krieg der Ideen. Es ist ent­schei­dend, dass wir unse­re Bürgerinnen und Bürger für die Herausforderungen der digi­ta­len Welt rüs­ten und ihnen die not­wen­di­gen Fähigkeiten ver­mit­teln, um sich in der Flut der Informationen zurechtzufinden.

Die zitierte Aussage

Die Aussage, dass „44 Prozent der Kinder zwi­schen 4 und 18 Jahren laut einer kürz­lich durch­ge­führ­ten Umfrage Tiktok benut­zen”, unter­streicht die Dringlichkeit die­ses Themas. Die jun­gen Menschen von heu­te sind die Erwachsenen von mor­gen. Es ist unse­re Aufgabe, ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie brau­chen, um sich in der digi­ta­len Welt zu behaup­ten und die Freiheit der Meinungsäußerung zu verteidigen.

Angesichts der Tatsache, dass demo­kra­tisch gegen­über den auto­kra­tisch oder qua­si auto­kra­tisch geführ­ten Ländern in man­cher­lei Hinsicht ins Hintertreffen zu gera­ten schei­nen, wäre mehr unter­stüt­zen­de Kommunikation inner­halb eines Landes eine erfolg­ver­spre­chen­de­re Möglichkeit, sich gegen Manipulationen und Bedrohungen von außen zu weh­ren. Stattdessen las­sen sich Gesellschaften (auch von außen!) auseinanderdividieren.

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4 Gedanken zu „Der Einfluss autokratischer Regime auf unsere Social-Media-Landschaft und welche Gegenmaßnahmen wir treffen können“

  1. Welche Gegenmaßnahmen tref­fen wir denn nun?

    Wir, die wir in den aktu­el­len SM bes­ten­falls noch irri­tier­te rand­ste­hen­de Beobachter sind. Auf UNS hört längst nie­mand mehr. Die jun­gen Leute von heu­te zwi­schen 15 und 30 sind uns weit vor­aus, denen erklä­ren wir nicht (mehr), wo die Gefahren angeb­lich lie­gen. Die lachen uns aus.

    Die Parteien außer der AFD fin­den in den SM nicht statt, die spie­len gar kei­ne Rolle mehr. Die AFD und die poli­ti­schen Influencer-Netzwerke rund um uns her­um beherr­schen den Diskurs. Und sie haben Millionen „Follower”.

    Für die meis­ten jun­gen Menschen spie­len die ÖR-Medien kei­ne nen­nens­wer­te Rolle mehr. Wahrheit ist das, was gera­de in den SM-Kanälen ziel­grup­pen­ge­nau gespielt wird. Und das wird konsumiert.

    Und die nächs­te Welle „neu­er Wahrheiten” beginnt schon, über uns zu hin­weg­zu­rol­len. Sie heißt „KI”. Datenbankgenerierte, bloß schein­bar intel­li­gen­te Inhalte sind dabei, ech­te Informationen bis zur Unkenntlichkeit zu ver­for­men und zu ver­drän­gen. Und sie wer­den bewun­dert und gehypt. Dabei ist es bloß ein mil­li­ar­den­schwer geschäfts­tüch­ti­ger kon­se­quen­ter Auswuchs des­sen, was in den letz­ten Jahren seit Corona begann, sich im Netz breit­zu­ma­chen begann: Eine Welt aus Fake. Dahinter ste­hen ein paar mil­li­ar­den­schwe­re Unternehmer im Silicon Valley, die fest­le­gen, wohin die Welt sich dre­hen wird. Und die sind garan­tiert aus­nahms­los alles, bloß kei­ne Demokraten.

    „KI” ist nur das nächs­te ganz gro­ße Ding, das uns im Internet schon wie­der nicht eine bes­se­re Zukunft brin­gen wird. Ganz im Gegenteil. 

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  2. Ich über­trei­be eben lie­ber vor­her pes­si­mis­tisch, dann kann ich mich freu­en, wenn’s am Ende nicht so arg eintrifft.

    Andersherum wird’s eher fatal.

    Was wir jetzt erle­ben, sind ja erst die Anfänge einer Entwicklung. Und das Wohl der Gesellschaft (oder gar unse­rer Demokratie) hat, soweit ich es über­bli­cke, kei­ner der zur Zeit Handlungstreibenden vor­ran­gig auf der Agenda. 

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